MUSIKREZENSION
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Der Schock

Obwohl dieses Album mit dem Cello Konzert von Elgar beginnt, habe ich hier meine Schwelgerei mit einem meiner Lieblings-Cello-Werke, den Rokoko-Variationen Op.33 von Tschaikowsky gestartet. Ja, dieses Album mit Cello-Werken von Elgar, Tschaikovsky und Dvorak hat es in sich. Und so himmlisch klingen halt ausschliesslich allerneuste High Resolution Aufnahmen, ist doch klar. Doch dann Schock und Schwerenot. Was sehen meine Augen auf dem Display des Nirvana Plus Players: Samplingfrequenz: 44,1 kHz!

Das darf doch nicht wahr sein! Da muss wohl ein Fehler vorliegen. Und das entspricht so ganz und gar nicht dem Gehörten.

Das mit der Samplingfrequenz

Also wird weiter ermittelt und festgestellt: Das Format ist tatsächlich Flac mit der auch bei der CD benutzten Samplingfrequenz von 44,1 kHz. Doch die Samplingfrequenz definiert in einem digitalen Audio-System ja nur wie viele male das analoge Signal pro Sekunde betrachtet und die Werte notiert werden. Damit wird auch die maximale, obere Grenzfrequenz definiert. Und die liegt ungefähr in der halbierten Samplingfrequenz - minus ein Paar Zerquetschte - also hier bei rund 20 kHz.

Das sollte ja eigentlich genügen, denkt man. Doch Kritiker sagen, dass ein Filter, welches das Audioband oberhalb 20 kHz steilflankig (!) beschneiden muss (um störende Oberwellen fernzuhalten) schädliche Auswirkungen auch auf den gut hörbaren Bereich haben kann. Sagen die Kritiker.

Dann diese Bits

Doch die Abtastfrequenz ist hier nur die halbe Miete, wichtig ist auch die Pegelauflösung oder Quantisierung, welche in Bits angegeben wird. Nicht wenige Fachleute behaupten, dass die Bitzahl für das Gehör weit wichtiger sei als die Samplingfrequenz. Gerade bei leisen Passagen sorgt die höhere Bitzahl für eine feingliedrigere Auflösung. Wollen Sie einen Wandler oder CD-Spieler testen, müssen Sie Musikstücke mit möglichst geringem Pegel hören.

Der Unterschied von einer CD-typischen 16 Bit- zu einer Hi-Res-24 Bit-Aufnahme ist ganz beträchtlich. Man rechne: Die Auflösung der Lautstärkeunterschiede beträgt bei 16 bit : 2 hoch 16 = 65'536 unterschiedliche Lautstärkewerte. Bei 24Bit heisst es dann: 2 hoch 24 = 16'777'216 verschiedene Lautstärkewerte.

Und zwischen rund 65 Tausend und 16 Millionen sind rein zahlenmässig doch grosse Differenzen. Wie sich das klanglich bemerkbar macht, ist natürlich eine andre Sache.

Doch lassen wir das mal und nehmen zu Kenntnis, dass sich das hier vorliegende Format "Flac 44,1/24" nennt.

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