TESTBERICHT
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Tolle Klangqualität über den integrierten DAC

Ganz klar zur Spitzenklasse gehört der integrierte DAC des ECI 80D. Nicht weniger als fünf Digitaleingänge lassen keine Anschluss-Engpässe erwarten. Auf eine PC-USB-Anbindung verzichtet Electrocompaniet. Somit ist bei 24-Bit/192-kHz Schluss, was die Wiedergabe von HiRes-Material betrifft. Aber auch damit realisiert der ECI 80D eine superbe Klangqualität. Im Vergleich mit einem DAC-Vorverstärker der 1000-Franken-Klasse, nämlich einer Pre Box DS2 Digital von ProJect (Test: nachzulesen hier), zeigte der integrierte DA-Wandler des ECI 80D keinerlei Schwächen und realisierte ein enormes Auflösungsvermögen. Auch die räumliche Transparenz liegt auf sehr hohem Niveau und erwies sich derjenigen des ProJect als mindestens ebenbürtig. Der Verzicht auf variable Digitalfilter beim Electrocompaniet lässt sich problemlos verschmerzen: Die norwegischen Ingenieure hatten ein goldenes Händchen bei der Abstimmung der Digitalwiedergabe – es gab überhaupt nichts zu meckern.

Der integrierte DAC ist in SMD-Bauweise auf der Hauptplatine untergebracht. Diese Lösung erlaubt kürzeste Signalwege und quasi verlustfreien Signaltransport.Der integrierte DAC ist in SMD-Bauweise auf der Hauptplatine untergebracht. Diese Lösung erlaubt kürzeste Signalwege und quasi verlustfreien Signaltransport.

Genauso wenig wie bei der gesamten Darbietung des ECI 80D: Auf Anhieb begeisterte der zierliche Verstärker mit einer Klangkultur, die manch grösserem und teurerem Verstärker ebenso gut zu Gesicht gestanden wäre. Im Zusammenspiel mit einem Paar Bowers & Wilkins 805 D3 resultierte eine fast schon aberwitzige Spielfreude, die beste Detailauflösung mit erstaunlich hoher Feindynamik vereinte. Die ausgeprägte Obertonbrillanz, welche dieser Verstärker an den Tag legte, hatte für einmal keine Nachteile: Selbst weniger gute Aufnahmen kamen geschmackvoll und ohne übertriebene Prägnanz.

Genau hier unterscheidet sich der Norweger etwa von einem Marantz PM-7000N (Test nachzulesen: hier), der zwar ebenfalls mit ausgeprägter Konturenschärfe Eindruck macht, aber dann und wann halt doch vergleichsweise forsch und analytisch agiert. Der ECI 80D verkniff sich jeglichen Anflug solcher Allüren und bewies mehr Feinsinn. Er verlor sich trotz ausgeprägter räumlicher Transparenz weniger in Details und wahrte die musikalische Gesamtübersicht besser. Die charakteristischen Klangfarben alter Originalinstrumente kamen wunderbar authentisch zum Tragen. Solostimmen bei guten Opernaufnahmen zeigten Schmelz und Charakter. Nivellieren tut dieser Verstärker gar nichts, Übertreibungen sind ihm ebenso fremd.

Weniger ist mehr: Mit nur zwei Endtransistoren pro Kanal erzielt der ECI 80D eine Ausgangsleistung von je 80 Watt. Dies reicht, um die meisten Lautsprecher anzutreiben.Weniger ist mehr: Mit nur zwei Endtransistoren pro Kanal erzielt der ECI 80D eine Ausgangsleistung von je 80 Watt. Dies reicht, um die meisten Lautsprecher anzutreiben.

Bei akustischem Jazz gefiel die rhythmische und durchaus kraftvolle Spielweise, zu welcher der norwegische Verstärker die britischen Kompaktlautsprecher animierte. Man hatte nie das Gefühl, dass zu wenig Ausgangsleistung zur Verfügung stünde. Jazzbass kam druckvoll und konturiert bis in tiefe Lagen. Erst der Vergleich mit 250-Watt-Monoblöcken zeigte, dass hier noch mehr geht. Aber für seine Preis- und Gewichtsklasse ist die Qualität der Tieftonwiedergabe aller Ehren wert. Gut aufgenommene Popmusik wie etwas das neue Album von James Taylor (downloadbar: hier) setzte der ECI 80D ebenfalls sehr geschmackvoll in Szene und bewies, dass echtes High-End auch bei der Wiedergabe dieses Musikgenres absolut seine Berechtigung hat.

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