TESTBERICHT
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Ausprobiert

Wir testeten den Bonn N8 bewusst im Verbund mit zwei bezahlbaren Streamern (Preis rund CHF 450): Einerseits mit einem Popcorn Hour A500 Pro, der dank zwei in der Lautstärke regelbaren DACs vom Typ Sabre ES9018K2M direkt an Endstufen oder Aktivlautsprechern angeschlossen werden kann. Gehört wurde über ein Paar 805 D3 von Bowers & Wilkins, angetrieben von AVM-Monoblöcken (MA 3.2 S). Als zweites Versuchsobjekt kam ein Yamaha WXC-50 im Zusammenspiel mit dem HiRes-DAC Gustard AH20 zum Einsatz. Beiden Netzwerkspielern ist gemein, dass sie den Musikprovider Qobuz mit an Bord haben. Dieser eignet sich bestens für diesen Test, weil er in der Abo-Variante «Sublime+» auch Streaming in CD- und HiRes-Qualität mit bis zu 192 kHz (FLAC) anbietet.

Beim Yamaha WXC-50 handelt es sich um einen ausgereiften Netzwerkspieler mit guter App-Steuerung. DAC- und Vorstufen-Funktion sollte man für hohe Ansprüche aber separaten Komponenten überlassen.Beim Yamaha WXC-50 handelt es sich um einen ausgereiften Netzwerkspieler mit guter App-Steuerung. DAC- und Vorstufen-Funktion sollte man für hohe Ansprüche aber separaten Komponenten überlassen.

Uns interessierte insbesondere, inwieweit Klangunterschiede beim Streaming in unterschiedlicher Auflösung und Bit-Tiefe hörbar werden. Zuerst testeten wir den Switch mit Standard-Ethernetkabeln. Bereits in dieser Konfiguration zeige sich, dass die über den Switch gestreamte Musik besser klang. So hatten Instrumente ein grösseres Klangfarbenspektrum, und die Basswiedergabe war präziser und die Abbildung räumlicher.

Kombinierte man den Bonn N8 jedoch mit einem etwas besseren Ethernet-Kabel, so war der Mehrwert sehr viel deutlicher. Ohne zusätzlichen Switch und Kabel klang die Stimme irgendwie matt, wie in Watte gepackt, im Verbund mit ihnen hingegen befreiter und dynamischer. Auch das Piano perlte schöner im Diskant.

Unsere Vermutung, dass sich nur schon das Upgrade von einem Standard- auf ein Qualitätskabel klanglich auszahlen würde, wurde jedenfalls klar bestätigt. Den Wechsel auf ein durchaus noch bezahlbares Ethernetkabel (Inakustik Exzellenz, 1 m für rund CHF 65) brachte bereits einen Zugewinn bezüglich Timbre und Präsenz der Gesangsstimme. Interessant war, dass Zischlaute bei der 44-kHz-Variante, mit Standardkabel, ohne Audiograde-Switch, unangenehm auffielen, was der Wiedergabe fast schon einen billigen Anstrich verlieh.

Es sei hier vermerkt, dass das mit 0,5 m recht kurze Ethernet-Kabel im Lieferumfang des Bonn N8 keinen Anlass zur Beanstandung gab. Man muss also nicht gleich zwei hochwertige Verbindungskabel hinzukaufen, um den Mehrwert dieses Switchs voll ausschöpfen zu können. Was sich auf jeden Fall lohnt: Zwischen Switch und Netzwerkspieler kein Standard- sondern ein etwas besseres Ethernet-Kabel einzusetzen, wie es bereits ab rund CHF 50 von Audio-Spezialisten angeboten wird.

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