TESTBERICHT
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App & Streaming

Die Soundboks-App kann kostenlos auf Google Play oder im Apple Store heruntergeladen werden. Um die App zu verwenden, muss man sich mit einer E-Mail-Adresse anmelden. In der App kann man sein Gerät registrieren, wenn man möchte. Dafür gibt es als Gegenleistung zusätzlich zu den 2 Jahren Garantie ein weiteres Jahr dazu. Die App ist intuitiv bedienbar und nutzerfreundlich aufgebaut. Neben den Standardfunktionen wie ein- und ausschalten und Lautstärkeregulierung können die drei Klangprofile Bass+, Power und Indoor aktiviert werden.

Die Soundboks-App mit den Standardfunktionen, einem individuellen Custom-Klangprofil und dem Pro Panel im Mic-Modus; mit High-Pass-Filter.Die Soundboks-App mit den Standardfunktionen, einem individuellen Custom-Klangprofil und dem Pro Panel im Mic-Modus; mit High-Pass-Filter.

Darüber hinaus steht mit Custom ein Equalizer zur Verfügung, von dem ich mehrere individuelle Presets abspeichern kann. Bass+ liefert, wie der Name schon sagt, mehr Bass. Bei voller Lautstärke hält die Batterie in diesem Modus rund 3 Stunden. Bass+ liefert eine Lautstärke von maximal 126 dB. Der Power-Modus zielt darauf ab, möglichst laut zu klingen, während gleichzeitig die Batterie möglichst effizient genutzt wird. Dadurch soll der Akku bei vollem Volumen für 5 Stunden reichen. Die maximale Lautstärke im Power-Modus liegt ebenfalls bei 126 dB. Der 6-Band-Equalizer arbeitet zwischen 60 Hz und 15 kHz und liefert ein angenehmes visuelles Feedback.

Über die Einstellungen gelange ich zum Pro Panel. Hier steuert man die beiden Eingangskanäle mit den Kombibuchsen. Für beide Kanäle stehen die Voreinstellungen Mixer, Mic, Guitar und Active Instrument bereit. Bei allen Presets kann das Volumen um bis zu 12 dB angehoben werden und es steht ein 6-Band-Equalizer bereit, der zwischen -10 dB und 10 dB arbeitet. Schliesslich gelange ich exklusiv über die App auf die von Soundboks ins Leben gerufene Streaming-Plattform Direkt. Jeweils Freitag- und Samstagabend werden Streams direkt aus Nachtclubs, Plattenfirmen, Künstlerstudios etc. gestreamt. Der Fokus liegt dabei vorwiegend auf Hip-Hop, House, Techno, Disco. Auf jeden Fall eine grossartige und innovative Sache. 

Soundboks 3: Die Party kann bald steigen.Soundboks 3: Die Party kann bald steigen.

Hörtest

Wir starten unseren imaginären Outdoor-Rave natürlich mit Technomusik. Genauer gesagt mit Psytrance, und wir verwenden dafür ohne zu zögern den Modus Bass+. Der Track «Deep Jungle Walk» von Astrix verwendet ein Sample von Baraka mit balinesischem Mönchsgesang. Dieser zieht sich durch weite Teile des Tracks und versetzt den Zuhörer in einen tranceartigen Zustand. Sobald der stampfende Rhythmus loshämmert, ist es um mich geschehen und es wird unmöglich, stillzusitzen. Den kräftigen Bass spürt man deutlich auf der Brust und im ganzen Körper. Ich wechsle kurz auf den Power-Modus, nur um festzustellen, dass der Unterschied nicht sehr gross ist. Fünf Stunden lang solchen Sound ohne Stromkabel? Das hört sich fantastisch an!

Dieser Bass macht Lust auf mehr. Ich wechsle in Spotify auf Kendrik Lamars mit Grammys ausgezeichneten Song «Humble» aus dem Jahr 2017. Der von Mike Will Made It produzierte Track sorgt mit knallharten 808s für Kopfnicken. Wie erwartet klingen die Bässe warm und unglaublich gut. Ich setze mich hin und bin demütig (sit down, be humble).

Um den Indoor-Klangmodus zu testen, geht es etwas ruhiger und vielleicht eine Spur anspruchsvoller her. «Almost Blue» von Chet Baker ist ein Cover des gleichnamigen Songs von Elvis Costello and the Attractions. Die Live-Aufnahme entstand 1987 in der Hitomi Memorial Hall in Tokio. Das melancholische Stück klingt im Indoor-Modus überraschend gut. Der Kontrabass nimmt zwar viel Raum ein, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Sehr schön hört man, wie die Schlagzeugbesen über das Hi-Hat wischen. Am Anfang ist auch das warme Rauschen der Bandmaschine zu hören, was der Aufnahme Authentizität verleiht. Über den EQ nehme ich einige Feinjustierungen vor.

