Netflixen statt fernsehen
Sonos und Philips-LichtTablet statt Harmony
Die Harmony-App verwandelt Tablet und Smartphone (iOS, Android) in eine Harmony-Fernbedienung mit allen Funktionen. Besonders auf einem grossen Tablet ist die Oberfläche dabei sogar übersichtlicher. Die Apps funktionieren im gesamten Empfangsbereich des WLAN, sie lassen sich auf unbeschränkt vielen Geräten installieren.
Zusätzlich funktioniert ein Mobilgerät sogar als Bluetooth-Tastatur, beispielsweise um in Apple-TV Suchbegriffe einzutippen. Harmony übernimmt die Tastatur-Integration automatisch und sorgt dafür, dass die Tastenbefehle jeweils dem richtigen Gerät übermittelt werden.

Normalerweise steuert die Harmony alle Geräte, indem der Hub Infrarotsignale aussendet. Doch was passiert, wenn das Radio in der Küche und der Hub in der Stube steht?
Um diese Aufgabe zu lösen, war ein Anruf zur Harmony-Hotline auf der kostenlosen 0800er-Nummer nötig. Fünf Minuten Warteschlaufen-Musikgedudel wurde mit einem deutschsprachigen, kompetenten Supporter belohnt. Um das Problem zu lösen, mussten wir uns einfach bis zu „Einstellungen, Mehr, Fernbedienungen und Hub-Zuweisungen“ durchklicken. Man veranlasst dort, dass die Harmony-Fernbedienung selber Infrarotsignale anstelle des Hubs aussendet. In unserem Test klappte das problemlos.
Der No-Name-HDMI-Umschalter
Weil die verfügbaren HDMI-Anschlüsse am Fernseher nicht für unseren kompletten Gerätepark mit Spielkonsolen ausreichen, geistert auch noch ein No-Name-HDMI-Umschalter hinter dem TV-Gerät herum. Harmony kennt aber keine markenlosen Geräte. Deshalb mussten wir den Umschalter „anlernen“.
Dazu wird die Harmony wieder per USB an einen Rechner angeschlossen. Sie funktioniert dann als Infrarot-Empfänger. Auf der Original-Fernbedienung des Umschalters drückten wir sämtliche Tasten durch, welche die Harmony so lernte. Danach beherrschte die Harmony auch Szenarien, welche Umschaltvorgänge am Switch nötig machen. Sowohl die Spielkonsolen von Sony als auch von Microsoft liessen sich so über die Harmony ein- und ausschalten.
Die Harmony-App verwandelt Tablet und Smartphone (iOS, Android) in eine Harmony-Fernbedienung mit allen Funktionen. Besonders auf einem grossen Tablet ist die Oberfläche dabei sogar übersichtlicher. Die Apps funktionieren im gesamten Empfangsbereich des WLAN, sie lassen sich auf unbeschränkt vielen Geräten installieren.
Zusätzlich funktioniert ein Mobilgerät sogar als Bluetooth-Tastatur, beispielsweise um in Apple-TV Suchbegriffe einzutippen. Harmony übernimmt die Tastatur-Integration automatisch und sorgt dafür, dass die Tastenbefehle jeweils dem richtigen Gerät übermittelt werden.
Erstaunlich ist, dass Multiroom-Musik- Komponenten von Sonos auf der Harmony erscheinen. Die Audiokomponenten haben gar keinen Infrarot-Empfänger, weil es für Sonos keine Fernbedienung, sondern nur eine App gibt. Harmony muss hier also Befehle via WLAN an die Sonos-Komponenten schicken.
Das funktioniert im Test für rudimentäre Befehle wie Lautstärke, Pause und nächster Titel. Komplexe Funktionen wie Internetsenderwahl oder Bibliothekssuche lassen sich so aber nicht erledigen. Dazu muss man also wieder die Sonos-App starten.
Nicht testen konnten wir die Zusammenarbeit mit dem Lichtsystem Hue von Philips. Laut Hersteller kommuniziert die Harmony mit dem LAN-Hub von Hue und kann dann für bestimmte Szenarien Lichter ein- oder ausschalten, dimmen oder deren Farbe ändern.
In den USA bereits angekündigt ist der Harmony Hub Home Extender mit dem sich auch Zigbee und Z-Wave Geräte in der Hausautomation einbinden lassen.
Wehe, wenn sie stolpert

Bringt also die Harmony das Unterhaltungsparadies zurück? Die Antwort lautet: „Oft, aber nicht immer.“ Denn im Alltag erlebten wir auch die nervenaufreibenden Ecken und Kanten der Lösung. Die Harmony verschickt ihre Befehle blind und weiss nicht, ob diese wirklich befolgt wurden. Wenn dabei irgendetwas aus dem Takt gerät, herrscht Chaos. Da hilft es nur noch, alle Geräte via Off-Taste an der Harmony auszuschalten und die Sequenz von vorne zu starten.
Probleme kann es auch aufgrund der in sich geschlossenen Funktionen geben. Wenn man beispielsweise Musik hört und dazu ohne Ton fernsehen will, versagt die Lösung. Die Harmony schaltet nämlich die Musik beim TV-Start automatisch aus. Startet man bei laufendem TV die Musik, geht stattdessen der Fernseher aus. Will man ein solches Stummfilm-TV-Szenario, muss man es explizit erstellen.
Die Harmony erwies sich im Test als mächtig und trickreich. Bei Problemen halfen uns auch zahlreiche deutschsprachige Foren, die viele Tipps bieten.
Herstellervideo englisch
Fazit: Mächtig aber zeitaufwendig

Das System der Harmony One Ultimate bestehend aus Fernbedienung und Hub ist die komfortabelste Lösung, um verschiedene Unterhaltungsgeräte zu steuern. Dass man seinen Park auch kostenlos via App bedienen kann, schafft noch mehr Nutzen.
Standardfunktionen lassen sich mit der Harmony recht schnell einrichten. Will man aber komfortable Automatismen erstellen, muss man sich recht tief in die Steuerungslogik einarbeiten. Freude am Pröbeln ist dann Bedingung.
100-prozentig-fehlerfrei wird die Harmony aber im Alltag selten arbeiten. Dazu ist die Aufgabenstellung mit Steuersignalen für Geräte verschiedenster Hersteller einfach zu komplex.
Nach mehrwöchigem Test möchten aber Mann und Frau im Testhaushalt die Lösung dennoch nicht mehr missen. Komfort macht süchtig, und Einfachheit bewahrt vor Beziehungsproblemen.
Wem übrigens die Harmony Ultimate zu teuer ist, darf auch zur Harmony Smart Control greifen. Dabei verzichtet man aber auf Touch-Display und kann statt maximal 15 nur 8 Geräte steuern.