TESTBERICHT
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Menschen, Tiere, Fahrzeuge

Rechts oder links: Werden beide Augen durch den Gesichts/Augen-Autofokus der Nikon Z 9 erkannt, darf zwischen beiden gewählt werden.Rechts oder links: Werden beide Augen durch den Gesichts/Augen-Autofokus der Nikon Z 9 erkannt, darf zwischen beiden gewählt werden.

Die Nikon Z 9 unterstützt bei Foto- und Filmaufnahmen den mit der Nikon Z 7II und Nikon Z 6II eingeführten Gesichts/Augen- und Tiererkennungs-Autofokus. Neu hinzugekommen ist die Fahrzeugerkennung.

Die Motiverkennung arbeitet bereits in der «Automatisch»-Einstellung verblüffend treffsicher. Sie ist besonders hilfreich, wenn zwischen verschiedenen Motivarten hin- und hergewechselt wird. Zum Beispiel bei Pferd und Reiter, Fahrer und Fahrzeug.

Wird die «Personen»-Einstellung gewählt, markiert die Z 9 erkannte Gesichter mit einem Rechteck. Kann sie auch noch die Augen identifizieren, wird die Markierung dort angezeigt. Erkennt die Kamera mehrere Gesichter oder Augen, kann per Pfeiltasten das gewünschte ausgewählt werden. Bewegt sich ein erkanntes Gesicht, verfolgt es die Kamera und führt den Fokuspunkt nach.

In den Praxistests gelang die Erkennung bei genügend Licht problemlos und schnell. Die Augen wurden auch beim leichten Wegdrehen des Kopfes zur Kamera und durch Haarsträhnen und Brillen hindurch scharfgestellt. Verlässt ein Gesicht den Bildausschnitt und kommt es wieder zurück, wird es in den meisten Fällen sofort wieder erfasst und «getrackt». Im Vergleich dazu brachten Sony- und Canon-Kameras eine noch etwas zuverlässigere Erkennungsrate.

Handbücher und Anleitungen

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Menü zur Auswahl der Motiverkennung.
Menü zur Auswahl der Motiverkennung.
Menü für die Einstellung der AF-Messfelder.
Menü für die Einstellung der AF-Messfelder.
Menü zur Feineinstellung des AF-Verhaltens.
Menü zur Feineinstellung des AF-Verhaltens.
Menü für die Anpassung der AF-Schärfenachführung.
Menü für die Anpassung der AF-Schärfenachführung.
Menü zur Bestimmung der Anzahl Fokusmessfelder.
Menü zur Bestimmung der Anzahl Fokusmessfelder.
Vogelauge gefunden. Anzeige des AF-Feldes.
Vogelauge gefunden. Anzeige des AF-Feldes.
Vogelerkennung durch Zweige und Blätter hindurch.
Vogelerkennung durch Zweige und Blätter hindurch.
Hundegesicht- und Augen-Erkennung bei mehrfarbigem Fell.
Hundegesicht- und Augen-Erkennung bei mehrfarbigem Fell.
Bei grösseren Flugzeuge wird auf das Cockpit scharfgestellt.
Bei grösseren Flugzeuge wird auf das Cockpit scharfgestellt.

Autofokus-Tuning

Das 493-Autofokus-Messfeld-System der Z 9 umfasst 405 automatische AF-Messfelder. Das sind fünfmal mehr als bei der Z 7II. Hinzu kommen 10 AF-Messfeldmodi zur optimalen AF-Einstellung für jede Aufgabe. Eine «Deep-Learning-KI» ermöglicht laut Nikon die fortschrittlichste gleichzeitige Erkennung von bis zu neun verschiedenen Motivtypen.

Das Verhalten der automatischen Scharfstellung lässt sich dem Aufnahmeobjekt anpassen. Einzel- oder Dauerfokus, Art und Grösse des Messfelds, automatische oder selbst gewählte Objekterkennung und Verfolgung sowie Tracking-Empfindlichkeit können bestimmt werden. So sorgt zum Beispiel die AF-Messfeldsteuerung «Grosses Messfeld (L)» durch die Beschränkung des fokussierten Bereichs für eine saubere Erfassung von Augen und Gesichtern.

Wer die Nikon Z 9 im Sportbereich einsetzen möchte, liest am besten erst mal den 25-seitigen «Professional Setting Guide – Sports AF Edition» durch. Dort werden neben den grundlegenden Autofokus-Einstellungen auch Empfehlungen für einzelne Sportarten erläutert. Die Auswahl reicht von Fussball, Bodenturnen, Schwebebalken, Ringen, Barren, Sprint, Hoch-, Weit- und Dreisprung, Hürden, Marathon, Hammer- und Diskuswerfen über Schwimmen, Tauchen, Tischtennis, Skateboarding bis hin zu Motorsport.

