TESTBERICHT
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Test Panasonic RP-HC800

Panasonic RP-HC800 spielt nur am Kabel und bietet einen betont brillanten Klang.Panasonic RP-HC800 spielt nur am Kabel und bietet einen betont brillanten Klang.

Mit einem Richtpreis von 219.90 Franken und einem Preis in der Praxis von fast der Hälfte (!) gehört der Hörer zu den günstigsten dieses Tests. Allerdings spielt er nur am Kabel und verfügt nicht über Bluetooth. Dafür hat Panasonic das Noise Cancelling gegenüber dem Vorgängermodell nochmals tüchtig verbessern können.
Für einen kraftvollen Klang hat man dem Hörer zwei 40-mm-Treiber mit hochwertigen Neodym-Magneten eingebaut.

Zu bedienen ist er aufgrund eines einzigen Bedienelements  des On-off-Schalters natürlich sehr simpel. Mitgeliefert werden ein stabiles Case, Kabel etc. Der Hörer spielt mit einer AAA-Batterie bis zu 40 Stunden. Er sitzt nicht ganz so schmuseweich am Kopf wie andere Hörer, dafür dichtet er besser gegen Umgebungslärm ab. Trotzdem ist er mit seinen knapp 250 Gramm ganz und gar nicht unangenehm zu tragen.

Messungen

Lärmverhalten: Der RP-HC800 bietet ausgezeichnete Messresultate bezüglich Lärmdämpfung. Doch in der Praxis erreicht er das Niveau der drei Spitzenhörer nicht ganz.Lärmverhalten: Der RP-HC800 bietet ausgezeichnete Messresultate bezüglich Lärmdämpfung. Doch in der Praxis erreicht er das Niveau der drei Spitzenhörer nicht ganz.

Beim Messen des Noise Cancelling macht der Hörer eine wirklich gute Figur, dämpft Störgeräusche in einem weiten Frequenzbereich und lässt in der Praxis Spitzenleistungen erwarten. Ob dem so ist, zeigt auch hier der Hörtest. Tatsache ist, dass bereits die Hörermuscheln auch ohne aktives Noise Cancelling gut gegen Lärm abdichten.

Der RP-HC800 zeigt passiv einen ausgewogenen Frequenzgang (hier kein Diagramm!) mit leichter Bassbetonung. Wird das Noise Cancelling aktiviert, ändert sich der Frequenzgang drastisch. Offenbar dachten die Panasonic-Leute, dass man im aktiven Betrieb neben dem Noise Cancelling auch noch dem Klang etwas Pep im Hochtonbereich verpassen könnte. So hat man vor allem den Frequenzbereich oberhalb 2 kHz angehoben, und zwar bei 8 kHz um rund 8 dB! Wie sich das klanglich auswirkt, zeigt der Hörtest ganz klar.

Hörtest

Passiv betrieben zeigt der Hörer ein brillantes, angenehmes und recht ausgewogenes Klangbild. Egal ob Klassik, Folk oder harter Rock, der Hörer zeigt durchwegs gute Resultate und kann sich wirklich hören lassen.

Wird das Noise Cancelling aktiviert, ändert sich der Klang grundlegend. Die hohen Lagen bekommen mehr Pep und gerade der Obertonbereich erscheint deutlich angehoben. Das führt bei klassischen Streichquartetten zu einem etwas unterkühlten, gläsernen Klang und Solostimmen erscheinen etwas kehlig. Zudem werden die Zischlaute sehr präsent, bei gewissen schon von Natur aus hellen Aufnahmen beginnen sie zu zischeln. Doch bei perkussiven Instrumenten wie Snare-Trommeln, Becken und Triangel bringt der Kopfhörer dann eine aufpeitschende Brillanz, die viele Hörer mögen.

Mit dieser Höhenbetonung einher geht eine sehr gute Sprachverständlichkeit. Gerade für Leute mit reduzierter Hörempfindlichkeit bei hohen Frequenzen kann dieser Hörer genau der Richtige sein. Bezüglich Reduktion des Umgebungslärms bringt er in der Praxis wirklich gute, aber nicht Spitzenresultate, wie es die statischen Messungen es eigentlich hätten erwarten lassen.

Fazit

Der RP-HC800 ist ein preisgünstiger Hörer mit aktiven Noise Cancelling, jedoch ohne Bluetooth, der in Sachen Lärmreduktion sehr gute, aber nicht Spitzenresultate bringt. Klanglich bietet er im passiven Modus ein angenehm brillantes und recht ausgewogenes Klangbild. Bei aktiviertem Noise Cancelling wird der Hochtonbereich drastisch angehoben. Dies können sensible Hörer als unangenehme Schärfe empfinden, während andere diese «betonte Brillanz» schätzen werden.