TESTBERICHT
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Publikationsdatum
3. September 2018
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Bedeutung des Begriffs Nukleus: Der funktional wesentliche Kern eines Objekts oder einer Gruppe.

Als ich mich vor etwa 10 Jahren mit digitaler Musikwiedergabe zu befassen begann, ging es um Herausforderungen rund um den PC oder Mac. Es ging um Audioplayer-Software für die Wiedergabe von hochauflösenden Musikformaten und das perfekte Rippen von CDs. Wir griffen zum Computer, um selbst zu experimentieren und zu kreieren, was die Audioindustrie noch nicht anbieten konnte. Es gab zwar schon damals erste Musikserver, die etwas taugten, z. B. Soloos von Meridian oder Geräte von Linn und Naim. Die Lösungen beeindruckten, aber sie waren sehr teuer und es war zu früh, sich bereits festzulegen. Deshalb gingen wir den «Selbstbau-Weg» – und die Ergebnisse waren beachtlich.

Doch eigentlich ging es nur darum, Software zu installieren und Einstellungen vorzunehmen. Die Software kam von Amarra, Pure Music, Audirvana und vielen mehr. Sie begannen mit reinen Playern, ergänzten dann mit Media-Oberflächen und später mit Streaming. Sie waren, PC/Mac-basierend, immer eine gute, günstige Alternative zu den Audioplayern, also den Blackbox-Geräten der Audiohersteller mit eigener Software und audiophiler Anmutung: Design, Konstruktion, Displays, Tasten und Lämpchen.

Roon war anfänglich auch so eine Software und überzeugte mit ausgezeichneter digitaler Verarbeitung der Musikdaten und einer Weltklasse-Mediaoberfläche. Zudem war Roon Multiroom-fähig in Hi-Res und bot ein cleveres Geschäftsmodell für Industriepartner an. Viele und sehr namhafte Hersteller arbeiten heute mit Roon zusammen. Ihre Geräte sind entweder als Roon-Endpoint z. B. in Roon-Multiroom-Anwendungen einsetzbar, oder sie beinhalten auf zertifizierter Hardware sogar den Roon Core. Roon sprengt die Ökosysteme der Hersteller mit einer «allgemeingültigen» Lösung.

Roon Core lässt sich zwar immer noch auf einem PC/Mac installieren und betreiben. Den Computer-Audio-Freaks wurde die Liebe also nicht gekündigt. Dennoch steckte Roon in einem Dilemma. Die Performance ihrer Software war abhängig von der Hardware eines beliebigen Kunden-Rechners unterschiedlichster Konfiguration und Rechenleistung oder eines Partners (Gerätehersteller).

In meinem Fall lief Roon Core ab Mai 2017 auf einem MacBook Pro, Baujahr 2011. Multiroom ist bei mir privat kein Thema, bei Kundenanwendungen hingegen schon, doch mein NAS beherbergt immerhin etwa 6000 Musikalben. Es gab dann und wann Unterbrüche bei der Wiedergabe oder gelegentliche Neustarts sowie ein bisschen Schluckauf beim Aufbau der Album-Covers. Alles war lösbar, aber es lief nicht immer perfekt, zudem meldete der Lüfter des Macs geräuschvoll und ohne Unterbrechung seinen Protest an, denn die Rechenleistung schien am Anschlag zu sein.

Seit April 2018 ist das Geschichte. Ich installierte Roons neuen Nucleus-Rechner als Roon Core in 10 Minuten. Die Musik auf dem NAS (mit 6 Jahren Betriebszeit auch nicht mehr der letzte Schrei) war nach 30 Minuten vollständig importiert und die Mediathek gesichert. Mit dem Mac dauerte das 6 Stunden. Tidal wurde aktiviert und die wichtigsten Radiosender angelegt. Seitdem gab es keine einzige Störung mehr. Keine Einzige. Klangqualität? Besser als mit dem Mac.

Das Nötigste: Einschalttaste, HDMI-Ausgang, Netzwerkanschluss zwei USB-3.0-Ports.Das Nötigste: Einschalttaste, HDMI-Ausgang, Netzwerkanschluss zwei USB-3.0-Ports.
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