TESTBERICHT
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Endlich bewegte Szenen in 4K/UHD

Filmemachen ohne grosses Gepäck: Mit einem externem Mikrofon auf dem Zubehörschuh wird die M50 zum kompakten Bild- und Tonaufzeichnungsgerät.Filmemachen ohne grosses Gepäck: Mit einem externem Mikrofon auf dem Zubehörschuh wird die M50 zum kompakten Bild- und Tonaufzeichnungsgerät.

Es hat seine Zeit gedauert, bis man sich bei Canon durchgerungen hat, auch günstigere Kameras mit 4K/UHD-Video auszustatten. Die M50 macht den Anfang und bietet UHD-Video mit 3840 x 2160 Pixel bei maximal 25 Bildern pro Sekunde. Dazu muss per Wählrad auf das Filmkamera-Symbol gedreht werden, sonst wird beim Drücken auf die separate Videotaste nur in Full-HD mit 1920 x 1080 Pixel gefilmt.

Wer mit der M50 filmt, wird eine deutliche Ausschnittsvergrösserung feststellen. Zum Crop-Faktor des APS-C-Sensors kommt bei 4K/UHD-Video noch ein weiterer Faktor von ca. 1,56 hinzu. Das ergibt eine Brennweiten-Verlängerung von gut 2,5 – was Filmen im Weitwinkel beinahe verunmöglicht. Das 11-Millimeter-EOS-M-Weitwinkelobjektiv wird so beim Filmen zum 28er.

Vom eingebauten digitalen Movie-Bildstabilisator der M50 lässt man am besten die Finger, denn dieser verlängert den Crop nochmals um 1,75, mit erweitertem Stabilisator sogar um 2,2!

Canon EOS M50. Nur im Movie-Modus ist das Filmen in 4K/UHD möglich. Die Bildrate beträgt dabei maximal 25 fps. Der Ton lässt sich automatisch oder manuell aussteuern.
Canon EOS M50. Nur im Movie-Modus ist das Filmen in 4K/UHD möglich. Die Bildrate beträgt dabei maximal 25 fps. Der Ton lässt sich automatisch oder manuell aussteuern.
Canon EOS M50. Das Filmen in 4K/UHD ist entweder vollautomatisch oder ganz manuell möglich, Zwischenstufen gibt es nicht. Hier die Erklärung für die automatische Belichtung.
Canon EOS M50. Das Filmen in 4K/UHD ist entweder vollautomatisch oder ganz manuell möglich, Zwischenstufen gibt es nicht. Hier die Erklärung für die automatische Belichtung.
Canon EOS M50. Das Filmen in 4K/UHD ist entweder vollautomatisch oder ganz manuell möglich, Zwischenstufen gibt es nicht. Hier die Erklärung für die manuelle Belichtung.
Canon EOS M50. Das Filmen in 4K/UHD ist entweder vollautomatisch oder ganz manuell möglich, Zwischenstufen gibt es nicht. Hier die Erklärung für die manuelle Belichtung.
Canon EOS M50. Die längste ununterbrochene Filmaufnahme ist generell auf 30 Minuten beschränkt, nicht nur bei 4K/UHD.
Canon EOS M50. Die längste ununterbrochene Filmaufnahme ist generell auf 30 Minuten beschränkt, nicht nur bei 4K/UHD.
Canon EOS M50. In Full-HD-Video mit 1920 x 1080 Pixel kann mit 50 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Hier funktioniert auch der gute Dual-Pixel CMOS Autofokus.
Canon EOS M50. In Full-HD-Video mit 1920 x 1080 Pixel kann mit 50 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Hier funktioniert auch der gute Dual-Pixel CMOS Autofokus.

Nur bei der «manuellen Videobelichtung» darf der Kameramann die Blenden-, Verschlusszeiten- und ISO-Einstellungen manuell vornehmen, sonst wird vollautomatisch belichtet. Es gibt leider keine Zwischenstufen wie Programm-, Zeit- oder Blenden-Automatik. Auch Motivprogramme sind beim Filmen nicht wählbar.

