TESTBERICHT
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Schnell, präzis und stabil

Olympus OM-D E-M1 Mark II: C-AF+Tracking, Bild 01
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Vor dem Bilderschiessen sollten sich Fotografin und Fotograf etwas genauer mit den umfangreichen Einstellungen befassen. So kann wie gewohnt per Auslöser geknipst werden, aber auch per Fingertipp auf den Touchscreen oder einer Kombination von beidem. Man tippt auf dem Bildschirm den scharf zu stellenden Bereich an und drückt auf den Auslöser, oder Scharfstellen und Auslösen gehen mit einem Fingertipp vonstatten. Wer gerne herumfingert, löst ab und zu ungewollt aus. Und erschrickt dann nicht schlecht, vor allem bei Blitzlichtfotos.

Bei der Gesichtserkennung darf man wählen, ob die Kamera auf das Auge, das am nächsten ist, scharf stellt, oder ob das linke oder rechte Auge Vorrang hat. Ein erkanntes Gesicht wird mit einem weissen Rahmen markiert, ist es scharf gestellt, wird der Rahmen grün. Falls die Kamera die Augen der Person erkennen kann, wird ein grüner Rahmen um das ausgewählte Auge angezeigt.

Die meisten Anpassungen gibt es bei Serienbildaufnahmen, dem Autofokus-Verhalten und der Bildstabilisierung. Je nach Motiv und Zweck wählt man eine niedrige oder hohe Serienbilderzahl, unterdrückt mit der "Anti-Schock-Einstellung" Vibrationen oder löst lautlos aus. Letzteres ist ideal für Fotos bei klassischen Konzerten oder in Kirchen, wo einem das dauernde Klickern der Spiegelreflexkameras schon mal auf den Keks gehen kann. Besonders bei Trauungen.

Serienaufnahmen im Pro-Modus beginnen bereits, wenn der Auslöser halb heruntergedrückt wird. Presst man ihn ganz herunter, um mit der Speicherung auf die Karte zu beginnen, werden auch diese Bilder davor mitgespeichert. Die Anzahl der Bilder vor dem Auslösen, maximal 14 sind möglich, darf man selber bestimmen. Ebenso eine Limite für die Gesamtaufnahmezahl.

Bei hoher Serienbilderrate werden für Fokus, Belichtung und Weissabgleich die bei der ersten Aufnahme jeder Serie gespeicherten Werte verwendet. Das heisst, das Motiv oder die Aktion sollte sich möglichst wenig vor- oder zurückbewegen, da der Autofokusmodus auf S-AF, also auf Einzelfokussierung ohne Nachführung, eingestellt wird.

In der Olympus-Werbung wird für die sagenhaften 60 Bilder in Serie deshalb gerne das Beispiel der mit Pfeilen durchbohrten Luftballone genommen. Die Kamera ist dabei fix auf die Ballone gerichtet, die Pfeil-Aktion findet nur in horizontaler Richtung bei gleichbleibendem Abstand zur Kamera statt. Dank Pro-Modus hat man den gewünschten Augenblick perfekt im Griff und das Platzen der Ballone im Kasten.

Noch etwas gibt es dabei zu beachten: Der Sucher kommt mit dem Anzeigen dieser Serienbilder nicht nach und man fotografiert kurz im Blindflug. Dadurch weiss man auch nicht genau, wann die Serie fertig ist. Ein Countdown oder sonstiger Bilderzähler ist nicht vorhanden. Durch den Lautlos-Modus fehlt natürlich auch eine akustische Rückmeldung.

Wichtig beim Fotografieren mit der niedrigen Serienbilderzahl ist die korrekte AF-Einstellung, die sich oft nur durch Ausprobieren ermitteln lässt. Die Landung der Möwe auf dem Geländer habe ich zum Beispiel mit "C-AF+TR" (kontinuierlicher AF und Tracking) aufgenommen. Die Kamera stellt auf das aktuelle Motiv scharf, folgt ihm und bleibt darauf scharf gestellt, solange der Auslöser in dieser Position gehalten wird.

Bei der Fütterungsszene hingegen kam nur "C-AF" zum Einsatz, da ich nicht auf eine einzelne Möwe zielte, sondern möglichst viele Vögel scharf ablichten wollte. Dazu stellte ich auch die Zahl der AF-Felder auf den grössten Wert ein.

