Zwar ist der Px7 S3 punkto Design unverkennbar als Sprössling der britischen Nobelmarke zu erkennen. Er kommt jedoch merklich schlanker daher als sein Vorgänger. Da auch das Transportetui kompakter ausgelegt wurde, ist der Hörer insgesamt leichter zu verstauen und zu transportieren. Dank eines neu entworfenen Kopfbügels mit überarbeitetem Mechanismus liegt der Px7 S3 noch enger am Kopf an und fällt auch visuell weniger ins Gewicht. Nicht dass er sich verstecken müsste: Das geschmackvolle Design wirkt gleichermassen edel wie diskret – ein Schuss britische Noblesse inklusive.
Drei Farbvarianten stehen zur Auswahl: Anthracite Black, Indigo Blue und Canvas White. In Weiss (tatsächlich ist es Beige – und damit weniger schmutzempfindlich) wirkt der Px7 S3 optisch besonders «leicht» und neigt auch nur wenig dazu, Sonnenstrahlen in Form von Materialerwärmung zu speichern. Auch der unvermeidliche Hitzestau – bedingt durch die geschlossenen Ohrpolster – fällt überraschend gering aus. Tatsächlich kann man den Px7 S3 auch im Sommer über eine längere Zeit tragen, ohne Lüftungspausen für die Ohren einzulegen. Letztere haben überraschend viel Raum innerhalb der zwar straff, jedoch ausgesprochen komfortabel anliegenden Polsterung aus Memory-Schaumstoff. Diese ist «unterhöhlt» und offeriert so zusätzlichen Freiraum für die Ohrmuscheln.
Die Polster sind in hochwertigem Kunstleder ausgelegt und hinterlassen haptisch – wie überhaupt der ganze Hörer – einen hervorragend verarbeiteten Eindruck. Egal, ob man den Hörer in der Hand hält oder auf dem Kopf trägt: Ein spürbares Mass an Luxus ist offensichtlich.

Mit rund 300 Gramm ist die S3-Version zwar nur minim leichter als der Vorgänger. Das Gewicht wird aber überraschend gut über den komfortabel gepolsterten Bügel abgefedert. Der neue Px7 sitzt sehr stabil und kann auch in Bewegung problemlos eingesetzt werden. Gegen einen lange währenden Einsatz beim Joggen spricht lediglich ein gewisses, unvermeidliches Mass an Trittschall, welches via menschlichen Körper in die Ohrmuscheln induziert wird. Die tieffrequenten Geräusche stören aber nicht wirklich.
Für den Px7 S3 wurde praktisch jedes Element der Treibereinheit neu gestaltet: Die 40-mm-Schallwandler aus Biozellulose kommen mit einem überarbeiteten Chassis, verbesserten Magneten sowie einer optimierten Schwingspule samt neuer Aufhängung. Lediglich das Membranmaterial wurde unverändert aus der vorherigen Serie übernommen.
Die vielfältigen Tuning-Massnahmen sollen für geringere Verzerrungen, weniger Klangfärbungen sowie eine gesteigerte Auflösung und Dynamik sorgen. Typisch für Kopfhörer von Bowers & Wilkins sitzen die Treiber angewinkelt in den Hörmuscheln. Dies sorgt für einen konstanten Abstand zwischen den Membranen und den Ohren, wovon wiederum die räumliche Abbildung und insbesondere die stereofone Auffächerung profitieren.

Zum ersten Mal kommen bei einem Over-Ear-Kopfhörer von Bowers & Wilkins dedizierte, diskrete Kopfhörerverstärker zum Einsatz. Im Unterschied zu digitalen All-in-One-Verstärkerchips konnten die Briten dem Klang damit – nach eigenem Bekunden – zu «deutlich mehr Volumen und Energie» verhelfen. Zusammen mit einem eigens von Bowers & Wilkins entwickelten digitalen Signalprozessor soll ein besonders präziser und realistischer Sound resultieren, der dem Px7 S3 auch bei HiRes-Musik zu höherer Wiedergabetreue verhilft.
So ist der Hörer dezidiert auch für Streaming in 24 Bit/96 kHz ausgelegt: Er beherrscht sowohl die Wireless-Technologie aptXTM Adaptive als auch aptX Lossless. Beide Standards optimieren automatisch die kabellose Musikübertragung von kompatiblen Smartphones, Tablets und Computern.
Alternativ nimmt der Px7 S3 gerne auch via USB-C Kontakt mit passenden Mobilgeräten Kontakt auf. Die neuste iPhone-Generation etwa beherrscht diese Verbindung auch in HiRes-Qualität. Und natürlich dockt der Hörer auch ganz traditionell per Miniklinke am Handy oder Tablet an. Sowohl USB-C- als auch 3,5-mm-Analogkabel sind im Lieferumfang enthalten.

Als erster Kopfhörer von Bowers & Wilkins soll der Px7 S3 künftig auch 3D-Audio unterstützen. So haben die Ingenieure eine firmeneigene Audioverarbeitungs-Technologie entwickelt, die ein spezielles Gefühl von Räumlichkeit vermitteln und ein besonders immersives 3D-Hörerlebnis ermöglichen soll. Diese neue Technologie soll noch in diesem Jahr per Over-the-Air-Update eingeführt werden.
Neu beim Px7 S3 ist auch die Unterstützung von Bluetooth LE Audio einschliesslich der Broadcast-Funktion Auracast, mit der sich eine einzige Audioquelle an eine unbegrenzte Anzahl von Kopfhörern übertragen lässt. Zu LE Audio gehört auch der neue, hochwertige Audio-Codec LC3, der eine höhere Klangqualität als Standard-Bluetooth-Audio ermöglicht. Die Kompatibilität mit LE Audio will Bowers & Wilkins im Rahmen eines künftigen Updates für den Px7 S3 einführen.

Verbessertes Noise-Cancelling ohne klangliche Nachteile
Auch die aktive Noise-Cancelling-Technologie wollen die Ingenieure von Bowers & Wilkins merklich verbessert haben. Sie soll die leistungsstärkste sein, die das Unternehmen je entwickelt hat. Insgesamt acht Mikrofone wurden entlang den Aussenseiten der beiden Ohrmuscheln platziert. Zwei davon messen die Ausgangsleistung jedes Treibers, vier sind an jeweils gegenüberliegenden Seiten der Ohrmuscheln angebracht und überwachen die Umgebungsgeräusche. So soll selbst in lauten Umgebungen eine sehr gute Performance gewährleistet sein. Zwei weitere Mikrofone sorgen für ausnehmend klare Sprachqualität. Auch während des Telefonierens werden unerwünschte Geräusche mittels Sprachverarbeitungs-Technologie (ADI Pure Voice) unterdrückt. Die Anruf- und Sprachqualität kann sich beim Px7 S3 wirklich hören lassen.
Grundsätzlich wollten die Briten Wert eine effektive Geräuschunterdrückung schaffen, möglichst ohne die Klangqualität zu beeinträchtigen. Tatsächlich musste man in der Vergangenheit bei eingeschaltetem Noise-Cancelling oft den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Nicht so beim Px7 S3: Transparenz und Räumlichkeit der Wiedergabe wirken kaum mehr eingeschränkt. Diese Tugend ist sehr viel wert, kann man doch erst so sein ganz privates Hörvergnügen in bester Qualität realisieren.