TESTBERICHT
Seite 3 / 7

Tastenbelegung, Menü und Personalisierung

Bedienungszentrale: Mit dem Betriebsartenwähler, seinen oben angebrachten Funktionstasten und dem vorderen und hinteren Einstellrad hält man die Nikon Z 9 bequem unter Kontrolle.Bedienungszentrale: Mit dem Betriebsartenwähler, seinen oben angebrachten Funktionstasten und dem vorderen und hinteren Einstellrad hält man die Nikon Z 9 bequem unter Kontrolle.

Wie schon die Nikon D6 besitzt auch die Z 9 kein herkömmliches Programmwahlrad mehr. Die klassischen Einstellungen P, A, S oder M wählt man durch Drücken der MODE-Taste links oben auf der Kamera und durch Drehen des hinteren Einstellrades.

Auf die gleiche Weise wird über die BKT-Taste, die gegenüber der MODE-Taste liegt, die gewünschte Reihenaufnahme (Bracketing) ausgewählt, über die Taste links davon die Serienbildgeschwindigkeit und über die rechte Taste der Blitzmodus.

Unter diesen vier Tasten befindet sich der arretierbare Betriebsartenwähler für Einzelbild, langsame Serienbilder, schnelle Serienbilder und Selbstauslöser. Die hinterste Position aktiviert den «high-speed»-Aufnahmemodus mit 30 oder 120(!) Bildern pro Sekunde.

Gleichzeitig kann in dieser Position zusammen mit der gedrückten Serienbildtaste sehr schnell und direkt mittels vorderem und hinterem Einstellrädchen die Betriebsart sowie die dazugehörenden Bilder pro Sekunde ausgewählt werden. Ich hatte die Z 9 meistens in dieser Position und konnte schnell auf verschiedene Motive reagieren.

Die gleiche Logik gilt auch für die ISO-, WB- und Autofokus-Taste. Mit dem hinteren Einstellrad werden die Grundparameter und mit dem vorderen die Detailwerte eingestellt. Mit der ISO-Taste lässt sich so bequem zwischen ISO-Automatik und einem Festwert wechseln.

Wer die Kamera lieber über den Touchscreen dirigiert, ändert wichtige Werte am schnellsten über das i-Menü, das nach Drücken der i-Taste erscheint.

Drück mich: Das i-Menü der Nikon Z 9 zeigt die wichtigsten Einstellungen für Fingertipper auf einen Blick.Drück mich: Das i-Menü der Nikon Z 9 zeigt die wichtigsten Einstellungen für Fingertipper auf einen Blick.

Menü aufgeräumt

Das Menüsystem der Z 9 wurde gegenüber den Vorgängern etwas vereinfacht, indem zum Beispiel Ein/Aus-Menüpunkte direkt in der obersten Ebene eines Menüs ausgewählt und mit den Pfeiltasten nach rechts und links umgeschaltet werden. Es ist nicht mehr nötig, dazu in ein Untermenü zu verzweigen.

Dies ist eine kleine Umstellung und zu Beginn wollte ich aus lauter Gewohnheit mit der rechten Pfeiltaste in ein Untermenü und habe dabei unbewusst die Funktion ein- oder ausgeschaltet. Dann noch ohne Kontrolle das Menü verlassen und ich habe mich gewundert, wieso die Kamera nicht mehr wie erwartet reagiert, oder was dieses «Starlight-View»-Symbol auf dem Display soll.

Neu gibt es jetzt unter «Netzwerkmenü» ein eigenes Register für die Kommunikationseinstellungen wie Flugmodus, LAN, FTP-Server oder USB-Funktionen. Doch nach wie vor ist das Menü der Z 9 sehr weit verzweigt und manche Funktionen sind unter verschiedenen Register zu finden. So ist zwar ein eigenes Videoaufnahmemenü vorhanden, aber die Feineinstellungen fürs Filmen wie etwa AF-Geschwindigkeit und AF-Tracking-Empfindlichkeit findet man unter den allgemeinen «Individualfunktionen» im untersten Abschnitt unter Buchstaben «g», Video.

Wunschprogramm: Neben den vorderen drei Funktionstasten links vom Bajonett lassen sich auch weitere Bedienungselemente an der Nikon Z 9 nach eigenem Gusto umbelegen.Wunschprogramm: Neben den vorderen drei Funktionstasten links vom Bajonett lassen sich auch weitere Bedienungselemente an der Nikon Z 9 nach eigenem Gusto umbelegen.

Die Z 9, wie sie dir gefällt

Bei dieser Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten ist es sehr hilfreich, dass man häufig benutzte Konfigurationen speichern kann. Dazu stehen vier Benutzerspeicher («Shooting Menu Banks A, B, C, D») zur Verfügung. Diese können standardmässig über die Funktionstaste F1 vorne an der Kamera oder über das Menü ausgewählt werden.

