TESTBERICHT
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Bild und Ton

Unretouchiertes Video-Standbild aus einer Bandit-Full-HD-Aufzeichnung.Unretouchiertes Video-Standbild aus einer Bandit-Full-HD-Aufzeichnung.

Das Bandit-Weitwinkelobjektiv mit seiner Lichtstärke von f/2.4 macht erstaunlich gute Bilder im Video- wie auch im Fotomodus. Ist genügend Licht vorhanden, erstaunt die ausgewogene Farbbalance und Natürlichkeit. Hervorzuheben ist auch der angenehme Übergang der manchmal starken Kontraste von Strasse oder Gelände zum Wolkenhimmel.

Die Farben kommen zudem nicht schreiend bunt oder übertrieben gesättigt daher. Sie sind eher dezent gehalten – so mancher würde vielleicht schon flau dazu sagen – und bieten genügend Raum für eine Nachbearbeitung.

An seine Grenzen kommt der Sensor bei extremen Helligkeitsunterschieden wie etwa bei sonnendurchfluteten Baumkronen, bei Ein- und Ausfahrten bei Wäldern oder an Häuserkanten. Dann fehlt jegliche Zeichnung in den hellen Stellen, und chromatische Aberrationen (rosa und grün-blaue Farbsäume), besonders im Randbereich, sind deutlich zu sehen.

Am Anschlag: In den hellen Bereichen fehlt jegliche Zeichnung und an Kanten sind chromatische Aberrationen (grün-blaue Farbsäume) deutlich zu sehen.Am Anschlag: In den hellen Bereichen fehlt jegliche Zeichnung und an Kanten sind chromatische Aberrationen (grün-blaue Farbsäume) deutlich zu sehen.

Durch die Weitwinkeloptik tritt der typische Fass-Effekt mit nach innen gebogenen Bildkanten und die Neigung zu dunklen Randbereichen (Vignettierung) auf. Im Foto-Modus kann nicht viel dagegen gemacht werden. Hier muss nachträglich in einem Bildbearbeitungsprogramm korrigiert werden. Wenn einem dieser "Actioncam-Look" nicht anspricht.

Bei Videoaufnahmen kann in den Kameraeinstellungen das Sichtfeld von "breit" auf "normal" gestellt werden. Diese Einstellung ist etwas irreführend im Menü unter "Anzeige" versteckt.

Gut gelingen auch Zeitraffer-Aufnahmen, obwohl man Blende, Belichtung oder ISO-Zahl auf keine fixen Werte einstellen kann. Alles läuft automatisch ab.

Die Audioqualität reicht leider nicht an das Bild heran. Das Mikrofon ist eigentlich empfindlich genug. Es nahm als Beispiel auch weiter entfernte Kuhglocken differenziert hell und klar auf. Aber nur so lange man nicht oder nur sehr langsam fährt und auch kein Wind ins Spiel kommt. Denn dann war ausser Windgeräuschen kaum noch etwas Anderes zu erkennen.

Es liegt zwar ein kleiner Windschutz bei, der wie ein Ziegenbärtchen aussieht, und aufgeklebt werden kann. Der dämpft die Geräusche ein wenig, ist aber nur bis 35 km/h zugelassen und darf zudem nicht nass werden. Besser wäre wohl ein übers Menü zuschaltbarer elektronischer Filter, der die tieferen Frequenzen abschneidet.

Manche werden zudem einwenden, dass bei einer Actioncam vor allem das Bild zählt, Ton ist Nebensache. Die Videoclips werden später eh mit rassiger – oder sagt man "hipper"? – Musik unterlegt.

Umso überraschter vom Ton waren wir auf dem Rückweg vom See, wo die Bandit das nasse Element kennengelernt hatte. Nun klangen die Mountainbike-Fahraufnahmen richtig gut und kamen beinahe ohne störende Windgeräusche daher. Des Rätsels Lösung: Ich hatte immer noch die wasserdichte Schutzlinse drauf, die auch die Mikrofonöffnung abdichtete und damit tiefere Töne wegfiltert.

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