TESTBERICHT
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Generelle Ausstattung und Funktionen

Die Kamera bietet den heute üblichen Funktionsumfang einer Systemkamera für versierte Anwender. Dementsprechend können auch viele Einstellungen wahlweise automatisch oder manuell vorgenommen werden. Passend gibt es für viele wichtige Einstellungen separate Tasten (z.B. WB/Weissabgleich, ISO, Plusminus/Lichtkorrektur vorne beim vorderen Einstellrad und Auslöser), um diese aufzurufen und dann mittels Einstellrad zu verstellen.

Die GH3 von oben mit Blick auf das Betriebsartenrad. Für GH2-Benutzer: Der Videoauslöser ist von oben auf die Rückseite verlegt wurden.Die GH3 von oben mit Blick auf das Betriebsartenrad. Für GH2-Benutzer: Der Videoauslöser ist von oben auf die Rückseite verlegt wurden.

Als Betriebsmodi gibt es die üblichen Belichtungsprogramme (A, S, P) und die manuelle Einstellung (M) von Zeit und Blende. Ausserdem können drei benutzerdefinierte Einstellungen (C1, C2, C3) gespeichert und über das Betriebsartenrad aufgerufen werden. Dazu gesellen sich noch 21 Motivprogramme (unter SCN für Scene wählbar) und die intelligente Vollautomatik (iA), die Motive analysiert und für bewegte Motive die passende Verschlusszeit wählt und nötigenfalls den ISO-Wert erhöht. Ebenfalls auf dem Betriebsartenrad ist noch ein Paletten-Symbol für Effektaufnahmen und der manuelle Filmmodus (Filmkamera-Symbol) wählbar.

Die Grundempfindlicheit liegt bei ISO 200 und reicht bis ISO 12800. Wird im Menü der ISO-Bereich erweitert, so stehen noch ISO 160 und ISO 25600 zur Verfügung. Der ISO-Automatik kann im Menü eine bestimmte Grenze gesetzt werden.

Gespeichert wird auf SD/SDHC/SDXC-Karten, für die es auf der rechten Seite ein einfaches Kartenfach gibt. Als Energielieferant dient ein Lithium-Ionen-Akku,  dessen Fach über den Kameraboden zugänglich ist. Der neue Akku DMW-BLF19 (UVP: 99 Franken) ist deutlich voluminöser als jener der GH2 und bietet eine höhere Kapazität.

Gemäss Panasonic und dem CIPA-Standardtestverfahren soll er – je nach verwendetem Objektiv für rund 500 bis 540 Fotos bzw. 250  bis 270 Minuten Betriebszeit reichen. Bei Videoaufnahmen sind rund 120 Minuten effektive Aufnahmezeit und 240 Minuten Betriebsdauer möglich. Die effektive Zeit hängt von der individuelen Nutzungsweise ab. Anders als bei der GH2 beobachteten wir während des praktischen Einsatzes keine zu knappe Betriebsdauer und waren – wohl wegen des neuen, grossen Akkus - nicht mit Energieproblemen konfrontiert.  Wie bereits erwähnt, gibt es als optionales Zubehör den Hochformat-Batteriegriff BG-GH3 (UVP: 379 Franken), der einen zweiten Akku aufnimmt. Der Akku wird praktischerweise seitlich in den Griff auf einem Halter eingeschoben, so dass er bequem ausgetauscht werden kann, selbst wenn die Kamera auf einem Stativ oder Video-Rig montiert ist.

Die Kamera besitzt einen integrierten, nach oben aufklappenden Blitz sowie einen ISO-Schuh zur Aufnahme eines Blitzgeräts oder anderen Zubehörs wie z.B. eines externen Mikrofons. Angeschlossen werden das externe Mikro und neu auch der Kopfhorer jeweils über eine eigene 3,5mm-Klinkenbuchse. Weitere Anschlüsse sind ein HDMI-Ausgang (Mini-Buchse) und eine USB-2.0-Schnittstelle.

DIe Kamera besitzt einen 3 Zoll-Touchscreen der 614'000 Subpixel aufweist und seitlich ausgeklappt und gedreht werden kann. Damit sind Aufnahmen aus unterschiedlichen Positionen und auch kontrollierte Selbstporträts (z.B. für Videoblog) möglich. Im gegensatz zum TFT-LCD der GH2 kommt hier die OLED-Technologie zum Einsatz, die ein knackiges Sucherbild liefert. Allerdings sorgt der hohe Kontrast des Monitorbildes dafür, dass einige Feinheiten untergehen. Auch der EVF ist mit einem OLED-Bildschirm ausgesattet und besteht aus rund 1,7 Millionen Subpixel. Er ist im 16:9-Seitenverältnis ausgelegt und nutzt deshalb nicht immer die volle Anzeigefläche (natives Fotoformat ist ja 4:3), weshalb das Sucherbild etwas klein wirkt.

Spezielle Austattung

Die neue GH3 hat – wie derzeit viele neue Digitalkameras aller Typen –   WLAN/Wi-Fi an Bord. Dies ermöglicht den kabellosen Bildtransfer zum Computer oder zu Smartphone und Tablet und von da an direkt ins Web (z.B. Online-Fotoalbum, Social Media). Auch die Fernbedienung der Kamera ist mittels kostenloser App ab Smartphone/Tablet möglich. Eine weitere Anwendung ist die Übernahme von GPS-Daten aus dem Handy, um Fotos mit den Koordinaten des Aufnahmenortes zu versehen.

Apropos GPS: Einen GPS-Empfänger hat die Kamera leider nicht integriert und ist auch nicht als Zubhör von Panasonic erhältlich. Geeignete externe GPS-Logger gibt es jedoch viele.

Neu in der GH3 sind auch die OLED-Technik im elektronischen Sucher (EVF, Electronic Viewfinder) und beim rückseitigen, ausklapp- und drehbaren 3 Zoll Touchscreen. Zwischen dem Bildschirm und dem EVF kann manuell umgeschaltet  oder dies einer Automatik überlassen werden. Für Letzteres gibt es einen Sensor, der die Annährungen an den EVF bzw. das Abdecken bemerkt und dann den rückseitigen Monitor aus- und den EVF einschaltet. Beide OLED-Displays haben übrigens eine ordentlich hohe Auflösung, wobei manches Konkurrenzprodukt mit höherer Auflösung auftrumpft.