Dieser wurde von 81 des Vorgängers auf 121 bei der E-M1 Mark II erhöht. Es sind alles Kreuzsensoren, erkennen also horizontale wie vertikale Kanten zur Scharfstellung. Die Kamera schaltet für die Fokussierung automatisch zwischen Kontrast- oder Phasenerkennung um, je nach Motivtyp und Lichtverhältnissen.

Das Autofokus-Verhalten während der Fokusnachführung kann feingetunt werden. Es lassen sich drei Abstandsbegrenzungen zwischen 0 und 999 Meter für den AF speichern und eine AF-Sperre definieren. Diese sagt aus, wie "fest" oder "lose" sich der AF an das Motiv krallen soll. "+2" wählt man bei Motiven, die sich voraussichtlich unregelmässig vor- und zurückbewegen und es wenig andere Objekte hat, die dazwischen kommen könnten.

Bei Motiven mit einigermassen gleichbleibender Geschwindigkeit, wie Pferde- und Hunderennen oder Autos ist eher "+1" angesagt. Sind vor allem vertikale oder horizontale Bewegungen mit vielen Störfaktoren durch andere Dinge zu erwarten, kann "-2" helfen. Hier ist ausprobieren angesagt, denn je nach Wert hat die Kamera manchmal nicht mehr auf das Motiv zurückgefunden und stattdessen den Hintergrund scharf gestellt.

Benutzern von Nikon-Kameras werden diese Autofokus-Einstellungen bekannt vorkommen. Sie sind sehr ähnlich aufgebaut. Bei der OM-D E-M1 Mark II lässt sich innerhalb von ± 20 Schritten auch noch eine Feinanpassung der Fokusposition für den Phasenunterschieds-AF vornehmen.

Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 01
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 01
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 02
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 02
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Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 06
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Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 07
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 07
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 08
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Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 10
Olympus OM-D E-M1 Mark II: Mehrere Motive im ungefähr gleichen Abstand zur Kamera werden dank C-AF und grossem Scharfstell-Bereich gut im Fokus gehalten. Bild 10

Die Ergebnisse der Testaufnahmen sind wirklich verblüffend. Kein einziges Bild ist unscharf oder verzittert. Dazu hat sicher auch der tolle Bildstabilisator beigetragen. Diese 5-Achsen-Stabilisierungstechnik von Olympus hat mich schon immer begeistert. Auch die Stabilisierung kann angepasst und auf das Motiv abgestimmt werden. Zum Beispiel können nur vertikale-, nur horizontale oder alle Verwacklungen korrigiert werden. Ja sogar die Priorität zwischen Bildstabilisation oder Aufnahmegeschwindigkeit kann bestimmt werden.

Da sich der Stabilisator in der Kamera befindet, kann er alle Objektive unterstützen. Und dies sogar in vollem Umfang bei allen Videoformaten, inklusive UHD und Cinema 4K. Bei anderen Marken ist eine "doppelte" Stabilisierung, also optisch und elektronisch, meist nur bis Full-HD möglich. Wirklich beeindruckend.

Bei all der Begeisterung hätte ich beinahe das manuelle Scharfstellen vergessen. Dies ist natürlich auch möglich und die E-M1 Mark II unterstützt einem durch Vergrössern der Displayanzeige und farbiges Betonen der Kanten, auch "Focus-Peaking" genannt. Dies brauchte ich bei Videoaufnahmen mit einem Four-Thirds-Objektiv. Hier wird nicht wie bei Micro-Four-Thirds automatisch scharf gestellt, sondern man muss händisch vorgehen.

Mit "S-AF+MF" steht eine kombinierte Verwendung von automatischer Einzelfokussierung und manueller Scharfstellung bereit. Wird "PreMF" gewählt, stellt die Kamera bei Aufnahmen automatisch auf den voreingestellten Scharfstellungspunkt scharf.

Farbig gepiekt: Das rote Farbig gepiekt: Das rote "Focus-Peaking" hebt die Kanten hervor und hilft beim manuellen Scharfstellen ungemein. Die "Peaking"-Farbe kann gewählt werden.
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Vor dem Bilderschiessen sollten sich Fotografin und Fotograf etwas genauer mit den umfangreichen Einstellungen befassen. So kann wie gewohnt per Auslöser geknipst werden, aber auch per Fingertipp auf den Touchscreen oder einer Kombination von beidem. Man tippt auf dem Bildschirm den scharf zu stellenden Bereich an und drückt auf den Auslöser, oder Scharfstellen und Auslösen gehen mit einem Fingertipp vonstatten. Wer gerne herumfingert, löst ab und zu ungewollt aus. Und erschrickt dann nicht schlecht, vor allem bei Blitzlichtfotos.

