MAGAZIN
Seite 1 / 3
ARTIKEL
Publikationsdatum
20. Oktober 2025
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter

Im Bild oben eine übersichtliche Musikbibliothek: Schallplatten, CDs und Spulentonbänder. Diese Vintage-Anlage mit Quad-ESL-63-Elektrostaten mit integrierten Gradient Subs ist ein echter Hingucker. Suchen und finden geht hier schnell. (Bild: Ed Tenzen Germanov)

Um der Endlosschleife des Altbekannten zu entkommen, bieten die Streamingdienste kuratierte Playlisten und füttern ihre Sites kontinuierlich mit Neuerscheinungen. Wie übersichtlich und strukturiert sich das Angebot von Tidal und Qobuz präsentiert, wollen wir in ersten Teil dieses Artikels klären. Ob und wie Zusatzdienste oder spezialisierte Genre-Plattformen die Aufgabe besser meistern, werden wir später im zweiten Teil in Erfahrung bringen.

Das gigantische Musikangebot auf einer Streaming-Plattform wie Qobuz oder Tidal wird mittels einer App (Apple iOS, Android) oder einer Desktop-Applikation (PC, Mac) durchforstet und gespielt. Die persönliche Musikauswahl wird in einer oder mehreren Playlisten gespeichert. So entfällt die wiederholte, umständliche Suche nach den vertrauten Favoriten.

Etwas vom Spannendsten bei Streaming-Plattformen ist das Suchen nach neuer, unbekannter Musik, Bands, Komponisten, aber auch Musikstilen sowie das Gleiten durch musikalische Epochen, Genres oder Weltregionen. Doch schnell verirrt man sich im Labyrinth des immensen Angebotes.

Die meisten Apps der Geräteanbieter, die eine Tidal/Qobuz-Integration bieten, machen das Neuentdecken zur schwerfälligen Übung. Da bieten die Tidal/Qobuz-Apps eindeutig mehr. Doch auch dort kommt man an Grenzen. Und wie sieht es aus mit weiterführenden Informationen, wenn man mal beim Musikschürfen auf ein Goldnugget gestossen ist?

Breites Anspruchsfeld

Nicht jeder Musikhörer stellt die gleichen Anforderungen ans Bedienkonzept und den Funktionsumfang einer Steuerapp. Der Anspruch hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab, die durchaus in Wechselbeziehung zueinander stehen: Wie stark ist das Interesse an Musik und wie komplex kann, darf, soll Musik sein? Mit anderen Worten: Bin ich eher ein Hintergrundhörer oder höre ich bewusst hin, nehme Musik intensiv auf? Das Marktangebot orientiert sich an diesen Ansprüchen, respektive an den Erwartungen der verschiedenen Zielgruppen.

Was bieten die einzelnen Plattformen und Tools?

Welche Streaming-Plattform erfüllt meine Ansprüche am besten und welche Zusatzprogramme könnten mein Musikerlebnis durch Vorschläge, Hinweise zusätzlich bereichern? Dabei stehen weniger die Musikkataloge von Tidal und Qobuz im Vordergrund, denn die sind heute nahezu identisch. Auch klanglich besteht bei der Datenanlieferung kein Unterschied – seit sich Tidal von diesem umstrittenen und technisch belegbar schlechteren MQA-Codec verabschiedet hat. 

Die Unterschiede liegen im strukturellen Aufbau der Site, den Zusatz- und Hintergrundinformationen, den vorgeschlagenen, kuratierten Playlisten. Setzt man zusätzlich KI ein, entstehen aufgrund des eigenen Musikgeschmacks abgestimmte Playlisten aus unbekanntem Musikmaterial.

Essenziell ist auch, ob eine Suchfunktion mehrere Begriffe gleichzeitig verarbeiten kann. Welche Resultate liefert die Suchfunktion, wenn wir mehrere Stichworte aufs Mal eingeben, wie: «Paul Simon, You can Call me Al, Anniversary Edition» oder «Beethoven 8. Symphonie, Antonini, Allegro vivace»?

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
Seite 3: