TESTBERICHT
Schön unauffällig: Formation Flex integriert sich in jede Wohnlandschaft.Schön unauffällig: Formation Flex integriert sich in jede Wohnlandschaft.

Der jüngste Spross aus der neuen Formation-Familie hört auf den Namen «Flex». Es handelt sich um einen Wireless-Lautsprecher der Spitzenklasse, der sowohl für den Mono- und den Stereo-Betrieb wie auch als Rear-Lautsprecher in Kombination mit der Formation-Soundbar gedacht ist. Flex vereint die gleichen Tugenden, die auch die anderen Komponenten aus dem Wireless-Portfolio von Bower & Wilkins auszeichnen. Das Motto lautet beim Formation Flex: Maximale Klangfülle aus kompakten Abmessungen. Dazu hat B&W dem konsequent auf kabellosen Betrieb ausgelegten Aktivlautsprecher eine geballte Ladung an High-Tech mit auf den Weg gegeben. 2 x 50 Watt Ausgangsleistung aus stromeffizienten Class-D-Verstärkern treiben einen 10-cm-Tiefmitteltöner mit Gewebemembran sowie einen Hochtöner der Extraklasse an. Der Kalottenhochtöner mit entkoppelter, doppellagiger Membran hat seine Meriten bereits in der bewährten 600er-Serie von B&W unter Beweis gestellt (Test hier). So viel Technik generiert entsprechend Masse: Mit rund 2,3 kg ist der Flex kein Leichtgewicht. Er besitzt die nötige Standfestigkeit, um sich bei satten Basspegeln nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Versteckt unten an der Rückseite verfügt der Formation Flex über einen Ethernet-Anschluss als Alternative für den Wireless-Betrieb.Versteckt unten an der Rückseite verfügt der Formation Flex über einen Ethernet-Anschluss als Alternative für den Wireless-Betrieb.

Wie jeder Baustein aus der Formation-Familie wird auch der Flex zunächst mittels Bluetooth und der Home-App von Bowers und Wilkins ins Heimnetzwerk integriert. Dies wahlweise per Wi-Fi oder unter Zuhilfenahme der integrierten Ethernet-Buchse. Fügt man einen weiteren Flex (oder eine andere Formation-Komponente) hinzu, so wird automatisch ein eigenes Mesh-Netzwerk aufgebaut, innerhalb dessen die Bausteine perfekt zusammenarbeiten. In einem Stereo-Verbund aus zwei Flex bedeutet dies: Minimaler Zeitversatz von weniger als 1 Mikrosekunde, was im Wireless-Betrieb als ausgezeichneter Wert gelten kann. Und selbst beim Mehrraumeinsatz bleibt die Synchronizität der Musikwiedergabe innerhalb einer Millisekunde. Ein weiterer Vorteil: Durch das eigens aufgebaute Netzwerk wird Wi-Fi entlastet und ist für andere Aufgaben besser gewappnet. Denn kabelloses Streaming – insbesondere in HiRes – nimmt reichlich Bandbreite in Anspruch.

Roon erkennt Formation Flex als kompatibles Endgerät und erlaubt auch den Einsatz in mehreren Hörzonen.Roon erkennt Formation Flex als kompatibles Endgerät und erlaubt auch den Einsatz in mehreren Hörzonen.

Die Home-App ermöglicht die detaillierte Konfiguration der Wiedergabe und enthält auch die Mehrraum-Steuerung. Derzeit offeriert sie noch keinen eigenen Musikplayer. Für das eigentliche Musikstreamen setzt Bowers & Wilkins deshalb auf Kompatibilität mit Roon und mit Apples Airplay 2. Roon beinhaltet die bekannten Musikprovider Tidal und Qobuz. Dank eingebauter Mehrraum-Steuerung können Flex-Lautsprecher an unterschiedlichen Hörzonen individuell angesprochen werden. Roon enthält ausserdem eine ausgefeilte DSP-Sektion, mit der sich die Klangcharakteristik detailliert an den persönlichen Geschmack oder an den Standort des Lautsprechers anpassen lässt. Roon kostet als Jahreslizenz rund CHF 130, eine lebenslange Freischaltung kostet rund CHF 500. Im Lieferumfang des Flex findet sich ein Gutschein für zwei Monate.

Alternativ kann man Musik direkt ab Handy oder Tablet auf den Flex streamen. Nicht nur mit iOS-Portables (Airplay 2), sondern auch mit Android-Geräten und Bluetooth lässt sich eine sehr gute Klangqualität realisieren – vorausgesetzt, Letztere sind mit dem AptX- oder AptX-HD-Protokoll vertraut. Nicht zuletzt ist Formation Flex auch mit Spotify Connect kompatibel. Hier entspricht die Klangqualität mit einer maximalen Datenrate von 320 kbit/s gutem MP3.