Bei der Gesichtserkennung darf man wählen, ob die Kamera auf das Auge, das am nächsten ist, scharf stellt, oder ob das linke oder rechte Auge Vorrang hat. Ein erkanntes Gesicht wird mit einem weissen Rahmen markiert, ist es scharf gestellt, wird der Rahmen grün. Falls die Kamera die Augen der Person erkennen kann, wird ein grüner Rahmen um das ausgewählte Auge angezeigt.

Die meisten Anpassungen gibt es bei Serienbildaufnahmen, dem Autofokus-Verhalten und der Bildstabilisierung. Je nach Motiv und Zweck wählt man eine niedrige oder hohe Serienbilderzahl, unterdrückt mit der "Anti-Schock-Einstellung" Vibrationen oder löst lautlos aus. Letzteres ist ideal für Fotos bei klassischen Konzerten oder in Kirchen, wo einem das dauernde Klickern der Spiegelreflexkameras schon mal auf den Keks gehen kann. Besonders bei Trauungen.

Serienaufnahmen im Pro-Modus beginnen bereits, wenn der Auslöser halb heruntergedrückt wird. Presst man ihn ganz herunter, um mit der Speicherung auf die Karte zu beginnen, werden auch diese Bilder davor mitgespeichert. Die Anzahl der Bilder vor dem Auslösen, maximal 14 sind möglich, darf man selber bestimmen. Ebenso eine Limite für die Gesamtaufnahmezahl.

Bei hoher Serienbilderrate werden für Fokus, Belichtung und Weissabgleich die bei der ersten Aufnahme jeder Serie gespeicherten Werte verwendet. Das heisst, das Motiv oder die Aktion sollte sich möglichst wenig vor- oder zurückbewegen, da der Autofokusmodus auf S-AF, also auf Einzelfokussierung ohne Nachführung, eingestellt wird.

In der Olympus-Werbung wird für die sagenhaften 60 Bilder in Serie deshalb gerne das Beispiel der mit Pfeilen durchbohrten Luftballone genommen. Die Kamera ist dabei fix auf die Ballone gerichtet, die Pfeil-Aktion findet nur in horizontaler Richtung bei gleichbleibendem Abstand zur Kamera statt. Dank Pro-Modus hat man den gewünschten Augenblick perfekt im Griff und das Platzen der Ballone im Kasten.

Noch etwas gibt es dabei zu beachten: Der Sucher kommt mit dem Anzeigen dieser Serienbilder nicht nach und man fotografiert kurz im Blindflug. Dadurch weiss man auch nicht genau, wann die Serie fertig ist. Ein Countdown oder sonstiger Bilderzähler ist nicht vorhanden. Durch den Lautlos-Modus fehlt natürlich auch eine akustische Rückmeldung.

Wichtig beim Fotografieren mit der niedrigen Serienbilderzahl ist die korrekte AF-Einstellung, die sich oft nur durch Ausprobieren ermitteln lässt. Die Landung der Möwe auf dem Geländer habe ich zum Beispiel mit "C-AF+TR" (kontinuierlicher AF und Tracking) aufgenommen. Die Kamera stellt auf das aktuelle Motiv scharf, folgt ihm und bleibt darauf scharf gestellt, solange der Auslöser in dieser Position gehalten wird.

Bei der Fütterungsszene hingegen kam nur "C-AF" zum Einsatz, da ich nicht auf eine einzelne Möwe zielte, sondern möglichst viele Vögel scharf ablichten wollte. Dazu stellte ich auch die Zahl der AF-Felder auf den grössten Wert ein.

Dieser wurde von 81 des Vorgängers auf 121 bei der E-M1 Mark II erhöht. Es sind alles Kreuzsensoren, erkennen also horizontale wie vertikale Kanten zur Scharfstellung. Die Kamera schaltet für die Fokussierung automatisch zwischen Kontrast- oder Phasenerkennung um, je nach Motivtyp und Lichtverhältnissen.

