TESTBERICHT
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Guter Klang – mässiges Noise Cancelling

Die dem NW-A35HN mitgelieferten InEar-Hörer klingen gut, das Noise Cancelling ist jedoch nicht sehr effizient.
Die dem NW-A35HN mitgelieferten InEar-Hörer klingen gut, das Noise Cancelling ist jedoch nicht sehr effizient.

Der dem Walkman NW-A35HN beigelegten kabelgebundene In-Ear-Hörer MDR-NW750NE im Wert von rund  60.- Franken klingt für einen Hörer dieser Bauart gar nicht übel und schirmt auch passiv den Umgebungslärm recht gut ab.

Das Noise Cancelling funktioniert hier auf eine ganz spezielle Art und nur gerade im Zusammenspiel mit diesem Player. Dieser Hörer ist passiv, aber mit Mikrofonen zur Aufnahme des Umgebungslärms ausgerüstet. Die Signale dieser Mikrofone werden via Kabel zum Walkman geleitet, was man am zusätzlichen Kontakt der Jack-Stecker erkennt. Im Player selber übernimmt eine Elektronik die Herstellung und Beimischung eines Korrektursignals, das den Lärm im Hörer ausblenden soll.

Die Wirkung dieses Noise Cancelling ist zwar spürbar, aber sehr bescheiden und damit dem günstigen Preis entsprechend. So sollte man sich überlegen, ob es eventuell doch besser ist, den NW-A35 ohne den InEar-Hörer zu kaufen und das gesparte Geld beim Kauf eines teureren Kopfhörers mit einem effizienteren Lärmkiller zu investieren.

Mehr als nur ein Achtungserfolg

Nun stand die Frage im Raum: Würde der NW-A35HN gegenüber dem, was heute in Sache High Resolution möglich ist, einen jämmerlichen Abklatsch bieten, oder sich sogar gegen echt audiophile Geräte behaupten können? Abgehört wurden ausgewählte High Resolution via Kabel und den Kopfhörern B&W P5 und Sennheiser Momentum.

So hatte der NW-A35HN gegen folgende Kombination anzutreten: MacBook Pro mit Audirvana Plus Player und dem USB DAC ami DS5 mit integriertem Kopfhörerverstärker. Also sicher kein fairer, aber hochinteressanter Vergleich. Abgehört wurden diverse High-Resolution-Aufnahmen, darunter Andreas Ottensamers "Portraits - The Clarinet Album", Joshua Bell mit Violin-Bachwerken und Knopflers "Tracker". Als Kopfhörer kamen der P5 von B&W und der Momentum von Sennheiser zum Einsatz.

Bei Ottensamers "Clarinet Album" machten sich die beiden Systeme recht starke Konkurrenz und der Sony liess sich in Sachen Klangschönheit und räumlicher Projektion keine Schwächen anmerken. Zuweilen glaubte man, feststellen zu können, dass der Walkman geringfügig weicher, die High-End-Anlage etwas straffer wirkte.

Obwohl der Walkman die 32 Bit bei Knopfers "Tracker" auf 24 Bit herunterrechnete, war er in der Lage, bei mässig lauten Pegeln noch knackige Spitzen-Impulse draufzusetzen. Knopflers Stimme erklang charakterstark, die Räumlichkeit und Stimmung dieser exzellenten Studio-Aufnahme konnte überzeugen.

Doch bei Joshua Bells Violin-Klänge kamen bei der "Chaconne" der Partita No.2 von J.S. Bach klar hörbare Unterschiede zu Gehör. Die Referenzanlage zeichnete Bells eine Million Dollar teure Stradivari mit zauberhaften Klangfarben, und einer unerhörten Feinzeichnung. Man glaubte, das alte, edle mit einem geheimnisumwitterten Lack behandelte Stradivari-Holz vibrieren sehen zu können. Da konnte der Walkman nicht mehr mithalten, zeichnete weniger präzis und machte aus der Stradivari eine normale Meistergeige. Doch verdiente sich der NW-A35HN immerhin ein "Sehr gut" und konnte so einen echten Achtungserfolg verbuchen.

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