TESTBERICHT
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Premium 301: Nahe an der Perfektion

Die Premium 301 sind exzellente kleine Regalboxen, die man aus heutiger Sicht wohl kaum mehr mit vertretbarem Aufwand noch deutlich besser machen könnte.Die Premium 301 sind exzellente kleine Regalboxen, die man aus heutiger Sicht wohl kaum mehr mit vertretbarem Aufwand noch deutlich besser machen könnte.

Der kleinste Spross der Premium-Familie ist die Premium 301 mit einem Paarpreis ab 1980 Franken. Die lediglich 34 cm hohe Regalbox hat ein stattliches Gewicht von immerhin 9 kg. Befeuert werden diese 2-Weg-Boxen von kräftigen 14-cm-MDS-Bässen. In den Höhen werkelt das bewährte LDR-2642-MKII-Bändchen. Während das Gehäuse immer im Aluminium-Look daherkommt, sind die Frontabdeckungen in Stoff Silber, Schwarz und Weiss erhältlich. Die empfohlene Leistung wird mit 20 bis 200 Watt angegeben. Doch mit einer guten Empfindlichkeit von 89 dB/W/m benötigen diese kleinen Schmuckstücke keine Kraftwerke, um kleine Räume ausreichend zu beschallen.

Klein und fein

Als Schallquelle dient auch hier einmal mehr der HiRes-Player Pioneer XDP-300R. Angetrieben vom T+A-PA2000R-Vollverstärker zeigen diese kleinen Regalboxen ihre Qualitäten gleich bei den ersten Takten mit anspruchsvoller Kammermusik. Perfekt, wie sich der Klang des Bändchens mit dem MDS-Bass vereint. Dementsprechend homogen ist der Gesamtklang. Das LDR-2642-MKII-Bändchen lässt bei den Mozart-Klavier-Trios mit Violine und Cello seine volle Potenz in Sachen Feinzeichnung und Klangschönheit aufblitzen. Mit welcher Dynamik und mit welchem Volumen diese kleine Regalbox das Cello und den grossen Konzertflügel zum Konzert aufspielen lässt, ist eine Klasse für sich. Doch auch in Sachen Räumlichkeit bieten die zum Hörtest auf einem Ständer platzierten Premium 301 Aussergewöhnliches. Ganz klar ist die Platzierung der Musiker auch in der Tiefe zu hören. Absolut beeindruckend, wie das Klangbild in der räumlichen Tiefe aufgefächert wird. Werden die Premium 301 auf einem Regal platziert, verstärkt sich in der Regel der Bassbereich, doch geht dies meist auf Kosten der Räumlichkeit.

Doch nicht nur bei Kammermusik, auch bei grossorchestralen Werken verblüfft die grossräumige Projektion dieser Kleinboxen. Natürlich erscheinen die Kesselpauken und Kontrabässe nicht gerade fundamental tief, so doch für eine Box dieser Grösse mit überraschendem Volumen. Stimmen erscheinen warm und charakterstark, aber nie unangenehm kehlig.

Obwohl auch bei sakraler Orgelmusik ein überraschendes Klangvolumen zu hören ist, fehlt es doch fast gänzlich an brachial tiefen Sub-Bässen. Mit einem dezent justierten Subwoofer kann aber auch dieser Wunsch erfüllt werden. Dabei geht es nicht darum, den bereits ordentlichen Bassbereich der Premium 301 zu verstärken, sondern ihm lediglich ganz unten noch eine Oktave anzusetzen.

So legt Ray Browns Kontrabass ein herrliches Fundament unter das legendäre Jazz-Trio mit Monty Alexander am Klavier und Russell Malone an der Gitarre. Bei rockigen Sounds bringen die Premium 301 auch ohne Subwoofer in kleineren Räumen eine überzeugende Dynamik.

Fazit

Die Premium 301 sind exzellente kleine Regalboxen, die man aus heutiger Sicht wohl kaum mehr mit vertretbarem Aufwand noch deutlich besser machen könnte. In kleineren Räumen bieten sie einen Klang, der in Sachen Definition, Transparenz und Klangvolumen keine Wünsche offenlässt. Wer auf brachial tiefe Orgelbässe nicht verzichten möchte, kann sich auch diesen Wunsch mit einem dezent eingestellten Subwoofer erfüllen.