TESTBERICHT
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Techs and Specs

Eng gedrängt geht es an der Anschlussseite zu. 1 Paar Lautsprecher, 1 x Phono MM, 4 x Hochpegel, 1 x Record Out – das wärs.Eng gedrängt geht es an der Anschlussseite zu. 1 Paar Lautsprecher, 1 x Phono MM, 4 x Hochpegel, 1 x Record Out – das wärs.

Aber auch innen haben die Rega-Techniker – neben dem neuen Headphoneamp – noch zugelegt. Die Stromversorgung aus dem kapitalen Ringkerntrafo wurde aufgeteilt in einen separaten Part für Vor- und Endstufe, wovon sicher auch die Stabilität der Phonostage profitiert. Auf der in SMD-Technik (Surface Mounted Devices) ausgeführten Vorstufenplatinen tummeln sich jetzt MUSES-Operationsverstärker, die laut Rega nochmals enger selektiert wurden. Die Darlington-Endstransistoren sind wohl die gleichen geblieben, was ein Vergleich der Leistungsmessungen ergab.

Angegeben wird der Brio mit einer Sinusausgangsleistung von 50 Watt an acht Ohm und von 73 Watt an vier Ohm. Was völlig in Ordnung geht, denn das Labor ermittelte zweimal 52 beziehungsweise 80 Watt bei einem Prozent Gesamtklirr. Doch wie der Vorgänger reagiert auch der neue Brio mit einem Spannungsabfall, wenn ihm die Frequenzweiche des angeschlossenen Lautsprechers Phasendrehungen ab 20 Grad zumutet. Nicht dramatisch, aber dennoch zu beachten, liebäugelt der Kunde mit Lautsprechern, welche die elektrische Phase zwischen Strom und Spannung um mehr als diese Grad verschieben.

Weitere Messungen wiesen den Brio als eher mittelbreitbandig ausgelegten Amp aus (-4 dB bei 50 kHz, -10 dB bei 100 kHz). Exzellent ist der MM-Eingang mit einer Kapazität von nur 190 Picofarad, was ihn ohne Höhenverlust für nahezu alle gängigen Abtaster prädestiniert, und sehr guten 76 Dezibel Fremdspannungsabstand, womit er Schallplatten beim Abhören bis zu sehr hohen Pegeln nur ein Rauschen weit unter dem Eigenrauschen des Vinyls zufügt. Bei Hochpegel sind die ermittelten 86 dB (bis 2,8 Volt) und 97 dB (bis 10 Volt) gleichfalls vorbildlich.

Zu guter Letzt bewies er das gute Händchen seiner Entwickler bei der Abstimmung der Klirrverläufe. Zweite, dritte, vierte und fünfte Harmonische steigen gleichmässig und sich nicht überschneidend mit der abgegebenen Leistung an. Weil die "ungeradzahlige" h3 zudem unter der h4 blieb, darf man von einem eher angenehmen als einem aggressiven Klang ausgehen.

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