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Olympus: PEN in Variationen

Mit der Präsentation ihrer Herbstkollektion war Olympus besonders früh dran, denn Ende Juli - noch vor der Sommerferienzeit - stellte sie gleich drei neue spiegellose Systemkameras ihrer PEN-Serie vor. Alle drei werden nacheinander bis Herbst eingeführt.

Die E-P3, E-PL3 (light) und die E-PM (mini) teilen sich ein Grossteil der technischen Daten und unterscheiden sich vor allem durch Gehäusegrösse und -form sowie den äusseren Bedienungselementen.

Olympus E-PL3 mit ausziehbarem Standardobjektiv 14-42mmOlympus E-PL3 mit ausziehbarem Standardobjektiv 14-42mm
Die retrogestylten PEN-Modelle bieten als wesentlichste Neuerung eine schnellere Autofokussierung mit dem als langsam verschrieenen Kontrast-AF. Wie bei den G-Modellen von Panasonic ab GH2 von 2010 (siehe Test) wird durch eine höhere Taktung des Autofokusprozesses eine schnellere Scharfstellung erzielt. Die neuen PEN-Kameras erreichen damit theoretisch das Tempo eines Phasen-Autofokus, wie er in digitalen und analogen SLRs üblich ist. Neu bei Olympus ist die Videoaufzeichnung in Full-HD-Auflösung und im AVCHD-Standard. Alle drei PEN-Modelle filmen mit den bei digitalen Fotoapparaten üblichen 30 Frames pro Sekunde. Die üblichen 25 fps und kinomässigen 24 fps stehen leider in diesen Modellen nicht zur Verfügung. Bei der Fotoauflösung begnügen sich die drei Kameras mit 12 Megapixel.

Die PEN E-P3 ist das Topmodell unter den PENs und die dritte Inkarnation (siehe Test E-P1). Sie kommt im vertrauten retrogestylten Gehäuse daher. Eine kosmetische Änderung ist, dass die Griffwulst abgenommen werden kann. Gegenüber den Vorgängermodellen ist der Blitz nun integriert. Speziell ist der Touchscreen für die Bedienung u.a. mittels  Touch-AF. Da tippt man auf eine Stelle auf dem Display und die Kamera fokussiert an den entsprechenden Ort des Motivs und löst dann aus. Die E-P3 kostet ohne Objektiv 999 Franken und 1199.- mit dem 14-42mm.

Die PEN Light E-PL3 ist ebenfalls bereits die dritte Generation der kleinen PEN. Sie fällt deutlich kleiner aus als die E-P3 aus und ist mit 899 Franken inkl. Objektiv etwas günstiger. Inspiriert scheint die PL3 vom Erfolg der dünnen Sony NEX-Kameras. In der Olympus PL3 ist das Display hochklappbar, lässt sich aber nicht drehen. Für Hochformataufnahmen ist es also wenig hilfreich. Interessant ist übrigens, dass infolge der Miniaturisierung die Kamerakomponenten komplett neu entwickelt werden mussten und dadurch etwas leistungsstärker als beim Topmodell E-P3 sind. So schafft die PL3 bei Serienfeuer 5.5 Fotos pro Sekunde, während sich die E-P3 wie ihre Vorgängerinnen mit 3 fps begnügt.

Am kleinsten und günstigsten ist die komplett neue PEN Mini E-PM1, die auf den beweglichen LCD und weitere externe Bedienelemente verzichtet und auch nur 3 Fotos pro Sekunde schiessen kann. Sie ist derzeit das Einsteigermodell im PEN-System und in sechs Farbvariationen erhältlich. Sie wird mit Objektiv ab Oktober für 699 Franken erhältlich sein.

Die PM1 (hier mit optionalem Sucher VF-3) ist die kleinste PEN.Die PM1 (hier mit optionalem Sucher VF-3) ist die kleinste PEN.
Kurz nach den drei Kameras wurde zu diesen noch ein zweiter elektronische Sucher vorgestellt, der in den ISO-Schuh gesteckt wird. Für den Einblick von oben kann der VF-3 bis zu 90 Grad hoch geklappt werden. Gegenüber dem "alten" Sucher VF-2 (CHF 299.-), der weiterhin im Sortiment bleibt, ist der neue mit 249 Franken etwas günstiger. Er bietet mit 920'000 Bildpunkten zudem eine geringere Auflösung (VF-2: 1'440'000 Dots), besitzt aber eine mechanische Fixierung, die ihn sicherer im Zubehörschuh festhält. Der neue VF-3 ist leider nur in Silber zu haben, der alte zusätzlich in Schwarz. (Der VF-3 ist mit der Kompaktkamera XZ-1 und allen aktuellen und älteren digitalen PEN-Modellen kompatibel. Lediglich an der PEN E-P1 lassen sich der VF-3 und sein Vorgänger VF-2 mangels Anschlüssen nicht verwenden.)