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Berater für B&W

John Bowers, Robert Trunz und Ray Greenwood reisen durch die SchweizJohn Bowers, Robert Trunz und Ray Greenwood reisen durch die Schweiz

Wie und unter welchen Umständen lerntest Du John Bowers kennen?

Schon bald war ich einer der besten B&W Verkäufer, was mir 1979 eine Reise ins Werk bescherte, wo ich erstmals das Management von B&W kennenlernte. Als ein paar Monate später John Bowers und Ray Greenwood, der Mitentwickler der legendären DM70, ihren Besuch in der Schweiz ankündigten, wurde ich gebeten, nach den Besuchern zu schauen, als ehemaliger Reiseleiter eine ideale Aufgabe, die mir erlaubte, viel Zeit mit John zu diskutieren. Mit 70% des Umsatzes in den USA waren die deutschsprachigen Märkte zu der Zeit nicht von grossem Interesse für B&W, doch nach vier Tagen in den Schweizer Bergen hatte ich John überzeugt, dass sein Brand mit der richtigen Mischung von Modellen für den europäischen Markt auch hier Fuss fassen könnte. So wurde ich Berater für B&W Loudspeakers und reiste des öftern nach Worthing, und das mit der vollen Unterstützung von Felix Martin. Ende 1980 wurde ich eingeladen, die Marketing-Abteilung für Europa, Asien und Afrika zu übernehmen und zog nach England.

B&W schrieb bei Deinem Eintritt in die Firma rote Zahlen. Was war Dein Verdienst, dass diese Firma wieder schwarze Zahlen schreiben konnte?

Es war die Übergangszeit von analog zu digital. JB (John Bowers) und seine Ingenieure hatten schon seit einigen Jahren mit Decca und EMI an der 801 gearbeitet und hatten Zugang zu den Entwicklungslabors der beiden Firmen, die an ihren eigenen digitalen Aufnahmesystemen arbeiteten. Was man da zu hören bekam, hat wenig mit dem zu tun, was wir später auf den Silberlingen von Philips und Sony serviert kriegten. Mein Glaube an Digital, in der Form wie ich es damals hörte, bewegte mich dazu, unser Labor mit der Entwicklung einer Serie von günstigen und konkurrenzfähigen Monitoren zu beauftragen. Ich machte mich sehr unbeliebt, da zum ersten Mal in der Geschichte von B&W das Motto "best mögliche Qualität für wenig Geld" ausschlaggebend war. Aus dem Projekt heraus entstand die erste "Listen an you'll see"-Serie DM 110, 220 und 330 - ein Riesenerfolg. Wir schifften die neuen Modelle containerweise in die ganze Welt - bis nach Japan! So gingen wir von roten Zahlen in den schwarzen Bereich. Mit den Gewinnen kauften wir uns ein Gebäude vom Tonarmhersteller SME in Steyning, dass ich „The University of Sound“ taufte – ein voll ausgestattetes Labor mit schalltotem Raum und mit all den letzten technischen Spielzeugen für Ingenieure.