Wichtig ist vor allem die Unterscheidung zwischen Einzel- und Teamsportart für die Wahl des AF-Bereichs. Das 3D-Tracking wird für die Verfolgung von meist freistehenden Einzelpersonen empfohlen. Der dynamische AF-Bereich ermöglicht dagegen bei Mannschaftssport das schnelle Wechseln von einem zum anderen Spieler.

Dann lässt sich noch feintunen, wie schnell die AF-Verfolgung auf sich bewegende Motive und Hindernisse dazwischen reagieren soll. Schliesslich lässt sich ein AF-Bereich vorbestimmen und während der Aufnahmen zwischen ihm und dem aktuellen Bereich umschalten.

Zu guter Letzt kann auch die AF-Bereichswahl eingeschränkt werden, damit man in der Hitze der Aufnahme nicht ungewollt eine nicht passende Option anwählt.

Viele dieser Empfehlungen kann man auch für die Aufnahme von Wildtieren, Vögeln oder anderen sich schnell und unvorhersehbar bewegender Motiven ausprobieren. Ich erzielte damit beim «Tracken» von Enten gute Erfolge.

Dauerfeuer

Die Nikon Z 9 schiesst mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde im JPEG- und RAW-Format und mit Fokus- und Belichtungs-Nachführung. Dies genügt für die meisten schnellen Motive im Sportbereich, ist aber auch bei Pressekonferenzen von Vorteil, um genau den passenden Gesichtsausdruck eines Redners zu zeigen.

Für diese Serienbilder-Zahl darf die Belichtungszeit nicht länger als 1/250 Sekunde betragen. Geht man darunter, sinkt auch die Anzahl Bilder pro Sekunde etwas.

Noch etwas schneller geht es, wenn nur JPEGs in voller Auflösung genügen. Dann kann auch mit 30 Bildern pro Sekunde fotografiert werden, oder in reduzierter 11 Megapixelgrösse sogar mit irrwitzigen 120 Bildern pro Sekunde. Damit lässt sich jede Tröpfchen-Bewegung einfrieren. Von der in kürzester Zeit anfallenden Datenmenge und Zeit für die Bilderauswahl schweigen wir jetzt mal höflich.

Verblüffend war für mich, wie es die Z 9 schaffte, eine handtellergrosse graue Drohne im Flug in perfekter Schärfe des Drohnenkörpers und mit der «richtigen» Unschärfe der rotierenden Propeller einzufangen. Vor einem blauen Himmel ist dies ja relativ einfach, aber hier war der Hintergrund dunkel und ungleichmässig.

Für eine optimale Verarbeitung und Speicherung der Serienbilder empfiehlt Nikon CFexpress- oder XQD-Karten mit einer Gesamtdatenübertragungsrate von mindestens 250 MB/s. Für normale Videoaufnahmen reichen auch 45 MB/s (300x) und für höhere Videoauflösungen oder -datenraten ist man mit 250 MB/s auf der sicheren Seite.

Nikon selbst verwendet für die Angaben von Karten- und Buffer-Kapazität bei verschiedenen Bildqualitäten in NEF RAW und JPEG eine «ProGrade Digital COBALT 1700R 325 GB»-Speicherkarte.

 Serienbildmodus und Flugzeug-Erkennung helfen, den genauen Moment zu erwischen. Sehen Sie die kritische Beobachtung der Landung durch den Rotmilan auf der Stange?
Serienbildmodus und Flugzeug-Erkennung helfen, den genauen Moment zu erwischen. Sehen Sie die kritische Beobachtung der Landung durch den Rotmilan auf der Stange?
Erstes Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Erstes Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Zweites Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Zweites Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Drittes Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Drittes Bild der Serie «Schuss aufs Tor».
Handtellergrosse graue Drohne im Flug vor dunklem Hintergrund.
Handtellergrosse graue Drohne im Flug vor dunklem Hintergrund.
Genauer Moment bei ausgebreiteten Schwingen und scharfen Augen dank Vogelerkennung, 15er-Serienbild, AF-C und 1/1000 s. Rotmilan im Flug.
Genauer Moment bei ausgebreiteten Schwingen und scharfen Augen dank Vogelerkennung, 15er-Serienbild, AF-C und 1/1000 s. Rotmilan im Flug.
Ein Milchtropfen, eingefroren mit 120 Bildern pro Sekunde.
Ein Milchtropfen, eingefroren mit 120 Bildern pro Sekunde.