TESTBERICHT
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Android 8 Oreo

Der 55OLED903 ist ein «intelligenter» Fernseher mit Android-Betriebssystem. Wurde er zum Verkaufsstart im Oktober noch mit Android 7 ausgeliefert, soll bis Ende Januar 2019 das automatische Upgrade auf Android 8 (Spitzname «Oreo») erfolgen. Wir konnten unser Testgerät vorab bereits mit einer Beta-Version updaten. Der Unterschied zeigt sich auf dem Startbildschirm, der nicht mehr Quellen- sondern Content-basiert strukturiert ist.

Der Android-Startbildschirm ist nun wesentlich übersichtlicher mit nur noch einer App-Auswahlleiste. Dominiert wird er allerdings durch Youtube-, Netflix- und Pay-TV-Empfehlungen.Der Android-Startbildschirm ist nun wesentlich übersichtlicher mit nur noch einer App-Auswahlleiste. Dominiert wird er allerdings durch Youtube-, Netflix- und Pay-TV-Empfehlungen.

Google verfolgt bei Oreo die Devise, dass der Nutzer anstelle einer riesigen App-Übersicht den schnellen Direktzugriff viel genutzte mediale Inhalte bevorzugt. Per Click auf den gewünschten Content wird die erforderliche App automatisch gestartet. Dies bedeutet beispielsweise, dass man nicht erst Netflix starten und dann die Lieblingsserie suchen muss. Ein Click genügt.

Apps werden nur noch als Favoriten in der obersten Reihe angezeigt. Darunter findet man eine Reihe von sogenannten Kanälen, die im Rahmen von Android 8 vorgegeben sind: Netflix, Youtube, das Pay-TV-Angebot im Google Play Store sowie eine Reihe von Erklärvideos zur Installation des Fernsehers. So sieht man auf dem Startbildschirm eine Übersicht der (angefangenen oder empfohlenen) Netflix-Serien, eine Liste mit bevorzugten Youtube-Inhalten (beispielsweise abonnierte Kanäle) wie auch aktuelle (kostenpflichtige) Spielfilme aus dem Google Play Store.

Eine Personalisierung des Startbildschirms verspricht der Button «Kanäle anpassen»: Drückt man hier drauf, gelangt man tatsächlich in ein Auswahlmenü an verfügbaren Quellen und kann festlegen, welche Apps Content auf dem Starbildschirm anzeigen dürfen.

Zum Testzeitpunkt waren leider keine weiteren Quellen als die genannten verfügbar. So konnten wir weder Inhalte einer Mediathek noch bevorzugte TV-Sender zwecks Direktzugriffs in Form von Buttons auf den Bildschirm zaubern. Schade eigentlich, hier sollten Google und die Hersteller von Android-TVs schnellstens nachbessern. Ansonsten werden Pay-TV-Anbieter wie Netflix und Google Play Store bevorzugt, was auch die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen könnte.

Zusätzlich zur Vollfernbedienung (links) ist eine zweite Fernbedienung zur Google-Sprachsteuerung im Lieferumfang enthalten. Dank griffigen Tasten erlaubt sie auch eine vereinfachte Grundsteuerung.Zusätzlich zur Vollfernbedienung (links) ist eine zweite Fernbedienung zur Google-Sprachsteuerung im Lieferumfang enthalten. Dank griffigen Tasten erlaubt sie auch eine vereinfachte Grundsteuerung.

Die Navigation zum gewünschten Inhalt erfolgt problemlos und schnell (einhändig per Daumen) über den Cursor der Fernbedienung. Für die gezielte Suche nach Inhalten beispielsweise in Youtube verfügt die grössere der beiden mitgelieferten Fernbedienungen des 55OLED903 auf der Rückseite über eine Tastatur zur Texteingabe. Damit kann man theoretisch auch den offenen Browser in Android nutzen, wobei die Eingabe im Browserfenster doch etwas mühsam ist. Schreiben im Google-Suchfenster ist deutlich einfacher: Auf der Fernbedienung findet sich nämlich eine Direktzugriffstaste, und die Suchmaschine wird bildschirmfüllend aufgezoomt.

Scheinbar noch einfacher geht es mit dem Google-Sprachassistenten: Dafür ist beim 55OLED903 eine kleine, schmucke (Vollmetall-)Fernbedienung mit integriertem Mikrofon beigelegt. Damit kann man beispielsweise die Netflix-Serie per Sprachkommando aufrufen. Ebenfalls möglich ist die Senderwahl, sofern man den eingebauten TV-Tuner zum Fernsehen nutzt. Die allermeisten Applikationen unterstützen die Google-Sprachsteuerung jedoch (noch) nicht. Ob diese bereits mehr als eine Spielerei ist, muss jeder Anwender selbst entscheiden. Die klassische Navigation per manueller Fernbedienung funktioniert beim Philips-OLED aber so schnell und verzögerungsfrei, dass ein echter Vorteil der Spracheingabe schwer vorstellbar ist.

Fazit zu Oreo: Wer nur wenige ausgewählte Applikationen nutzt, gewinnt mit dem Nutzungs-basierten Android 8 an Übersicht. Das tendenzielle Chaos an Apps und Empfehlungen gehört der Vergangenheit an. Für dauernd wechselnde Apps eignet sich der Fernseher ja ohnehin weniger, da der Zugriff vergleichsweise langsam ist. Die arg limitierte Content-Auswahl für den Startbildschirm schränkt den Vorteil von Android 8 gegenüber der Vorgängerversion derzeit allerdings noch ein.

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