TESTBERICHT
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Muskeln elegant verpackt

Der Audia Flight 3S zeigt sich – wahlweise in Silber oder Schwarz – im eleganten, Audia-typischen Design mit massiver Alufrontplatte und hübsch integriertem OLED-Display. Darauf wird in blauen, dimmbaren Lettern der gewählte Eingang angezeigt. Fünf Hochpegelquellen lassen sich in der Grundversion anschliessen, eine davon symmetrisch über XLR-Buchsen. Wer möchte, kann für 450 Franken ein vielseitig anpassbares Phono-Modul erwerben, das auch später nachgerüstet werden kann. Es belegt dann den Eingang Nr. 1.

Als sehr empfehlenswerte Option bietet Audia Flight ein vielseitiges Phono-Modul für MM- und MC-Tonzellen an (ganz links im Bild). Sehr hochwertig ist auch der Vorstufenausgang.Als sehr empfehlenswerte Option bietet Audia Flight ein vielseitiges Phono-Modul für MM- und MC-Tonzellen an (ganz links im Bild). Sehr hochwertig ist auch der Vorstufenausgang.

Eine andere Erweiterung stellt das optionale USB-DAC-Modul für 490 Franken dar. Damit avanciert der Flight 3S zur audiophilen Soundkarte: Nach Installation des passenden Treibers kann man ab Windows-PC/-Notebook Musik im asynchronen Modus in sehr guter Qualität über einen passenden Software-Player (beispielsweise Foobar2000) abspielen. Der Audia-Verstärker fungiert dann als Audio-Wiedergabegerät in der Systemsteuerung. MAC-User benötigen keinen Treiber. Die nachgerüstete USB-Option erscheint als Eingang Nr. 6. Viele Nutzer werden es im Übrigen begrüssen, dass man alle Eingänge nach eigenem Gusto via Fernbedienung umbenennen kann.

Zurzeit nicht angeboten wird ein Wandler-Modul, das auch optische und koaxiale Digitalsignale akzeptiert. Laut dem Schweizer Audia-Flight-Vertrieb soll sich ein solches aber bereits in Entwicklung befinden und voraussichtlich bis Ende Jahr verfügbar werden.

Die überschaubare Gerätehöhe von lediglich 11 cm täuscht darüber hinweg, dass wir es hier mit einem Schwergewicht von gut 15 kg zu tun haben. Der Flight 3S baut nämlich ordentlich in die Tiefe und benötigt mit rund 44 cm reichlich Stellplatz. Öffnet man das Gerät, so entdeckt man einen sauberen und durchdachten Innenaufbau. Auffällig ist das satt dimensionierte Netzteil mit grossem, gekapseltem 476-VA-Ringkerntrafo, insgesamt 12 Stabilisierungen und üppiger Siebkapazität: 72'000 µF stehen allein für die Ausgangsstufe, zusätzliche 13'200 µF für die Treiberstufe zur Verfügung. 

Das Innere des 44 cm tiefen und 46 cm breiten Geräts ist vollständig mit hochwertiger Elektronik gefüllt. Ganz rechts sieht man die hochkant angebaute Phono-Platine.Das Innere des 44 cm tiefen und 46 cm breiten Geräts ist vollständig mit hochwertiger Elektronik gefüllt. Ganz rechts sieht man die hochkant angebaute Phono-Platine.

Nettes Detail: Die (digitale) Logiksteuerung des Geräts verfügt über einen eigenen Trafo und ist vom Audioschaltkreis galvanisch getrennt. Die Eingangsumschaltung erfolgt über luftdichte und daher korrosionsfeste Relais, die Lautstärkeregelung analog über ein hochwertiges ALPS-Potentiometer. Man kann den Flight 3S im Übrigen auch nur als Vorverstärker benutzen und die integrierten Endstufen abschalten: Über Cinch-Ausgänge nimmt er dann Kontakt mit anderen Endverstärkern auf. Der klanglich hochwertige und kraftvolle Kopfhörerausgang bleibt stets aktiv.

Steuern lässt sich der Vollverstärker absolut problemlos mittels der wertigen Vollmetall-Fernbedienung. Diese beherrscht nicht nur die Eingangswahl und Lautstärke, sondern regelt auf Wunsch auch die Balance sowie die Helligkeit des Displays. Nicht zuletzt kann man das Gerät fernein-/ausschalten.

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