Der Taste F2 wurde die Wahl des Bildverhältnisses sowie der Bildqualität (JPEG, NEF RAW) zugewiesen. Mit F3 lassen sich die Anzeigen im Livebild ein- und ausschalten und mit dem F4-Knopf links neben dem Sucher die Bildprofile durchblättern.

Natürlich dürfen neben den Funktionstasten auch weitere Bedienungselemente individuell angepasst werden, wenn gewünscht auch getrennt nach Foto- und Videofunktionen. Selbst die Optionen, die im «i»-Menü erscheinen, sind auf die eigenen Bedürfnisse einstellbar.

Überhaupt lässt sich die Z 9 in weiten Teilen auf die eigenen Aufnahmegewohnheiten hin konfigurieren, sei es durch Umbelegungen von Funktionen, Ändern des Verhaltens einer Taste oder durch die Auswahl bevorzugter Anzeigen bei Aufnahme und Bilderwiedergabe.

Wem dies noch nicht reicht, speichert seine ständig gebrauchten Positionen im Menüpunkt «Mein Menü» zusammengefasst ab. Zusätzlich stehen dort noch die letzten 20 benutzten und automatisch aufgezeichneten Einstellungen abrufbereit.

Benutzerdefiniertes Anpassen der Tasten im Videomodus.Benutzerdefiniertes Anpassen der Tasten im Videomodus.
Unter «Mein Menü» können häufig gebrauchte Menü-Positionen an einem Ort gespeichert werden.Unter «Mein Menü» können häufig gebrauchte Menü-Positionen an einem Ort gespeichert werden.

Kontakt nach aussen

Neben einem USB-C-Anschluss, einer HDMI-A-Buchse in Standardgrösse, dem 3,5-mm-Mikrofon- und Kopfhörer-Eingang sowie einer zehnpoligen Multifunktions- und Fernsteuerungsbuchse bietet die Z 9 auch einen eingebauten RJ-45 Gigabit-LAN-Anschluss.

Wer den Handgriff genauer betrachtet, findet dort noch eine Abdeckung. Dahinter versteckt sich ein Anschluss für ein Kensington-Sicherheitsschloss. Sicher kein Luxus bei einer solch teuren Kamera.

Verbindungsfreundlich: An der Nikon Z 9 findet der Profi alle gewünschten Anschlüsse.Verbindungsfreundlich: An der Nikon Z 9 findet der Profi alle gewünschten Anschlüsse.

Professionelle Kameras besitzen in den wenigsten Fällen ein eingebautes Blitzgerät. Dies gilt auch für die Nikon Z 9, die jedoch einen ISO 519 Blitzsynchronanschluss zur Verfügung stellt. Das Blitzen mit rein elektronischem Verschluss beherrschen zurzeit auch nur wenige Hersteller. Nikon kann es einsetzen und damit auch das Nikon Creative Lighting System (CLS). Darüber hinaus ist mit der Z 9 sogar das Fokus-Bracketing mit Blitzauslösung möglich!

Neben Fokus-Bracketing beherrscht die Z 9 natürlich auch die klassischen Belichtungsreihen und sogar Reihenaufnahmen mit unterschiedlichen Blitzstärken, Weissabgleichen und Active-D-Lighting-Werten. Mit drei, fünf, sieben oder neun Belichtungen pro Reihe lassen sich problemlos HDR-Bilder erstellen.

Daneben kann die Z 9 über ihre HDR-Funktion zwei Bilder auch direkt in der Kamera zusammensetzen und als neues HDR-Foto abspeichern. Die Stärke des HDR-Effekts kann der Kamera überlassen (AUTO) oder selber in vier Stufen eingestellt werden.

Mehrfachbelichtungen mit bis zu zehn Aufnahmen lassen sich zudem direkt in der Kamera zu einem Foto zusammensetzen. Dabei sind vier verschiedene Überblendungsmodi wählbar.

Fokusverlagerung mit Blitz: Als eine von wenigen Kameras beherrscht die Nikon Z 9 das Fokus-Bracketing mit Blitzauslösung. Mit «Intervall bis nächste Aufnahme» wird die Pause zwischen zwei Blitzen bestimmt.Fokusverlagerung mit Blitz: Als eine von wenigen Kameras beherrscht die Nikon Z 9 das Fokus-Bracketing mit Blitzauslösung. Mit «Intervall bis nächste Aufnahme» wird die Pause zwischen zwei Blitzen bestimmt.
Scharf von vorn bis hinten: Das Bild dieser rund 8 cm langen Spielzeuglok besteht aus 30 Aufnahmen mit Fokusverlagerung, die dann in der Software Affinity Photo automatisch zusammengerechnet wurden.Scharf von vorn bis hinten: Das Bild dieser rund 8 cm langen Spielzeuglok besteht aus 30 Aufnahmen mit Fokusverlagerung, die dann in der Software Affinity Photo automatisch zusammengerechnet wurden.