TESTBERICHT
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Spielwiese für Klangtüftler

Farbenfroh: Diese Walkmänner sind in den Farben Blaugrün, Zinnoberrot, Schwarz, Limonengelb und Bordeaux-Pink erhältlich.Farbenfroh: Diese Walkmänner sind in den Farben Blaugrün, Zinnoberrot, Schwarz, Limonengelb und Bordeaux-Pink erhältlich.

Sony ist in Sachen Klangverbesserungsmöglichkeiten unglaublich fantasievoll und behauptet Sachen, mit denen man technisch nicht so versierte Musikhörer beeindrucken, Fachleute jedoch zum Schmunzeln bringen kann.

Als Besonderheit erwähnt Sony die eingebauten fünf PSCAP-Kondensatoren, die dem S-Master-HX-Digitalverstärker genügend Power für brisante Impulse zur Verfügung stellen sollen. Und als Gegensatz zum erwähnten Digitalverstärker schreibt Sony zur DC-Phasen-Linearisierung: "Diese Funktion passt niederfrequente Phasenverschiebungen an, um die Audiomerkmale von analogen Verstärkern zu reproduzieren."

Mit DSEE HX ("diese Funktion reproduziert das klare Klangspektrum, das häufig verloren geht") wird in einer Art Upscaling das Original auf HiRes-Audio hochgerechnet. Das ClarAudio+ (passt Soundeinstellungen automatisch an und sorgt für ein bereicherndes Hörerlebnis) ist auch so eine Einstellung, die weder mit dem mitgelieferten Hörer noch anderen im Hörtest den Musikgenuss echt steigern konnte.

Weiter geht es mit Clear Phase (nur für den mitgelieferten InEar-Hörer), VPT (diverse Surround-Modi, von Studio, Club, Konzertsaal und Matrix), Dynamic Normalizer (gleicht Lautstärken unterschiedlich lauter Titel an) und diversen anderen technischen Highlights. Doch neben diesen teils zweifelhaften oder kaum hörbaren Spielereien für Klangtüftler gibt es auch noch einen sehr nützlichen grafischen 6-Band-Equalizer zur Korrektur von dumpfen, grellen oder bassarmen Aufnahmen.

Weitaus wichtiger aber sind die abspielbaren Formate wie FLAC, und dies bis zu 192 kHz/24Bit, DSD bis zu 2,8 MHz,  AAC, MP3, ALAC, HE-AAC, Linear PCM und WMA.

Sonderzüglein bei Bluetooth

Das Sony-eigene Bluetooth-Klangverbesserungssystem LDAC funktioniert nur mit neueren Sony-Geräten, die ebenfalls diesem System huldigen wie zum Beispiel diese kleine Aktivbox von Sony.Das Sony-eigene Bluetooth-Klangverbesserungssystem LDAC funktioniert nur mit neueren Sony-Geräten, die ebenfalls diesem System huldigen wie zum Beispiel diese kleine Aktivbox von Sony.

Man wird sich zu Recht fragen, was das klanglich nicht sehr hochstehende Bluetooth in einem High-Resolution-Player zu suchen hat. Bekannt ist das allgemein eingeführte aptX-Verfahren zur Verbesserung der Klangqualität bei Bluetooth. Das aptX garantiert in der Tat eine praktisch CD-ähnliche Klangqualität, aber kein High-Resolution-Niveau.

So hat sich Sony ein eigenes Bluetooth-Klangverbesserungssystem mit der Bezeichnung LDAC konstruiert und schreibt dazu : "Durch die Übertragung bei der maximal möglichen Übertragungsrate (990 Kbit/s) können Sie mit LDAC High-Resolution-Audio-Inhalte in nahezu High-Resolution-Qualität hören". Dabei fällt auf, dass sogar Sony von "nahezu High-Resolution-Qualität" schreibt. Klar, dass nicht nur der Player, sondern auch das Wiedergabegerät, sei es ein Kopfhörer, eine Aktivbox oder sonst was, das Bluetooth-LDAC-System unterstützen muss.

Das LDAC mit seiner "nahezu High-Resolution-Qualität" funktioniert nur mit neusten Sony-Bluetooth-Geräten und nicht mit Fremdprodukten. Sony lässt auch die Besitzer zum Beispiel eines hier zum Test verwendeten Sennheiser Momentum Wireless mit aptX wie auch den noch lange nicht veralteten und ebenfalls mit aptX bestückten und bei avguide.ch getesteten Sony MDR-ZX770BN in Sachen Bluetooth klanglich im Regen stehen. High-Resolution-Aufnahmen werden auf das Niveau vom normalen Bluetooth 4.2 heruntertransformiert. Dieses ist zwar heute gar nicht so schlecht, aber alles andere als audiophil. Ein edler Zug von Sony wäre es gewesen, neben dem LDAC auch noch das aptX zu integrieren. Für Audiophile gilt hier also: Es lebe das Kabel!

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