Die Home-App von Bowers & Wilkins steuert die Hörzonen, an denen Formation-Bausteine platziert sind. Sie zeigt auch das Album-Cover an, jedoch nur in Zusammenspiel mit Roon.Die Home-App von Bowers & Wilkins steuert die Hörzonen, an denen Formation-Bausteine platziert sind. Sie zeigt auch das Album-Cover an, jedoch nur in Zusammenspiel mit Roon.

Hands-on

Formation Flex macht auch im Solo-Einsatz eine sehr gute Figur. Oben auf dem Gerät kann man die Lautstärke regulieren. Pause/Play und Ein-/Ausschalten sind ebenfalls manuell möglich. Dies alles natürlich auch per App.Formation Flex macht auch im Solo-Einsatz eine sehr gute Figur. Oben auf dem Gerät kann man die Lautstärke regulieren. Pause/Play und Ein-/Ausschalten sind ebenfalls manuell möglich. Dies alles natürlich auch per App.

avguide.ch hatte bereits die Gelegenheit, vorab und exklusiv ein Paar der Formation Flex in Augenschein zu nehmen und erste Höreindrücke zu gewinnen. Dies allerdings anhand von Vorproduktions-Exemplaren – sodass noch keine finale Einschätzung möglich war. Dennoch: Der erste Eindruck der schmucken Wireless-Lautsprecher ist absolut vielversprechend. Die Verwandtschaft mit den formidablen grösseren Schwestern Formation Duo (Test hier) und auch dem Standalone-Speaker Wedge (Test hier) ist unüberhörbar. Eine verblüffende Losgelöstheit der Musikwiedergabe paart sich mit einer Klangfülle, die man einem solch zierlichen Aktivlautsprecher kaum zutrauen würde. Dies gilt auch schon für den Mono-Einsatz mit einem einzelnen Flex. Im Stereo-Betrieb bekommt man darüber hinaus perfekte räumliche Transparenz geboten, dank der sich selbst sinfonische Musik oder auch ein Jazz-Ensemble grandios im Hörraum entfaltet. Frei im Raum auf einem Ständer platziert können die Flex zwar nicht mit dem gleichen Bassfundament aufwarten wie beispielsweise der Formation Wedge (der über einen integrierten Subwoofer verfügt), dennoch bleiben tiefen Töne bis zu mittleren Lagen hinunter gut hörbar.

Für dieses Einsatzszenario offeriert Bowers & Wilkins den optisch und akustisch perfekt passenden Formation Bass: Dieser kompakte Wireless-Subwoofer ist gerade mal 44 cm breit und knapp 24 cm hoch. Zwei 16,5-cm-Langhub-Tieftöner mit Flachmembran übertragen – angetrieben von einem 250-Watt-Class-D-Verstärker – hinunter bis 20 Hz. Er passt sich nach Einbindung ins Mesh-Netzwerk automatisch und akustisch perfekt den Formation Flex an und ergänzt sie zu einem äusserst platzsparenden Subwoofer-Satelliten-System der Topklasse.  

Der kompakte Tieftöner Formation Bass ergänzt die Flex zum Subwoofer-Satelliten-System.Der kompakte Tieftöner Formation Bass ergänzt die Flex zum Subwoofer-Satelliten-System.

Absolut erstaunlich ist jedoch, wie «erwachsen» der Flex auch solo oder im Stereo-Verbund tönt, wenn man ihn auf einem Lowboard, Desktop oder sonstwie wandnah platziert. Hier kommt der Wunsch nach zusätzlicher Subwoofer-Unterstützung gar nicht erst auf. Dieser Wireless-Lautsprecher kann richtig schön «grooven», und selbst Party-Sounds mit beachtlichem Pegel sauber in den Hörraum pumpen. Die aufwändige digitale Signalverarbeitung mit dynamischem Equalizer macht’s möglich.

Fazit

Die ersten Höreindrücke der Formation Flex von Bowers & Wilkins sind absolut vielversprechend. Auch wenn wir in unserem «Hands-on» lediglich zwei Vorserien-Exemplare begutachten konnten, liegt die Einschätzung nahe, dass man es mit Wireless-Lautsprechern der absoluten Topklasse zu tun hat. Dies betrifft sowohl die Verarbeitung wie auch die Klangfülle, die deutlich über das hinausgeht, was man sonst im Wireless-Segment geboten bekommt. Natürlich wird avguide.ch im einem Follow-up anhand von Serien-Exemplaren noch detailliert auf die finale Klangqualität eingehen. Ebenso interessant, dass die Flex als kabellose Rear-Lautsprecher im Zusammenspiel mit Formation Bar (einer Soundbar der Topklasse) fungieren können. Auch diesem Szenario möchten wir noch auf den Grund gehen. Bereits jetzt schon kann man über Formation Flex sagen: Einstand geglückt.

Die Formation Flex ergänzen die Formation Bar als Rear-Lautsprecher.Die Formation Flex ergänzen die Formation Bar als Rear-Lautsprecher.
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