TESTBERICHT
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Die Sigma-Serie unterscheidet sich punkto Design signifikant von der Delta-Serie (siehe den avguide.ch-Test "Digitale Vollendung"). Anstelle der auffälligen Gehäuse mit seitlich gerundeten Kanten kommen nun eher klassisch gestaltete Gerätefronten zum Einsatz. Deren Erscheinungsbild weckt fast schon Reminiszenzen an diskretes britisches Hi-Fi à la Naim. Dieses Understatement beim Gehäusebau hat einerseits natürlich Kostengründe, andererseits steckt möglicherweise auch der Gedanke dahinter, dass sich herkömmlich gestylte Geräte besser mit Komponenten anderer Hersteller kombinieren lassen. Tatsache ist, dass sowohl der Vorverstärker SSP wie auch die beiden Endverstärker AMP 2 und AMP 5 mit sehr moderaten Abmessungen (je 43,3 x 9,5 x 37 cm) punkten und so wohl fast überall Platz finden.

Ein Markenzeichen von Classé Audio findet sich auch bei der Sigma-Vorstufe: Das mittig angeordnete, blaue Touch-Display erlaubt die manuelle Steuerung direkt am Gerät. Zwar sind praktisch alle Funktionen sehr bequem via hauseigene Bedien-App ausführbar. Aber sicher ist sicher: Sollte mal Wi-Fi ausfallen oder das iPad/iPhone entladen sein, so hat man immer noch den Zugriff auch auf weitergehende Funktionen inklusive Setup.

Der mitgelieferte IR-Befehlsgeber bietet dagegen nur die wichtigsten Basisfunktionen wie Lautstärke, Mute, Quellenwahl sowie Ein-/Ausschalten. Immerhin kann man bei Netzwerk- oder USB-Verbund innerhalb von Musikwiedergabelisten vor- und rückwärts skippen und auf Pause stellen. Zudem lassen sich drei Funktionstasten individuell belegen.

Im Unterschied zu AV-Receivern offeriert der Sigma SSP kein Bildschirmmenü, worüber man das Gerät konfigurieren könnte.  Das mag der Heimkinofreak als Nachteil ansehen. Der Hi-Fi-Enthusiast stellt hingegen erfreut fest, dass er keinen Fernseher in der Nähe haben muss, um diesen Vorverstärker in Betrieb zu nehmen. Mittels Navigation auf dem Touch-Display hat man selbst speziellere Funktionen schnell mal eingestellt.

Auch die Anschlussperipherie ist – im Unterschied zu derjenigen bei den meisten AV-Receivern wohltuend übersichtlich gehalten. Auffällig ist, dass sich für Tonquellen nur noch drei Analogeingänge finden, hingegen deren fünf Digitalanschlüsse sowie ein Netzwerk-Ethernetanschluss. Das macht deutlich, dass diese Vorstufe eindeutig fürs digitale Musikzeitalter konzipiert wurde. Doch damit nicht genug: Nicht weniger als acht HDMI-Eingänge (vom Typ 1.4a) erlauben den Anschluss von Blu-Ray-Spieler, Digitalreceiver, PC/Notebook und weiteren AV-Komponenten. Damit dürfte der Sigma SSP auch für zukünftige Anwendungen gerüstet sein. Er verfügt übrigens über keine eigene Videosektion und leitet das HDMI-Signal unbearbeitet an den Fernseher weiter. Der dafür zuständige HDMI-Ausgang ist ARC-tauglich. Das bedeutet, dass der TV-Ton bidirektional über das gleiche HDMI-Verbindungskabel zur Vorstufe geleitet wird.

Mit den separat erhältlichen, aus massiven Aluminiumblöcken gefrästen Bodenplatten LTD, stehen diese relativ hohen Standboxen auf diesen Untersätzen wesentlich stabiler, und zweitens bewirken sie dazu noch eine klangliche VerbesserungMit den separat erhältlichen, aus massiven Aluminiumblöcken gefrästen Bodenplatten LTD, stehen diese relativ hohen Standboxen auf diesen Untersätzen wesentlich stabiler, und zweitens bewirken sie dazu noch eine klangliche Verbesserung

Dem  Gehäuse der 50.2 hat Piega ein neu konstruiertes Alu-Profil mit integrierten Versteifungsrippen spendiert. Damit können nun auch Biegeschwingungen in der Längsachse praktisch verhindert werden. Hinzu kommt eine höhere Wandstärke und eine effizientere Dämpfung mittels Idikel.

Mit den aus massiven Aluminiumblöcken gefrästen Bodenplatten LTD schlägt man gleich zwei Fliegen auf einen Streich: Erstens stehen diese relativ hohen Standboxen auf diesen Untersätzen wesentlich stabiler und zweitens bewirken sie dazu noch eine klangliche Verbesserung.

Die Bodenplatte ist auf der Unterseite so ausgefräst, dass sich eine effiziente Schallableitung zum Untergrund ergeben soll. Doch gerade auf resonanzanfälligen Holzböden ist es meist besser zu versuchen, mit Gummipuffern oder ähnlichem das Gehäuse schwingungsmässig vom Untergrund zu entkoppeln. In die Ausleger lassen sich höhenverstellbare Spikes aus Edelstahl eindrehen und mit einer Rändelmutter kontern.

So stehen die Boxen auf jedem Untergrund absolut wackelfrei und lassen sich auch vertikal genau nach den Wünschen des Hörers ausrichten.

Wo sich Fledermäuse unterhalten...

Das Piega LDR 2642 MKII Bändchen-System ist nicht einfach eine Mark II-Version des rund 20 Jahren alten und bereits legendären LDR 2642-Piega-Bändchens, sondern eine komplette Neuentwicklung.Das Piega LDR 2642 MKII Bändchen-System ist nicht einfach eine Mark II-Version des rund 20 Jahren alten und bereits legendären LDR 2642-Piega-Bändchens, sondern eine komplette Neuentwicklung.

Dank zusätzlicher Neodymium-Magnetstäbe, welche das Kraftfeld auf die Ebene der 7 Milligramm leichten Membrane fokussieren, erhöht sich die Antriebsenergie wesentlich. Das bewirkt unter anderem einen erhöhten Wirkungsgrad, niedrigsten Klirr und die Fähigkeit, bis weit über die menschliche Hörgrenze in die Regionen um 40 kHz hinauf zu agieren, wo sich sonst die Fledermäuse mittels ihrer Sonarsignale orientieren.

Da fragt sich einer, ob das denn wirklich noch Sinn macht. Doch angesichts der immer noch ab SACD und neu auch ab Internet zu downloadenden hoch aufgelösten Aufnahmen im DSD-Format in 96 kHz/24 Bit oder sogar 192 kHz/24 Bit kommt dieser riesige Frequenzbereich, wie es unsere Hörtests auch zeigten, tatsächlich zur Geltung.

Zudem teilen viele Fachleute die Ansicht, dass ein System, das linear bis 40 kHz übertragen kann, für unser Gehör wesentlich besser klingt, als ein System, das bereits bei 20 kHz mit einer brutalen Filtercharakteristik Schluss macht und so den ganzen Hörbereich negativ beeinflusst.

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