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Publikationsdatum
4. November 2012
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Robert Trunz und Hans Jürg Baum kennen sich seit den achtziger Jahren, als HiFi noch gleich High-End bedeutete und die Fortschritte in Sachen Klangqualität von Jahr zu Jahr deutlich hörbar waren. Während Hans Jürg Baum vor allem in der Schweiz als Audio-Redaktor tätig war, begab sich Robert Trunz in die weite Welt. Nach seiner Rückkehr stand er Hans Jürg Baum Red und Antwort.

Schon als Junge hast Du Dein Taschengeld in Schallplatten angelegt. Doch gehe ich recht in der Annahme, dass Du Dich im Bazillus endgültig mit dem Musikvirus infiziert hast?

Ja, vielleicht das Hauptvirus, doch angefangen hat es in den späten 60er Jahren auf dem Schulhausplatz, wo wir uns die letzten Hits mit einem portablen Single-Plattenspieler reingezogen haben. Das Jazzvirus regete sich mit der Organisation von Konzerten in der Aula in Baden, wo wir zu dritt u.a. Künstler wie Alphonse Mouzon, Klaus Doldinger, Ian Carrs Nucleus und Dollar Brand (Abdullah Ibrahim) präsentierten. Im Bazillus durfte ich zweimal in der Woche den Soundingenieur ablösen, was meine nie endende Faszination für die Aufnahme und Wiedergabe von Live- und Studioaufnahmen auslöste.

Erste Begegnung mit Robert Trunz

Niro Nakamichi und Robert Trunz 1988 in London bei der Europapremiere des 1000 DAT SystemsNiro Nakamichi und Robert Trunz 1988 in London bei der Europapremiere des 1000 DAT Systems

Wir begegneten uns zum ersten mal bei Egli Fischer, als ich in den siebziger Jahren meine Quad ESL-Elektrostaten zur Reparatur brachte. Was war dort Deine Aufgabe und welche Produkte haben Dich damals am meisten fasziniert?

Quad war faszinierend, doch die Mühe mit Kunden wie dir, die ständig ihre mit Mylar-Folien bezogenen Panele mit viel zu hohen Pegeln ruinierten, verdarben den Spass an der britischen Marke. SME was für mich schlichtweg der Tonarm, den jedermann mit einem guten Plattenspieler montiert hatte.

Meine Liebe aber war bei Nakamichi, einer Firma, die es schaffte, aus einer ganz normalen Kassette High End-Sound mit einer grossen Dynamik herausrauszuholen. Diese Passion für den Brand führte später zu einer jahrelangen Kollaboration mit Niro Nakamichi.

Nachdem ich die Quads zum dritten Male bei der Wiedergabe meiner Trompeten-Klänge beschädigt hatte, kaufte ich mir die DM2 der noch relativ jungen Firma B&W und war begeistert. Wie kamst Du in Kontakt mit den Produkten von B&W?

Bei Frau Brühne von Hifi-Electronics an der Idastrasse 3 in Zürich kam ich in Kontakt mit Marken wie Accuphase, Micro Seiki und B&W und einer jungen Brigade von HiFi-Händlern wie Kaufmann, die seitdem Marken wie B&W oder Accuphase erfolgreich begleitet haben. Nach einem Besitzerwechsel bei Hifi-Electronics war es Zeit für mich, meine Sporen im Detailhandel zu verdienen. Auf Einladung von Felix Martin machten ich mich dran, eine High End HiFi-Abteilung in Lachen SZ aufzubauen.