Das Soundpanel teste ich mit einem Shure-Mikrofon SM58 und stecke meine Takamine-Westerngitarre direkt über den Instrumenten-Input ein. Im Pro Panel der Apps wähle ich die entsprechenden Voreinstellungen Mic und Guitar und reguliere die Lautstärken. Über den EQ filtere ich unbeliebte Frequenzen aus der Gitarre und gebe der Stimme etwas Glanz, indem ich 3 kHz ein bisschen anhebe. Schon kann es losgehen. Ich spiele «Lying Eyes» von den Eagles und mein loyales, zweiköpfige Publikum singt mit. Ein solches Setup könnte ich mir problemlos in einer Bar vorstellen und natürlich auch auf der Strasse. Es macht richtig Spass und klingt super.

Spätherbstliches Stimmungsbild mit gutem Sound anbei.Spätherbstliches Stimmungsbild mit gutem Sound anbei.

Fazit

Die Soundboks 3 und die Soundboks Go überzeugen auf voller Linie mit innovativer Technologie, fantastischer Lautstärke und eindrücklicher Soundqualität. Modernere Genres wie Hip-Hop, House, Techno und Pop machen super Spass, sind druckvoll und dynamisch. Bei etwas mondäneren Stilrichtungen fehlt mir in den Höhen ein bisschen Charakter. Dafür bieten sich jedoch viele Möglichkeiten: Die App und das Koppeln mit anderen Lautsprechern geben der ganzen Sache eine neue Dimension.

Wie der Hersteller richtig sagt, liegen die Soundboks irgendwo zwischen Bluetooth Speaker und PA-System. Dass sie daher von einem Bluetooth-Performance-Speaker sprechen, passt ziemlich gut. Für Livemusik eignet sich die Soundboks 3 dank Kombi-Inputs und Mixing im Pro Panel der App ebenfalls ausgezeichnet. Für grössere Gigs würde ich einen kleinen Mixer wohl schon noch hinzuziehen. Für den kleineren Rahmen und die Strasse ist alles da, was man braucht. Eingebaute Effekte wären sehr cool gewesen. Wer weiss, vielleicht kommen die mit dem nächsten Update.

Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Modell:
Gen. 3
Profil:
Bluetooth-Performance-Lautsprecher mit bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit. Innovative App. Subpanel mit AUX-Eingängen und zwei Kombi-Buchsen für Mikrofon und Instrumenten-Inputs.
Pro:
-Kraftvoller Sound
-Eindrücklicher Bass
-Koppelung mit anderen Geräten
Contra:
-Einstellungen über App nur möglich, wenn mit demselben Smartphone verbunden.
-Klang-Profile können nur über die App aktiviert werden.
Preis:
999.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2022
Vertrieb:
Masse:
660 x 430 x 320 mm
Gewicht:
15,4 kg
Airplay:
Nein
Bluetooth:
Ja
Chromcast:
Nein
Netzwerkanschluss:
Ja
Roon Ready:
Nein
Spotify Connect:
Nein
WiFi:
Nein
Akkulaufzeit:
bis zu 40 Stunden
Analog Input:
AUX, 2 x Kombo-Mic/Instrument
Sprachsteuerung:
nein
Modell:
Go
Profil:
Kompakter Bluetooth-Lausprecher mit bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit. Austauschbare Batterie. Kann mit bis zu vier weiteren Geräten gekoppelt werden. Verschiedene Klangprofile über eine App einstellbar.
Pro:
-Kraftvoller Sound (bis zu 121 dB)
-Bis zu 40 Stunden Laufzeit
-Kann mit anderen Geräten gekoppelt werden
Contra:
-Klangprofile nur über App steuerbar
-Keine Mikrofon- und Instrumenten-Eingänge
Preis:
769.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2022
Vertrieb:
Masse:
459 × 316 × 266 mm
Gewicht:
9,2 kg
Airplay:
Nein
Bluetooth:
Ja
Chromcast:
Nein
Netzwerkanschluss:
Ja
Roon Ready:
Nein
Spotify Connect:
Nein
WiFi:
Nein
Akkulaufzeit:
max. 40 Stunden
Analog Input:
1 x 3.5 mm AUX
Maximale Leistung:
121 Watt