TESTBERICHT
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ARTIKEL
Publikationsdatum
5. Dezember 2020
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Langsam nervt es. Diese zunehmende Leere im Alltag. Der Beruf ergreift Besitz vom privaten Wohn- und Lebensraum. Homeoffice hat seinen Reiz eingebüsst. Sicherheitskonzepte und Vorsichtsmassnahmen hinterlassen täglich das schale Gefühl der Unvollständigkeit, der möglichen Wirkungslosigkeit trotz gutem Willen und Verantwortungsgefühl. Urlaub als Abwechslung und Entspannung? Den Kopf frei kriegen? Von wegen!

Im Sommer und Frühherbst hat man das vielleicht noch gewagt, hat die Urlaubsfotos des menschenleeren Markusplatzes zu Venedig auf Insta gepostet, um dem Wagnis des Kurzurlaubs zwischen zwei Wellen eine kreativ-kulturelle Bedeutung zu geben. Man hat ein wenig verzweifelt zu vermitteln versucht, dass der Ausnahmezustand auch positive Seiten hat. Venedig ohne Menschenmassen, oder Rom. Nun schielt man auf die Schweizer Skigebiete und befürchtet, na was wohl? Das Schlimmste: Werden sie geöffnet sein? Ja, aber für wie viele und ab wann und mit welchen Vorkehrungen muss man rechnen?

Eigentlich kann man in der Misere nur an zwei Dinge denken: Zum einen an die Leute, die es wirklich kalt erwischt hat, die ihren Beruf kaum oder nicht ausüben können. Ihnen geht es schlecht, die Uhr tickt und vielleicht kann man helfen. Zum anderen könnte man das Leben zuhause ein wenig anreichern, um sich dort, wo man meistens lebt, wohler zu fühlen und mehr Abwechslung zu haben. Man könnte sich zum Beispiel zuhause wie im Kino fühlen. Netflix und Apple TV hat man ja schon, und Popcorn kriegt man auch noch hin. Nach zwei bis drei Versuchen klappts dann. Mit einigen Lautsprechern und einem genialen AV-Receiver kriegt man dann tatsächlich ein Kinoerlebnis in die gute Stube, so dass man nicht ins Kino muss. Warum kam uns der Gedanke nicht früher?

Es geht hier gewiss nicht um Homecinema-Einrichtungen im grossen Stil, sondern darum, was ein topaktueller und 8K-fähiger AV-Receiver (wie der AVC-X4700H von Denon für 1699 CHF) so zu leisten vermag und wie sich die ganze Einrichtungsprozedur anfühlt.

Werner Flütsch von CE-Brands in Baar: Die Kompetenz in Sachen AV bei Denon. Er hat alles aufgebaut, vorgeführt und erklärt.Werner Flütsch von CE-Brands in Baar: Die Kompetenz in Sachen AV bei Denon. Er hat alles aufgebaut, vorgeführt und erklärt.

Leistungsheft

Der AVC-X4700H von Denon kann 8K/60Hz und 4K/120Hz Video-Pass-Through sowie das HDR-Format, einschliesslich HDR10+ und Dynamic HDR. Unterstützt wird auch eine neue HDMI-Funktion namens Quick Media Switching (QMS). Exzellente Farben, Klarheit und Kontrast sind dank der Unterstützung von HDR10, HLG (Hybrid Log Gamma), Dolby Vision sowie 4:4:4 Pure Color Subsampling und BT.2020 Pass Through sichergestellt.

Der AVC-X4700H unterstützt praktisch alle 3D-Audioformate und somit auch alle denkbaren Lautsprecherkonfigurationen für Homecinema-Anwendungen bis 7.2.6 oder 9.2.4. Die DTS:X-Pro-Funktion wird im Laufe von 2020 per Firmware-Update bereitgestellt. Der AVC-X4700H unterstützt bis zu 9 Verstärkerkanäle mit 11.2-Kanal-Verarbeitung. Die Geräte bieten auch einen Vorverstärker-Modus für den Betrieb mit externen Endstufen. Damit werden die internen Endstufen ausser Betrieb gesetzt und ein verkürzter Signalweg gefahren.

