TESTBERICHT
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Klappe auf

Die Japaner habens einfach drauf. Als schlichte, elegante Majestät könnte man dieses Gerät etwas blumig umschreiben. Vor allem die schwarze Ausführung, die wir im Heimkinoraum bei Müller + Spring in Brugg (AG) in einem 7.1.4-Setup testen durften, hat einen wunderbaren Charme. Hinter der Frontklappe befinden sich einige Tasten, um das Gerät auch ohne Fernbedienung steuern zu können.

Dazu sind die vier Quickmemory-Tasten vorhanden, welche es auch via Fernbedienung ermöglichen, per Knopfdruck ein zuvor gespeichertes Setup direkt aufzurufen. Dies vereinfacht die Bedienung für die wichtigsten Funktionen massiv. Eine USB-A-Buchse ist ebenfalls vorhanden. Und nicht zu vergessen ist eine 6,3-mm-Kopfhörerbuchse. Vielleicht möchte man ja einfach mal etwas Musik hören und niemanden stören. Oder den Atmos-Sound auf zwei Kanäle heruntermischen lassen und den neusten Netflix-Brüller anschauen, wenn die anderen Mitbewohner schon im Reich der Träume sind.

Über die Anschlussvielfalt muss man nicht allzu viele Worte verlieren. Alles da, was man braucht. Besondere Erwähnung verdienen allerdings die zwei professionellen XLR-Eingänge für CD-Spieler und die vier(!) zusätzlichen XLR-Ausgänge für Subwoofer. Meistens stehen diese nicht gerade beim AVC, sondern einige Meter davon entfernt. Dank symmetrischer Übertragung hat der Brumm keine Chance. Clever gemacht!

Die Anschluss-Peripherie beim Denon-Flaggschiff lässt keine Wünsche offen. Auch Nutzer analoger Quellen (inkl. Phono und XLR-CD) kommen auf ihre Kosten.Die Anschluss-Peripherie beim Denon-Flaggschiff lässt keine Wünsche offen. Auch Nutzer analoger Quellen (inkl. Phono und XLR-CD) kommen auf ihre Kosten.

Haube auf

Fast ein bisschen kribbelig wird man, wenn man unter diese Haube schaut. 15 Endstufen mit Spitzenleistungen bis zu 210 Watt wollen ihren Platz finden und möchten auch die nicht verwendete Wärmeenergie abgeben. Mit dabei ist auch das Netzteil, das insgesamt 900 Watt umsetzen kann. Also Deckel abschrauben und Blick hinein. Sieben Endstufen links und acht Endstufen rechts geben ihre Wärme an einen massiven Kühlkörper ab. Gespiesen werden diese von einem Monstrum an Trafo und zwei riesigen Sieb-Elkos von der Grösse einer Kaffeetasse. Mit Gehäuse und allen PCBs kommen so satte 32 kg zusammen. Im Verhältnis mit den Aussenabmessungen ergibt sich eine spezifische Dichte von 0,8 kg/dm3, das ist fast so viel wie Wasser.

Weitere innere Werte sind auf den ersten Blick sichtbar (das abgesetzte HEOS-Streaming-Modul) und andere hingegen nicht. Dazu zählen beispielsweise diverse weitere Streaming-Möglichkeiten wie Spotify, TuneIn und Airplay 2 sowie die Möglichkeit, via UPnP/DLNA Musik bis 24Bit/192kHz bzw. DSD-Streams bis 5.6 MHz abzuspielen. Zudem gibt es eine Novum: Neben dem bewährten Audyssey-Einmesssystem kann der glückliche Besitzer ein Upgrade erwerben und danach das semiprofessionelle DiracLive zum Einmessen verwenden. Dazu benötigt man zwar etwas Know-how, aber aus meiner Erfahrung ist dies eine der besten Möglichkeiten, Lautsprecher auf einen Raum zu optimieren. Noch eine kleine Randbemerkung: Das auf der Denon-Homepage vorhandene Häkchen bei «AM-FM-Tuner» kann ich nicht bestätigen. Es ist schlicht kein Antenneneingang vorhanden. Der Name sagts ja schon: AVC nicht AVR(eceiver). Doch mal ehrlich: Gibt es noch Leute da draussen, die Musik via UKW hören?

Unter der Haube: 15 Endstufen mit massivem Netzteil.Unter der Haube: 15 Endstufen mit massivem Netzteil.
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