Das Autofokus-Verhalten während der Fokusnachführung kann feingetunt werden. Es lassen sich drei Abstandsbegrenzungen zwischen 0 und 999 Meter für den AF speichern und eine AF-Sperre definieren. Diese sagt aus, wie "fest" oder "lose" sich der AF an das Motiv krallen soll. "+2" wählt man bei Motiven, die sich voraussichtlich unregelmässig vor- und zurückbewegen und es wenig andere Objekte hat, die dazwischen kommen könnten.

Bei Motiven mit einigermassen gleichbleibender Geschwindigkeit, wie Pferde- und Hunderennen oder Autos ist eher "+1" angesagt. Sind vor allem vertikale oder horizontale Bewegungen mit vielen Störfaktoren durch andere Dinge zu erwarten, kann "-2" helfen. Hier ist ausprobieren angesagt, denn je nach Wert hat die Kamera manchmal nicht mehr auf das Motiv zurückgefunden und stattdessen den Hintergrund scharf gestellt.

Benutzern von Nikon-Kameras werden diese Autofokus-Einstellungen bekannt vorkommen. Sie sind sehr ähnlich aufgebaut. Bei der OM-D E-M1 Mark II lässt sich innerhalb von ± 20 Schritten auch noch eine Feinanpassung der Fokusposition für den Phasenunterschieds-AF vornehmen.

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Die schnellsten Serienbilder und die beste Bildstabilisierung bringen nichts, wenn die Bildqualität nicht stimmt. Hier steht das Micro-Four-Thirds-System mit seinem kleinen Sensor bei Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen immer noch etwas im Abseits.

Wir erinnern uns: Im Juli 2003 stellte Olympus das Four-Thirds-System vor. Auf einer Sensorfläche von 17,3 x 13 mm durften es sich auf dem ersten Kameramodell, damals noch mit Spiegel, fünf Megapixel gemütlich machen. Was einer Pixelgrösse von 6,8 µm entspricht. Fünf Megapixel sind völlig genügend, auch für den professionellen Einsatz, hiess es von Olympus.

Ein Jahrzehnt später fanden auf derselben Sensorfläche bereits 16 Megapixel Platz, Pixelgrösse 3,8 µm. Und das nun spiegellose System heisst Micro-Four-Thirds. Heute beherbergt die E-M1 Mark II volle 21,77 Millionen Pixel auf dem Sensor, Pixelgrösse noch 3,3 µm.

Inzwischen sind Sensortechnik und Bildprozessoren und damit auch Bildqualität und Dynamikumfang deutlich verbessert worden. Doch die physikalischen Gesetzmässigkeiten eines kleinen Sensors bleiben immer dieselben. Um es kurz zu machen: JPEG-Bilder mit dem ISO-Standardwert 200 aufgenommen können absolut überzeugen. Sie sind im Bildermodus "Natürlich" in den Farben angenehm abgestimmt und kommen knackig daher. Der Dynamikumfang ist hier erstaunlich gut.

Randabschattungen in den Ecken waren überhaupt kein Thema, sie wurden perfekt herausgerechnet. Auch das beinahe völlige Fehlen von blaugrünen oder pinken Farbsäumen an starken Hell/Dunkel-Übergängen auf den Fotos (chromatische Aberrationen) erstaunte in positivem Sinn.

Bei höheren ISO-Werten ist oft der Bildinhalt, die Grösse wie auch der Betrachtungsabstand entscheidend, ob das Rauschen schon als störend wahrgenommen oder als "natürliches Korn" empfunden wird. Ab ISO 800 sind die für MFT-Sensoren typischen Artefakte in 100%-Ansicht klar sichtbar. Wer hier im RAW-Format aufnimmt, kann der nachlassenden Detailschärfe noch gut entgegenwirken.

Je nach persönlichen Ansprüchen wird man bei ISO 1600 seine Grenze ziehen und auch die Auto-ISO-Einstellung auf diesen Wert beschränken. ISO-Werte von 3200 und höher sind dann eher für Notfälle gedacht und sollten unbedingt nachbearbeitet werden.

Ohne Limitierung geht die Kamera mit Auto-ISO übrigens recht grosszügig um. Schnell sind dann bei ungünstigen Lichtverhältnissen Werte um ISO 5000 und höher keine Seltenheit mehr. Und die Fotos besonders in dunklen Flächen mit vielen bunten Pixeln gesprenkelt.