Die britische Firma Data Conversion Systems – kurz dCS – zählt heute zu den technologisch führenden Herstellern im Bereich digitaler Audiotechnik. Gegründet 1987 in Cambridge, entwickelte das Unternehmen zunächst Präzisionselektronik für Anwendungen in Militär und Luftfahrt. Anfang der 1990er-Jahre folgte der Einstieg in die professionelle Audiotechnik, ehe 1996 mit dem Elgar DAC einer der ersten Wandler auf den Markt kam, der 24-Bit/96-kHz-Daten verarbeiten konnte – ein technologischer Meilenstein zur damaligen Zeit. In den folgenden Jahren wurde das Portfolio konsequent ausgebaut: mit Transportsystemen, Upsamplern, Masterclocks und später auch mit Netzwerk-Playern. Zu den wichtigsten Serien zählen Verdi, Scarlatti, Puccini, Debussy – und nicht zuletzt Vivaldi, das bis heute das Flaggschiff von dCS ist.
Die Produkte von dCS haben zweifellos ihren Preis. Für das im Sommer 2024 vorgestellte Varese-System, das die technischen Möglichkeiten des Machbaren demonstrieren soll, werden stolze 300'000 Franken aufgerufen. Dagegen wirkt der Lina DAC X beinahe volksnah. Für knapp 15'000 Franken kombiniert er die proprietäre – und mittlerweile fast legendäre – Ring-DAC-Technologie des britischen Herstellers mit modernen Streaming-Funktionen in einem kompakten Gehäuse, das sich nahtlos in bestehende High-End-Anlagen integrieren lässt.
Doch was ist eigentlich die immer wieder erwähnte Ring-DAC-Technologie von dCS?
Der Ring-DAC von dCS ist eine proprietäre Wandlerarchitektur, die sich grundlegend von herkömmlichen DACs unterscheidet. Statt Standard-Chips verwendet dCS eine eigene Schaltung mit 48 identischen Stromquellen, die ringförmig angeordnet sind. Ein digitales System steuert diese bei jedem Abtastvorgang neu an, wobei durch gezielte Zufallsauswahl kleine Fehler statistisch ausgeglichen werden. Das Ergebnis ist eine besonders lineare, rauscharme und verzerrungsfreie Signalwandlung – auch bei sehr leisen Pegeln. Die rein softwarebasierte Struktur erlaubt zudem klangliche Optimierungen per Firmware-Update. Der Ring-DAC gilt als neutral, detailreich und natürlich im Klang
Die Streaming-Funktionen des Lina DAC X basieren auf der firmeneigenen dCS-Mosaic-Plattform. Diese unterstützt alle gängigen Streaming-Dienste und Netzwerkfunktionen. Gesteuert wird der DAC entweder über das integrierte Touchdisplay oder über die Mosaic-App, die vollen Zugriff auf sämtliche Geräteeinstellungen bietet – darunter digitale Filter, Taktkonfigurationen und Netzwerkoptionen.
Anschlusstechnisch zeigt sich der Lina DAC X vielseitig: Eine breite Auswahl digitaler Eingänge erlaubt die Einbindung unterschiedlichster Quellgeräte. Über einen Word-Clock-Eingang lässt sich das Gerät zudem mit einer externen Master Clock synchronisieren, was die Präzision der Signalverarbeitung weiter erhöht.
Das Gehäuse besteht aus hochwertig verarbeitetem Aluminium und ist wahlweise in mattem Schwarz oder Silber erhältlich. Mit seinen kompakten Abmessungen von 220 x 121,5 x 339 Millimetern und einem Gewicht von 7,4 Kilogramm fügt sich der Lina DAC X auch in platzbewusste High-End-Umgebungen problemlos ein.
In der Schweiz ist der dCS Lina DAC X im Fachhandel erhältlich, bei Audio-Video Spalinger in Dietlikon und IntelliWorld in Bern. Der Verkaufspreis liegt bei 14’900 Franken.