TESTBERICHT
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Publikationsdatum
2. Dezember 2020
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MEDIEN

«Hat dir jemand den Sucher geklaut?» fragt mich mein vorwitziger Waschbär, als er die neue Sony Alpha 7C in meinen Händen sieht. Die Kamera ist wirklich sehr kompakt und hat kaum hervorstehende Teile. Sie gleicht mehr einer der früheren Kompaktkameras als einer Vollformat-Systemkamera mit Wechselobjektiv.

Natürlich besitzt die Alpha 7C einen Sucher. Er befindet sich jedoch nicht in der Mitte wie bei einer Alpha 7 III, sondern sitzt bündig ganz links aussen an der Kamera. Die beiden oberen Drehräder wurden ebenfalls tiefergelegt. So steht auf der Oberseite nichts vor, das Gehäuse wirkt besonders kompakt und wie aus einem Guss.

Für den Test erhielt ich die silberne Version, die im Vergleich zu anderen Marken nicht nach «Retro» schreit, sondern den modernen Look unterstützt. Anstelle einer genarbten Lederimitation besteht der Griff der Alpha 7C aus einem Punkte-Muster.

Misst man vom Handgriff vorne bis zum Display auf der Rückseite, erhält man eine Breite von 124, eine Höhe von 71 und eine Tiefe von 53,5 mm. Die Kamera allein wiegt betriebsbereit 509 Gramm und bringt mit dem Kit-Zoomobjektiv FE 28–60 mm knapp 680 Gramm auf die Waage. Damit hat sie eine ähnliche Grösse und ein ähnliches Gewicht wie die APS-C-Kamera Sony Alpha 6600. Auch im Aussehen ähneln sich beide Kameras sehr.

Raumwunder: Die äusserst kompakte Sony Alpha 7C besitzt einen 35-mm-CMOS-Vollformatsensor mit 24,2 Megapixel effektiver Auflösung. Das Sony-E-Mount-Bajonett dominiert die Kamerafront.Raumwunder: Die äusserst kompakte Sony Alpha 7C besitzt einen 35-mm-CMOS-Vollformatsensor mit 24,2 Megapixel effektiver Auflösung. Das Sony-E-Mount-Bajonett dominiert die Kamerafront.

Starke Leistung auf kleinstem Raum

Die Alpha 7C ist gemäss Sony die kleinste und leichteste Vollformatkamera der Welt. Sie ist dennoch überraschend umfangreich ausgestattet. Auch das Gehäuse macht beim Anfassen einen wertigen Eindruck, obwohl es auf den ersten Blick und durch das Gewicht sehr nach Kunststoff aussieht. Laut Hersteller ist es jedoch eine robuste Magnesium-Monocoque-Konstruktion.

Darin befinden sich der rückwärtig belichtete Exmor-CMOS-35-mm-Vollformatsensor mit effektiven 24,2 Megapixeln, der Bionz-X-Bildprozessor, das 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem, das erwiesenermassen sehr gute Autofokus-System mit Gesichts- und Augenerkennung, eine optimierte Verschlusseinheit und vielseitige Funktionen für Videoaufnahmen.

Apropos Video: Die Alpha 7C kann das Display nicht nur auf- und hochklappen wie die Alpha 7 III oder die Alpha 6600, sondern auch zur Seite ausschwenken und nach vorne drehen. Da freuen sich alle Youtuber, Vlogger und Selfie-Fans.

In den Handgriff der 7C quetscht Sony tatsächlich den grossen Lithium-Ionen-Akku NP-FZ100, der genügend Leistung für 740 Bilder nach CIPA-Standard aufweist. Dadurch ist im Griff jedoch kein Platz mehr für die Kartenslots vorhanden, die normalerweise an der rechten Seite der Alpha-Kameras zu finden sind. Auch im Kameraboden neben dem Akku, einem weiteren typischen Speicherkartenort, wird man nicht fündig.

Sony hat den Kartenslot in die linke Gehäuseseite gepfercht, umgeben von Mikrofon- und Kopfhörerbuchsen sowie einem UBS-C- und winzigem Micro-HDMI-Anschluss. Dieser einzige SD-Kartenslot ist dafür mit der schnellen UHS-II-Norm kompatibel und wie die anderen Anschlüsse hinter robusten Gummiklappen mit Scharnieren wettergeschützt abgedichtet untergebracht.

Der USB-C-Anschluss ist mit SuperSpeed USB 5 Gbit/s (USB 3.2) kompatibel. Damit ist eine schnelle Bildübertragung bei Fernaufnahmen am PC und eine Stromversorgung über externe mobile Akkupacks möglich.

Neben herkömmlichen 2,4-GHz-WiFi-Verbindungen unterstützt die Alpha 7C auch den 11ac-Standard zur Übertragung über das schnelle und wenig störempfindliche 5-GHz-Band (IEEE 802.11a/b/g/n/ac).

Anschluss gefunden: Der SD-Kartenschacht der Sony Alpha 7C befindet sich inmitten der übrigen Buchsen auf der linken Kameraseite.Anschluss gefunden: Der SD-Kartenschacht der Sony Alpha 7C befindet sich inmitten der übrigen Buchsen auf der linken Kameraseite.

Kombination für Vlogger und Youtuber

Das Sony-Objektiv FE 28–60 mm F4–5.6 hatte ich ebenfalls im Test. Es ist sehr kompakt und durch seine einfahrbare Linsenkonstruktion problemlos zu transportieren. Dazu ist es staub- und feuchtigkeitsbeständig und kompatibel mit einer Vielzahl von 40,5-Millimeter-Filtern. Das Objektiv wird zusammen mit der Alpha 7C auch im Kit für 2550 Franken angeboten.

Seine Lichtstärke von f/4–5.6 ist nicht gerade berauschend und der etwas mehr als zweifache Zoomfaktor reicht auch nicht sehr weit. Dafür besitzt es einen Mindestfokussierabstand von 30 Zentimetern im Weitwinkel- und bis 45 Zentimeter im Tele-Bereich. Schraubt man den optionalen Multifunktionsgriff GP-VPT 2 BT an die Kamera, erhält man ein kompaktes Gespann, das sich hervorragend für Vlogging und Youtuber eignet.

Social-Media-tauglich: Die Sony Alpha 7C ist durch das nach vorne drehbare Display ein ideales Werkzeug für Youtuber, Vlogger und Selfie-Fans. Hier im Einsatz mit dem Zoom-Objektiv FE 28–60 mm und dem Griff GP-VPT 2 BT.Social-Media-tauglich: Die Sony Alpha 7C ist durch das nach vorne drehbare Display ein ideales Werkzeug für Youtuber, Vlogger und Selfie-Fans. Hier im Einsatz mit dem Zoom-Objektiv FE 28–60 mm und dem Griff GP-VPT 2 BT.
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