TESTBERICHT
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Hörtest und Fazit

Der Merason Frérot DAC war in meinem System der Zuspieler meines Vollverstärkers. Als Streamer habe ich den Bluesound Node 2i verwendet, der durch einen Audio-Switch galvanisch von meinem Router getrennt arbeitet. Der Node2i ist ein adäquater Streaming-Partner. Da der Node2i selbst auch einen DAC eingebaut hat, kam so ein interessanter Vergleich zustande. Zuerst gings mal los mit dem Bluesound DAC, für seine Preisklasse prima spielt. Grundsätzlich hat man nicht das Gefühl, dass etwas fehlt oder so. Die Auflösung ist da, eventuell tonal etwas hell, aber wie gesagt, mit Blick auf das Preisschild ist alles mehr als im grünen Bereich.

Nun, umstöpseln auf den Frérot DAC … und alles ist «anders». Etwas gar billig denken Sie vielleicht, «anders». Sie möchten ja von mir wissen, was mit «anders» gemeint ist. Hmm ... wie soll ich das jetzt am besten beschreiben. Die Musik wirkt nun tatsächlich Vinyl-mässiger. Oben rum ist zwar noch alles da, aber alles ist weicher, organischer, die oft zitierte digitale Härte ist einfach weg – Merason-mässig weggezaubert. Ich bin begeistert, ja verblüfft.

Dieses Mini-Teil von DAC kann DAS! Ich lege sogleich Patricia Barbers «Café Blue» auf den Streamer – wunderbar, ihre geheimnisvolle Stimme perlt leicht und sehr natürlich aus den Lautsprechern. Genial! Als Tester sucht man ja immer auch nach Defiziten und so muss mal wieder unser Schweizer Vorzeige-Elektro Duo ran: Yello, «Point / Out-of-Sight», ein Bass-lastiges, ungemein dynamisches Stück Elektromusik. Der Frérot legt auch hier einen Hauch Vinyl-Samt auf den an sich harten Elektro-Pop. Genial!

Dieser DAC tönt irgendwie nach Röhren-Ausgangsstufe. Vielleicht hat ja David Frauchiger so einen klitzekleinen Sound-Macher irgendwo diskret versteckt. Aber die Bilder aus dem Innern sowie die Abmessungen beweisen, dass meine Fantasie eine Fantasie bleibt! Der verwendete Chip 1794 trägt aber ganz sicher seinen Teil zum Vinyl-Sound dieses DACs bei. Der diskrete Aufbau wohl ebenso. Der kleine Frérot bleibt etwas geheimnisvoll, gut so!

Fazit

Ehret das einheimische Schaffen – umso mehr, wenn so etwas Grossartiges wie der Frérot DAC geschaffen wurde. Der kleine DAC ist einfach eine tolle, kleine Musikmaschine – bescheiden im Auftritt und in der Anmutung. Aber stille Wasser sind bekanntlich tief. Ich habe klanglich nichts gefunden, was mir fehlt – im Gegenteil. Der Frérot hat absolute Langzeit-Hörqualitäten. Man hört bei der tonalen Abstimmung des Frérot DAC klar heraus, dass sein Mastermind und Entwickler aus der Vinyl-Welt kommt. Chapeau, Monsieur Frauchiger!

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STECKBRIEF
Modell:
frérot
Profil:
Kompakter, hochwertiger DAC made in Switzerland
Pro:
- Symmetrische Topologie und Ausgänge
- mit optionalem Netzteil aufrüstbar
- kompaktes Gehäuse
Contra:
- mitgeliefertes Standard Netzteil ist suboptimal
- kein Bluetooth
- keine Kopfhörer Ausgang
- ohne Lautstärke Regelung
Preis:
870.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2020
Vertrieb:
Masse:
B 225 x H 50 x T 180 mm
Gewicht:
0.995 kg
Farbe:
Silber
Analog Output:
Chinch und XLR
Digital Input:
S/PDIF Koaxial, TOSLINK Optisch und USB-B
Digitale Wortbreite:
24 Bit
Samplingfrequenz:
192 kHz
Wandlerchip:
Burr Brown 1794