Praxis und Klangqualität

Bowers & Wilkins spezifiziert für den Px7 S3 eine Akkulaufzeit von bis zu 30 Stunden. Und dies selbst bei aktiviertem Noise-Cancelling. So kann man auch auf längeren Reisen (ohne Lademöglichkeit) permanent Musik hören. Eine 15-minütige Schnellladung ermöglicht weitere sieben Stunden Hörgenuss. Der Px7 S3 lässt sich problemlos über die Music App von Bowers & Wilkins konfigurieren und bedienen. Hier kann man auch den Durchhörmodus für Umgebungsgeräusche ein- und ausschalten. Für individuelle Klangvorlieben wird nun ein 5-Band-Equalizer angeboten. Alternativ kann man den «True-Sound-Modus» wählen, der den Klang nach Vorgaben des Bowers-&-Wilkins-Akustik-Teams sanft aufpoliert.
Auch ohne App lässt sich der Kopfhörer prima bedienen. Anordnung und Design der Tasten wurden gegenüber dem Vorgängermodell zugunsten besserer Handhabung verändert. Die Ein-/Ausschalttaste findet sich nun an der linken Ohrmuschel. Über die (in der App konfigurierbare) Schnellzugriffstaste kann man entweder die verschiedenen Noise-Cancelling-Optionen anwählen oder per Tastendruck den Sprachassistenten des Smartphones aufrufen.
In unserem Langzeittest punktete der Px7 S3 gleich in mehrfacher Hinsicht: Sowohl unterwegs als auch zu Hause zeigt er einen erfreulich hohen Tragekomfort, der selbst längere Hörsessions problemlos möglich macht. Verschiedene Testpersonen goutierten den soliden Halt mit nicht zu hohem seitlichem Anpressdruck. Durchweg wurden auch Haptik und Design des Hörers gelobt.

Das Noise-Cancelling arbeitet sehr effizient und gleichmässig, auch über einen grösseren Frequenzbereich. Ebenso positiv ist der Klangeindruck – sowohl mit als auch ohne Geräuschunterdrückung. Wohl auch dank intelligentem Einsatz der digitalen Signalverarbeitung haben die Ingenieure von Bowers & Wilkins dem Px7 S3 eine geschmackvolle Loudness-Funktion mit auf den Weg gegeben. Dies wohlgemerkt ohne simple Anhebung des Frequenzgangs. Vielmehr kreiert der aktive Hörer auch schon beim Leisehören eine wohltuende Klangfülle und einen konturierten Druck im Bass, ohne den Sound übermässig «aufzudicken». So muss man gar nicht laut hören, um punkto Musikerleben auf seine Kosten zu kommen. Mit zugeschaltetem Noise-Cancelling fällt das natürlich besonders ins Gewicht. Der Px7 S3 lässt einen damit mühelos in die ganz private Musikwelt eintauchen.
Transparenz und Klangfarben der Schallwandler sind so gut, dass selbst anspruchsvolle Opernaufnahmen ohne Abstriche zum Genuss werden. Die grosse Stärke des neuen B&W-Hörers ist zweifellose die räumliche Abbildung. Genau hier setzt er sich selbst von sehr guten kabelgebundenen HiFi-Hörern ab. Letztere können prinzipbedingt keine oder nur sehr eingeschränkte Vorne-Ortung des musikalischen Geschehens anbieten. Dieses spielt sich meist nur seitlich oder gar hinter dem Kopf ab. Nicht so beim Px7 S3: Die Vorne-Ortung ist phänomenal gut, mit dem Resultat einer aufgefächerten Stereoperspektive. Man darf jetzt schon gespannt sein, ob diesbezüglich das versprochene 3D-Audio zukünftig sogar noch eins draufsetzt.

Fazit
Fast schon ein Universalgenie: Der neue Px7 S3 von Bowers & Wilkins zielt einerseits auf Anwender, die für unterwegs bestmögliche Klangqualität und eine effiziente Geräuschunterdrückung suchen. Andererseits aber auch auf Musikliebhaber, die zu Hause highfidele Wiedergabe jedweden Musikgenres – gerne auch in HiRes – goutieren und sich nicht durch Kabelgebundenheit einschränken lassen möchte. Der Px7 S3 punktet bei beiden Einsatzszenarien gleichermassen – ebenso wie bei Ergonomie, Verarbeitung und Haptik. So braucht er den Vergleich zu anderen Luxushörern nicht zu scheuen und rechtfertigt zweifelsfrei auch den nicht unerheblichen Verkaufspreis.