TESTBERICHT
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Technik vom Feinsten

Der Technics SL-1500C verfügt über eine Phonovorstufe mit RIIA-Entzerrung für MM-Tonabnehmer mit der üblichen Anschlussimpedanz von 75 kOhm. An deren Ausgang kann man den Plattenspieler direkt mit einem Line-Eingang eines Verstärkers verbinden. Die Puristen können den normalen Phono-Ausgang nutzen und die integrierte Phonovorstufe sogar ausser Betrieb setzen. Die automatische Endabschaltung «Autolift» ist so praktisch wie mittlerweile selten. Wer sie nicht benötigt, kann sie am Anschlussfeld deaktivieren.

Verborgenes Anschlussfeld mit Phono-Ausgang, Line-Ausgang (abschaltbar) und Schiebeschalter für die Aktivierung der Endabschaltung. Rechts der IEC-Gerätestecker.Verborgenes Anschlussfeld mit Phono-Ausgang, Line-Ausgang (abschaltbar) und Schiebeschalter für die Aktivierung der Endabschaltung. Rechts der IEC-Gerätestecker.

Im Zentrum eines jeden Technics-Plattenspielers steht sein Direktantrieb. Daran wurde akribisch gearbeitet, sodass die heutigen Antriebe mit ihren Vorvätern nicht mehr viel gemein haben. Der Stator, also der Teil des Motors, der sich nicht bewegt und in der Zarge eingebaut ist, kommt heute ohne Eisenkerne aus. Unerwünschte Unregelmässigkeiten der Rotation, früher durch das sogenannte Rastmoment verursacht, kommen nicht mehr vor. Sie werden prinzipiell vermieden.

Um das Drehmoment aber möglichst hoch, also auf dem früheren Niveau beizubehalten, musste der Abstand des am Plattenteller befindlichen Rotors (bestehend aus dem Rotorjoch und dem Permanentmagneten) stark verringert und optimiert werden. Der ringförmige Magnet saust somit beim SL-C1500C ganz knapp über die Oberfläche der Leiterplatte. Der neue Antrieb des SL-1500C wurde echt ausgereizt und hat zusätzlich zu seiner hervorragenden Umdrehungspräzision auch noch den Vorteil der extremen Wartungsarmut.

Der SL-1500C verfügt über eine neue, präzise Motorregelung, die aus der Technologie der Blu-ray-Player-Antriebe stammt. Diese Regelung erzeugt über einen digitalen Sinuswellen-Generator einen sehr exakten Sinus.

Es ist grundsätzlich anzufügen, dass sich beim Direktantrieb der Motor exakt so schnell bzw. langsam dreht, wie der Plattenteller. Das macht die Drehzahlregelung wesentlich anspruchsvoller als bei Riemenantrieben, deren Motoren um ein Vielfaches schneller drehen und deren Drehzahltoleranz durch die starke Untersetzung automatisch deutlich verringert und durch die – im Regelfall – hohe Tellermasse noch stabilisiert wird.

Hochfestes Gehäuse

Das Gehäuse des SL-1500C hat eine solide Ausstrahlung beim Heben. Es ist keine Plastikkiste, wie die vielen SL-1200XX-Klone, die man über Jahre erdulden musste. Das Gehäuse besteht aus zwei Teilen: Die obere Hälfte besteht aus Alu-Druckguss und das fühlt sich vertrauensvoll kühl an. Die untere Hälfte besteht aus ABS-Kunststoff mit Glasfaserverstärkung.

Die vier Dämpfungsfüsse sind vierteilig aufgebaut: Ein Gehäuse mit einer kegelförmigen Druckfeder im Zentrum, einen Gummi-Dämpfer mit Gewinde in Richtung der Zarge und einem Dämpfungskissen auf der Unterseite. Die Füsse sind in der Höhe verstellbar.

Zweischichtiger Plattenteller

Der Alu-Druckguss-Teller des SL-1500C verfügt innen über viele Rippen zwecks Versteifung, ist relativ leichtgewichtig, aber dennoch sehr vibrationsarm. Dies wird mit einer Kautschuk-Einlage erzielt. Die Dämpfungscharakteristika übertreffen die des SL-1200MK5 um das Doppelte. Die sehr präzise anmutende Tellermatte aus Gummi dürfte hier auch noch etwas beitragen.

Verbesserter Tonarm mit Endabschaltung

Der bewährte S-Förmige Technics-Tonarm unterscheidet sich kaum von seinen Vorgängern. Er wird in gewissen Kreisen gerne mal unterschätzt, dabei ist seine Präzision im Grunde nicht diskutabel. Zudem kann man den Tonarm mit wenigen Handgriffen einstellen.

Die bewährte Höhenverstellung zum Beispiel gehört zu den besten Vorrichtungen, die ich kenne: entriegeln, vertikal einstellen und wieder verriegeln. Es gibt in der Preisklasse des SL-1500C viele Tonarme, die noch nicht einmal über eine Vorrichtung für die wichtige Höhenverstellung verfügen. Und wenn, dann sind es komplizierte oder wenig durchdachte Vorrichtungen.

Das Zusatzgewicht wird für schwerere Tonzellen einfach am hinteren Ende des Tonarms angeschraubt. Das erlaubt ein Gesamtgewicht von Tonabnehmer und Headshell von 14,3 bis 25,1 Gramm. Das reicht für ziemlich viele Tonabnehmer, zumindest in dem Bereich, der im Verhältnis zum Preis des SL-1500C noch Sinn macht.

Besonders intelligent ist die sehr gut funktionierende, im Tonarm integrierte Endabschaltung. Sie funktioniert berührungslos und aktiviert sich erst nach etwa 10 Umdrehungen mit dem Tonabnehmer in der Auslaufrille. Ich finde diese Einrichtung sehr praktisch. Viele Hersteller verzichten darauf, da technisch recht aufwändig und zuweilen störungsanfällig, was natürlich nicht sein muss. Beim SL-1500C ist die Funktion abschaltbar, damit ist jeder Anwender nach seinem Gusto bedient.

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