TESTBERICHT
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Hell, frisch und munter

Nur die Membranen der Chassis produzieren Schall: Dank massiven Gehäusewänden mit inneren Verstrebungen ist das Gehäuse praktisch frei von Vibrationen. Gut sichtbar: Das nach hinten abstrahlende Bassreflexrohr mit verrundeten Enden.Nur die Membranen der Chassis produzieren Schall: Dank massiven Gehäusewänden mit inneren Verstrebungen ist das Gehäuse praktisch frei von Vibrationen. Gut sichtbar: Das nach hinten abstrahlende Bassreflexrohr mit verrundeten Enden.

Hell, frisch und munter, das waren die ersten Klangeindrücke, welche die kleinen Quantum 803 in der ersten Hörsitzung bei den Hörern hervorriefen. Als Verstärker diente der bereits legendäre NAD C315BEE, als Player kam ein hochwertiger SACD-Player mit einem in Sachen Hochtonbrillanz gemässigten Klangverhalten zum Ensatz. Also ein Antrieb, der eher auf der „warmen“ als auf der „betont hellen“ Linie liegt.

Das spritzige, lebendige Klangbild gefiel vor allem Hörern mit einer Vorliebe für präzise, analytische Klänge. Weniger begeistert waren die Fans der warm und wohlig klingenden Klangschmeichler. Und tatsächlich sind die Quantum 803 alles andere als Schmeichler, denn sie beschönigen ganz und gar nichts und geben die ihnen zugeführten Klänge ganz im Stile eines hochpräzisen Schallwandlers wieder.

Aufgrund ihres (fast) verfärbungsfreien Klangbildes wären diese Boxen sogar gut als Abhörmonitore zum Beurteilen von Aufnahmen geeignet – also richtige kleine Studio-Monitore. Die 803 bringen jedes klangliche Detail schonungslos zu Gehör und leuchten auch die hinterste Ecke des Konzertsaales aus. Das kann gerade dann sehr ernüchternd sein, wann der Tonmeister wieder mal gepfuscht hat. So klingen schlechte Aufnahmen entsprechend mies, andere wiederum erstklassig. Die räumliche Abbildung auch grösserer Klangkörper ist weiträumig; der Klang erscheint von den Boxen gelöst.

Hochbrisante Drum-Kicks

Wie schon erwähnt, liegt das  Klangtimbre der Quantum 803 klar auf der hellen Seite. So können Streicher bei gewissen Aufnahmen auch mal etwas grell wirken und Blechbläser im fortissimo sogar etwas nerven. Andrerseits liefern diese Schallwandler hochbrisante Drum-Kicks, sehr brillante Beckenimpulse und knackige Gitarrenriffs.

Dass es sehr auf die Aufnahme ankommt, ob der Klang gefällt oder nicht, zeigt ein Klangvergleich der Donald Fagen „The Nightfly“ (Warner Brothers) – eine hell und sehr brillant geraten Aufnahme - und der „Altered State“ (Heads Up) mit den Yello Jackets. Während gerade die Becken und generell Schlagzeugimpulse wie auch Zischlaute des Sängers auf der Donald Fagen-CD zuweilen etwas grell wirken, klingt die „Altered State“ über den gesamten Tonbereich sehr angenehm, nie unnatürlich aggressiv und damit genau „richtig“.

Beeindruckend war dabei auch der kräftige und trockene Bassbereich, der den Wunsch nach einem zusätzlichen Subwoofer nie aufkommen liess. Zudem reichte die Potenz des kleinen NAD-Verstärkers mit seinen 2 x 40 Watt Dauerleistung völlig aus, um in unserem eher kleineren Abhörraum auch mal ganz ordentliche Schallpegelorgien zu zelebrieren.

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