Nochmals gesteigerte Klangtransparenz

Bereits das bisherige Topmodell im Cyrus-Vollverstärker-Portfolio, der i9-XR, überraschte im Test (nachzulesen hier) mit einer ausgeprägten Klangtransparenz, die nur noch wenig mit dem traditionell britischen Sound zu tun hat. Der neue 40 AMP geht konsequent in die gleiche Richtung und legt punkto Durchhörbarkeit guter Aufnahmen sogar noch einiges obendrauf. Eine solche Klarheit und Unmittelbarkeit der Wiedergabe akustischer Instrumente bekommt man auch von sehr guten Vollverstärkern nur selten geboten. Ähnlich, aber eben noch ausgeprägter als beim i9-XR, rückt man als Zuhörer nahe an das musikalische Geschehen heran und kann jedes feinste Klangdetail gebannt mitverfolgen. Dies bezeichnenderweise, ohne dass der harmonische Gesamtzusammenhang eines musikalischen Ensembles darunter gelitten hätte.

Der 40 AMP agiert trotz enormer Durchhörbarkeit erstaunlicherweise gar nicht übermässig analytisch. So hörten wir den britischen Verstärker mit einem Paar 705 S3 von Bowers & Wilkins, die im Hochtonbereich recht prominent abgestimmt sind und mit ihrem Continuum-Tiefmitteltöner auch im Präsenzbereich jede Menge an Details hörbar machen. Bei aller Klangtransparenz hatte diese Verstärker-Lautsprecher-Kombi wunderbare Klangfarben bei Originalinstrumenten und ein authentisches Timbre sowohl bei Frauen- wie bei Männerstimmen vorzuweisen. Die schon vom i9-XR bekannte Unmittelbarkeit der Ansprache ist hier nochmals ausgeprägter und äussert sich in Form gesteigerter Intensität des musikalischen Ausdrucks. Davon profitiert nicht nur klassische Musik. Auch akustischer Jazz vermag mit Rhythmus und ausgeprägter Spielfreude enorm zu gefallen.
Hier zeigt sich auch eine weitere klangliche Tugend des 40 AMP: So viel Druck und Tiefgang im Bass hätte man im Zusammenspiel mit der doch recht kompakten 705 S3 von Bowers & Wilkins kaum erwarten dürfen. Letztere klingen vom Cyrus-Vollverstärker angetrieben richtiggehend erwachsen und deutlich grossartiger, als es die kompakten Abmessungen vermuten lassen.

Dem integrierten DA-Wandler des 40 AMP darf man ebenfalls ein ausgezeichnetes Zeugnis ausstellen. So agierte ein günstiger externer Streamer (Yamaha WXC-50) digital angeschlossen klanglich ebenbürtig mit einem analog angeschlossenen DAC/Streamer Madison von Wattson Audio. Dass es doch noch besser geht, zeigte erst der DAC/Streamer 40 ST von Cyrus. Dieser punktete – über hochwertige Cinchkabel von Cardas mit dem 40 AMP verbunden – mit noch mehr Dynamik und klanglichem Ausdruck. Dennoch ist der integrierte DAC des 40 AMP alles andere als eine Verlegenheitslösung.
Fazit
Mission geglückt: Cyrus tritt mit der neuen Serie 40 in eine neue Firmenära ein. Das neue Corporate Design ist geglückt und dürfte auf breite Akzeptanz stossen. Der 40 AMP setzt den Massstab punkto Klangtransparenz und Dynamik aus kompakten Abmessungen. Integrierte DAC und Phono-MM-Stufe sind ebenfalls von sehr hoher Güte. Wer eine zierliche Alternative zu schwergewichtigen und voluminösen High-End-Verstärkerboliden sucht, wird mit dem 40 AMP von Cyrus fündig.
