TESTBERICHT
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Publikationsdatum
24. September 2018
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MEDIEN

Wie so oft bei portablen Aktivlautsprechern, deuten ihre Beschreibungen von offizieller Seite (Hersteller und PR-Agenturen) auf bestimmte Erlebnisse hin, die sich mit dem Produkt verbessern lassen: «Mit einem überragenden Hörerlebnis bringt man jede Party in Schwung» steht da etwa geschrieben. Und damit hat es sich schon. Der Rest ist vor allem «Usability», all das, was man damit machen kann, wie es um die Konnektivität bestellt ist und wie die Wertigkeit der Konstruktion ist. Das ist auch beim JBL Xtreme 2 der Fall.

Warum gelingt es diesen Werbetexter-Talenten eigentlich nicht, ernsthaft und mit Zuwendung ein Musikerlebnis zu beschreiben, das über Attribute wie «kristallklare Höhen», «satten Bass» und «warmen Sound» hinausgeht? Schliesslich gibt es portable Aktivlautsprecher, die tatsächlich sehr gut klingen – und das kann man auch beschreiben.

Aber darum geht es nicht. Klang ist schlicht Nebensache. Hauptsache, es ist laut für die Hiphop-Kids. Und den «Alten» ist es ja inzwischen auch wurst. Wichtig ist die Bedienung: womit und woher, von überall her und in hundert Räumen auch noch.

Dem Konsumenten wird die Bedeutung der Klangqualität unterschlagen oder sie wird banalisiert. Dabei macht man die Rechnung ohne den Wirt: Den Konsumenten ist es nicht egal. Sie haben durchaus Verständnis dafür, aber die «Kommunikations-Heinis» eben nicht. Würden Sie einen Wein kaufen, wenn dieser geschmacklich mit immer denselben Attributen versehen würde? Beileibe nicht. Sie wären echt irritiert.

Ob es beim Wein immer zutrifft, mag man bezweifeln, aber gegenüber der Semantik der Wein-Probierer ist diejenige der Klang-Beschreiber (PR-Büros) modernen Zuschnitts nahe am Analphabetismus angelangt.  

Und was hat das mit dem JBL Xtreme 2 zu tun? Dieser aktive und portable Lautsprecher hat es mir angetan, weil er ungewöhnlich gut klingt, wenn man da wirklich hinhört. Deshalb stelle ich jetzt die Reihenfolge um und spreche über den Klang – und erst später über den Rest.

avguide.ch meint

Man könnte glauben, es gäbe eine Art «Standard-Klangqualität», wenn man feststellt, wie wenig die professionellen Marketing-Kommunikationsleute zum Klang zu sagen haben. Klangqualität scheint für sie selbstverständlich zu sein.

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