TESTBERICHT
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Publikationsdatum
29. Februar 2016
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Der Schweizer Top-High-End-Hersteller Goldmund befasst sich schon länger mit Wireless-Systemen als die meisten seiner Zunft. Man erkannte schon vor einigen Jahren die grundlegenden Vorteile aktiver Lautsprechersysteme auf höchstem Niveau und die drahtlose Anbindung der Quellen.

Goldmund entwickelte dafür eine proprietäre Technologie, die keine Wünsche offenlässt. Wireless ist nicht gleich wireless. Die Verbindung arbeitet autonom, also unabhängig vom hauseigenen WiFi. Als Hub bzw. Verbindung von Quellen zu allen passenden Lautsprechern von Goldmund dient unter anderem der kleine Talisman Hub. Es spielt also keine Rolle, ob man damit die winzigen Nanometis in diesem Test ansteuert oder die viel grösseren Lautsprecher, wie man sie von Goldmund kennt.

Darüber hinaus hat die Schweizer Luxusmarke einen Sinn fürs Praktische. Warum sollen finanzkräftige Kunden Musik auf "Goldmund-Niveau" nicht auch im Home Office am Arbeitsplatz geniessen können? – Oder in der kleinen Bibliothek. Die Nanometis-Lautsprecher wurden für solche Anwendungen entwickelt: Desk-Top-HiFi und HiFi in kleinen Räumen.

Das Talisman-Audiosystem

Das Talisman-Audiosystem lässt sich in zwei Konfigurationen betreiben: Man kann die Nanometis-"Lautsprecherchen" mit dem mitgelieferten USB-Dongle direkt mit dem PC/Mac auf dem Arbeitsplatz oder abseits davon betreiben, oder man kauft sich dazu den Talisman Hub für die Verbindung mit analogen oder digitalen Quellen.

Der Unterschied liegt ganz eindeutig in der Qualität der Musik: Mit dem Dongle kann man 16 Bit bei 48-kHz-Samplingrate wireless abspielen. Mit dem Talisman Hub sage und schreibe bis 32 Bit und 384 kHz (nur USB) für PCM- und DSD-Formate. Das ist der Hammer, und nicht nur für eine drahtlose Verbindung.

Der Dongle funktionierte im Test völlig problemlos bei acht Meter Distanz. Der Talisman Hub ebenso. Goldmund spezifiziert die Reichweite abhängig von Aufstellung und Raumverhältnissen mit 5 bis 20 Metern. Damit ist für ausreichende Flexibilität gesorgt.

Einfacher geht es nicht. Man verbindet die Lautsprecher mit der Steckdose und steckt den Dongle in einen USB-Port des PCs. Der PC installiert automatisch die Treiber. Dann muss man die Lautsprecher mit dem Sender paaren. Erfolgreiche Paarung wird durch eine kleine LED auf der Rückseite der Lautsprecher angezeigt.

Die Paarung nimmt man mit Betätigung eines kleinen verborgenen Tasters auf der Rückseite der Lautsprecher vor, am besten mit einer aufgebogenen Büroklammer oder einem dünnen Stift. Die LED quittiert die erfolgte Paarung. Nun muss man noch den richtigen Audio-Ausgang des Computers wählen und los gehts.

Natürlich kann man alle Musikangebote nutzen, die mit einem PC/Mac verfügbar sind. Hi-Res-Musik wir ebenfalls abgespielt, reduziert auf 16/48. Es gibt keine Einschränkung, die einem die Zornesfalte in die Stirn graben würde.

Nanometis via Talisman Hub

Der Talisman Hub ist wie eine kleine Schmuckschachtel, nur viel gewichtiger. Auf der Frontseite erstreckt sich eine dezente, futuristisch anmutende LED-Zeile, auf der man links die Lautstärke und rechts den gewählten Eingang von 1 bis 4 quasi intuitiv wahrnimmt. Die drei Digitaleingänge USB, S/PDIF (Chinch), S/PDIF (optisch) und der Analogeingang können rückseitig mit einer Taste durchgewählt werden. Zwei weitere Tasten dienen der Lautstärkeregelung. Dazu gesellt sich ein Kopfhörerausgang.

Dieselben Funktionen lassen sich natürlich fernbedienen. Das Netzteil gehört nicht zur Sparte "Asien-billig-hin-und-zurück". Es ist sehr hochwertig in allen Belangen und funktioniert von 110 VAC aufwärts bei 50 oder 60 Hz Netzfrequenz, also überall. Es ist eindeutig "zum Verbergen" gedacht und passt nicht zum Design des Talisman Hub.

Der Set-Up mit meinem Mac war ein Kinderspiel. USB-Verbindung herstellen, Lautsprecher paaren, gleich wie mit dem Dongle und dann den Audioplayer auf dem Mac starten und das Gerät anwählen.

Was er nicht kann, ist das Streaming. Dafür benötigt man eine Streaming Bridge, einen Musikserver oder eben den PC. Der Talisman Hub ist eine Wireless-Schnittstelle und eine nachhaltige dazu. Die Grenze zur Musikquelle wurde scharf gezogen, gewiss eine Frage der Philosophie von Goldmund.

Mein zuweilen etwas zickiger Musikplayer von Pure Music aber auch der Audirvana Plus arbeiteten am Talisman Hub völlig problemlos und zwar an jedem USB-Ausgang des MacMini Baujahr 2010. Bei anderen USB-fähigen DA-Wandlern ging das nicht immer wie erwünscht.

Der Talisman Hub sendet die digitalen Datenströme an die beiden Lautsprecher bis hin zu irrwitzigen 32 Bit/384 kHz, drahtlos.

Anschlüsse des Talisman Hub.Anschlüsse des Talisman Hub.
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