HiFi und Multiroom kann er auch: Der Denon-eigene Wireless-Standard HEOS ist in den AV-Receiver integriert. Damit lässt er sich problemlos in ein Multiroom-System einbinden, sofern es aus HEOS-kompatiblen Komponenten besteht. Apple Airplay 2 wird ebenfalls unterstützt. Damit können die AV-Receiver auch als erweiterte Roon-Musikschnittstelle dienen. Ein Roon Core «findet» die Geräte also über Airplay 2. Die AVRs sind von Roon zertifiziert, was für HiRes-Musikwiedergabe natürlich vorteilhaft ist. Der guten Ordnung halber seien noch Bluetooth sowie ein USB-Anschluss an der Frontseite als Zugang erwähnt.

Audyssey-Raumeinmesssystem mit Messmikrofon auf einem praktischen «Stativ» aus Karton. Man kann es wie einen Bastelbogen zusammenbauen. Das erfüllt den Zweck optimal.Audyssey-Raumeinmesssystem mit Messmikrofon auf einem praktischen «Stativ» aus Karton. Man kann es wie einen Bastelbogen zusammenbauen. Das erfüllt den Zweck optimal.

Demo-Installation

Bei der Demo-Installation im offenen Besprechungsraum von CE-Brands in Baar (Denon-Importeur) wurde eine Variante mit Dolby Atmos 5.1.4 aufgebaut, wobei der Subwoofer virtuell von den grossen Standlautsprechern vorne links und rechts wiedergegeben wurde. Die vorderen Atmos-Lautsprecher waren auf die Standlautsprecher links und rechts aufgesetzt und reflektierten ihre Schallanteile über die Decke. Die zwei hinteren Atmos-Lautsprecher wurden direkt an der Decke positioniert.

Auf den folgenden Bildern sieht man die Demo-Installation in Einzelheiten.

Wie der Zauberlehrling: «Herr, die Not ist gross! Die ich rief, die – Kabel – werd ich nun nicht los!» Ein schönes Gerät auch von hinten, bis alle Kabel dran sind ...Wie der Zauberlehrling: «Herr, die Not ist gross! Die ich rief, die – Kabel – werd ich nun nicht los!» Ein schönes Gerät auch von hinten, bis alle Kabel dran sind ...
Speakers für Dolby Atmos an der Decke hinten.Speakers für Dolby Atmos an der Decke hinten.
Einer der beiden Rear Speaker von Monitor Audio.Einer der beiden Rear Speaker von Monitor Audio.

Ich hatte mit der Installation natürlich nichts zu tun, konnte sie aber gut nachvollziehen. Mit dem Einrichtungsassistenten ist das kein Problem und die Audyssey-Einmessung mit Messmikrofon liefert bei jeder Einrichtungsvariante ein im Minimum sehr passables Resultat. Dank dem sogenannten Dual-Preset-Modus kann man immer zwei Varianten der Einmessung festlegen: Eine für einen kleinen Sweetspot und eine für einen grossen Sweetspot – also für Solo-Kino (oder vielleicht noch zu zweit) und für Gruppenkino bzw. Familienkino.

Video-Beamer in der Mitte und die beiden hinteren Dolby Atmos Speaker links und rechts. Unten sieht man links und rechts die Rear Speaker.Video-Beamer in der Mitte und die beiden hinteren Dolby Atmos Speaker links und rechts. Unten sieht man links und rechts die Rear Speaker.
Atmos-Lautsprecher als Aufsatz für die Front-Lautsprecher L und R: Klingt mit der Schallreflexion über die Decke nicht so perfekt wie Atmos Speaker direkt an der Decke. Dafür hat man den Verkabelungsaufwand nicht.Atmos-Lautsprecher als Aufsatz für die Front-Lautsprecher L und R: Klingt mit der Schallreflexion über die Decke nicht so perfekt wie Atmos Speaker direkt an der Decke. Dafür hat man den Verkabelungsaufwand nicht.
Sorry...es ist dunkel in einem Heimkino. Vorne sieht man den Centre Speaker und die beiden Front Speaker mit Atmos-Aufsatz. Alle Speaker stammen von Monitor Audio.Sorry...es ist dunkel in einem Heimkino. Vorne sieht man den Centre Speaker und die beiden Front Speaker mit Atmos-Aufsatz. Alle Speaker stammen von Monitor Audio.
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