TESTBERICHT
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Hörtest

Der Antrieb läuft über Rundriemen auf einen Subteller.Der Antrieb läuft über Rundriemen auf einen Subteller.

Und auch das gab schon allen Grund zum Jubeln. Erst mal im Stromanschluss schön ausgephast und schön waagrecht ausgerichtet – die Mühe sollte man sich unbedingt machen – stürmte der Planar 3 richtig los. Das Jazz-Ensemble mit dem schönen Namen Bummelzug Explosion – sein Label Shoebill fertigt nur Vinyl oder HiRes digital – machte vor allem dem zweiten Teil seines Namens alle Ehre. Selten hat man bei einem Spieler dieser Preisklasse Drums so dynamisch losfetzen hören.

Aber auch knackige Popsongs wie ­Billy Joels "You May Be Right" vom auf zwei 45er umgeschnittenen Album "Glass Houses" rissen uns fast aus den Sitzen. Das unfassbar intensive "Jubilee Street" von Nick Cave (von "Push the Sky Away") zog einen förmlich mit sich. Die charakteristische Grummlerstimme und der herrliche Background-Chor standen gut abgezirkelt im Raum. Die etwas helle Klangfarben-Beleuchtung lässt sich mit anderen Pickups ja leicht korrigieren. Der Autor machte sich dann doch mal die Mühe und baute ein Benz LP S ein. Und die Schweizer Super-Tondose entlockte dem Engländer eine deutlich neutralere, dabei nuanciertere und merklich schwungvollere Darbietung. Auch die Ortungsschärfe nahm zu. Was letztlich nur für den Tonarm und das Laufwerk spricht.

Tuning-Tipp

Die sogenannte Phasenschieberschaltung für die Motorsteuerung erlaubt übrigens auch dem neuen Dreier das ultimative Tuning: den Anschluss des externen Netzteils Rega TT PSU, inzwischen mit dem Zusatz -R. In dem 390 Franken teuren Kistlein erzeugt ein Generator aus dem inzwischen ja mit viel Hochfrequenzmüll ziemlich versauten, zuweilen auch schwankenden Netzstrom zwei saubere, versetzte Spannungen, die der Motor ohne wei­tere Fährnisse in konstante Drehbewegung umsetzen kann. Und das in zwei schaltbaren Geschwindigkeiten.

Wer glaubt, dass ein Netzteil möglicherweise auf einen Verstärker, aber auf keinen Fall auf einen Plattenspieler grossen Einfluss hätte, wird nach Anflanschen des Zauberkistchens prompt eines Besseren belehrt. Da kehrt doch sofort mehr Ruhe, mehr Souveränität und Abbildungsstabilität ins Klangbild ein.

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