Dafür darf die Tonaufnahme auch von Hand ausgesteuert werden. Ein Filter gegen Windgeräusche und eine Dämpfung gegen Übersteuerung stehen ebenfalls bereit. Das sind dann schon professionelle Eigenschaften. Gut auch der Anschluss für ein externes Mikrofon. Schade hingegen das Fehlen einer Kopfhörerbuchse zur Tonkontrolle.

Wieder professioneller ist das Einblenden eines Histogramms, wählbar als Helligkeit oder RGB, und einer Wasserwaage zur Bildkontrolle. Gar nicht professionell hingegen: Sobald die Aufnahmetaste gedrückt wird, verschwinden die Anzeigen wieder. Dann, wenn man sie am nötigsten gebraucht hätte! Hier kommt wohl der Bildprozessor an seinen Anschlag.

Der grösste Fauxpas von Canon – meiner Meinung nach – ist das Fehlen des Dual-Pixel-CMOS-AF beim Filmen in 4K/UHD. Hier werkelt nur noch ein Kontrast-Autofokus, der sich zwar alle Mühe gibt, aber bei Schnelligkeit und Präzision, vor allem bei ungünstigen Lichtverhältnissen, einfach nicht an Dual-Pixel heranreicht.

Das ist schade, weil der APS-C-Sensor auch beim Filmen in 4K/UHD schöne und stimmige Aufnahmen mit kräftigen Farben liefert, wobei die knackige Schärfe wohl nicht jedermanns Sache ist und manchmal etwas zu stark ins künstlich Digitale geht.

Die Einstellmöglichkeiten beim 4K/UHD-Filmen müssen grösstenteils selber ausprobiert werden. Im deutschen Leitfaden zur M50 ist nur zu lesen: «Ausserdem stehen einige Funktion eventuell nicht zur Verfügung». Es steht wirklich «Funktion» dort, nicht Funktionen. So, weg von den Kleinigkeiten und hin zu den Beispielen.

Trotz Fehlen der Dual-Pixel-Unterstützung beim Fokussieren im nicht besonders hellen Restaurant haben mich die Aufnahmen positiv überrascht. Sie weisen erstaunlich wenig Bildrauschen auf, zeigen sehr natürliche Farben und bringen damit die Vorteile des grossen APS-C-Formats gut zur Geltung.

Bei der Schuhmacher-Sequenz kurz vor Video-Ende hat der AF zu wenig Kontraste im Bild, und der Kopf wird unscharf wiedergeben. Beim Ententeich sind zwar genügend Kontraste vorhanden, die Motive bewegen sich jedoch schnell und unregelmässig. Ist nur ein Motiv vorhanden, funktioniert auch die Schärfenachführung (Servo-AF) der M50 ziemlich gut. Kommen dann zusätzliche Motive ins Bild, gibt's Probleme. Hier hilft oft nur ein Fingertipp aufs gewünschte Motiv am Display, um dem AF wieder auf die Sprünge zu helfen.

Oder man stellt manuell scharf, vor allem, wenn man gezielte Schärfe-Verlagerungen beabsichtigt. Wie etwa bei den Aufnahmen der gelben Waldblumen.

Schön wäre es auch, wenn Canon die maximale Framerate bei 4K/UHD auf 30 Bilder pro Sekunde aufbohren würde. Denn auch im NTSC-Modus ist bei 24 fps Schluss. Bei Full-HD-Video sind hingegen 60 und 50 fps möglich. Die maximale Dauer einer ununterbrochenen Videoaufnahme beträgt generell 30 Minuten. Wer viel in 4K/UHD filmt, sollte unbedingt einen Ersatz-Akku bereithalten, denn die M50 ist dann sehr energiehungrig.

Das Auslesen einzelner Fotos aus einem 4K/UHD-Video ist bei der Wiedergabe möglich. Es wird dann ein rund 8 Megapixel grosses Einzelbild als JPEG-Datei gespeichert.

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