Musik von Streaming-Diensten zu mieten, ist Teufelswerk für jeden ambitionierten Musikhörer. Schon der Gedanke, dass man die Musik nicht besitzt, sondern nur gerade nutzt, erscheint ein risikoreiches Unterfangen, zumal dann, wenn einige der noch defizitären Anbieter dannzumal ihre Bilanz deponieren dürften. Alle werden sie nicht gewinnen. Die durch digitale Kompression (lossy compression) bedingte „Qualität“ von max. 320 kBit/Sekunde gibt uns den Rest.
Das Eine tun und das Andere nicht lassen
680_olympus_pt_ep05l_ep06l_0b.jpgWenn zwei sich freuen, leidet der Dritte
Nun hat auch der audiophile Musikhörer Grund zur Freude, gemeinsam mit den Labels und besonders den Majors. Letztere scheinen sich über die grosse Nachfrage der Musikstreaming-Dienste an ihren digitalen Katalogen dermassen zu freuen, dass sie sogar die weltweit rückläufigen Download-Verkäufe (von den CDs ganz zu schweigen) locker kompensieren können.
In den USA haben die Downloads im 2013 um 5,7% auf 1,26 Milliarden Titel abgenommen und die CD-Verkäufe gingen gar um 14,5% auf 165,4 Millionen Alben zurück. Plötzlich gehören die Musikvermieter zu den grössten Kunden der Labels. Dank der grossen Nachfrage lassen sie sich das gut bezahlen. Die Gunst der Stunde.
Die Musiker finden das weniger lustig. Ihr Verdienst verringert sich zunehmend, wenn ihre Musik immer öfter über Musikstreaming-Dienste bezogen wird. Schon die durch Downloads eröffnete Möglichkeit, anstelle ihrer Alben nur noch einzelne Tracks zu kaufen, hat ihren Gewinn geschmälert. Bedeutende Protagonisten wie der Ex-Talking Heads Frontmann David Byrne werden nicht müde, auf dieses Problem hinzuweisen. Die Labels wird es wenig beeindrucken, denn die meisten Musiker stehen am Ende der Nahrungskette der Musikindustrie. Ob sich die Musikkonsumenten dereinst erbarmen, darf auch bezweifelt werden.

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