
Das System
Die Fidelio XS1 von Philips bietet genau das, was sie verspricht: Eine enorme Klangverbesserung des meist enttäuschend dünnen Sounds moderner Fernseher. Der erzeugte 3.1 Surroundklang, die hochwertige Fertigung und das attraktive, schlichte Äussere der beiden Komponenten sowie die vielseitigen Anschlussmöglichkeiten überzeugen und rechtfertigen den Preis. Sowohl die etwas lange Stummzeit beim Umschalten als auch eine Erhöhung der Audiosync Funktion könnten bei einem Softwareupdate evtl. verbessert werden.
Die Familie
Sogar das Produkte-Portfolio ist sehr ähnlich wie das von SONOS. Denons HEOS Familie besteht aus drei unterschiedlich grossen Aktivlautsprechern (HEOS 3, HEOS 5, HEOS 7) sowie dem HEOS AMP und dem HEOS LINK. Für den Betrieb muss noch das kostenlose App HEOS für Android oder iOS auf das Smartphone geladen werden, zudem muss ein Netzwerk (kann auch kabelgebunden sein) verfügbar sein.
Keine Netzwerkkabel verlegt und das Wireless reicht nicht in jeden Raum? Sogar daran hat Denon gedacht. Denn zusätzlich zu den Audioprodukten wird gleich noch ein passender Wirelessrepeater angeboten, der das Netzwerk ausbaut.
Alle Geräte der HEOS-Familie sind in einer speziellen, gewundenen Gehäuseform gehalten, die stehende Wellen im Gehäuseinnern verhindern soll. Die Kunststoffgehäuse mit ihren Stoffabdeckungen wirken edel und robust. Auch Anschlüsse und Tasten zeugen von hoher Qualität. Ein schimmerndes LED-Licht an der Geräteunterseite gibt Auskunft über den Status des Geräts.
Während es für den AMP, LINK und EXTEND keine Farboptionen gibt, sind die Aktivlautsprecher wahlweise in Schwarz/Anthrazit oder Silber/Weiss erhältlich.
HEOS 7. Der HEOS 7 gilt als Flaggschiff der Linie und ist mit einem 5-Kanal Class D Verstärker ausgestattet, welcher jeweils zwei Hochtöner, zwei Mittel-/ Tieftöner, sowie einen Subwoofer antreibt. Für einen satten Bass sorgen zusätzlich zwei Passivmembranen. Neben dem USB- und dem 3,5 mm-Klinkenanschluss verfügt der Denon HEOS 7 als einziges Gerät der Linie zusätzlich über einen Kopfhöreranschluss auf der Seite. Der HEOS 7 ist mit den Massen von 48 x 20 x 16 Zentimeter das grösste Gerät der Serie. Auf der rechten Geräteseite befinden sich Tasten für die Bedienung der Lautstärke sowie eine einzelne Mute-Taste.

HEOS 5. Eine Stufe kleiner hingegen ist der HEOS 5. Der tropfenförmige Aufbau sieht modern aus und mit einer Grösse von 29 x 21 x 16 Zentimeter bringt der HEOS 5 immer noch eine rechte Masse mit sich. Im Innern schlummert ein Vier-Kanal-Class-D-Verstärker, welcher zwei Hochtöner sowie zwei Mittel-/ Tieftöner antreibt. Wie der HEOS 7 besitzt auch der HEOS 5 eine Passivmembrane. Neben dem 3,5 mm-Klinkenanschluss hat das Gerät auch einen USB-Anschluss für die Wiedergabe von MP3s & Co. Auch der HEOS 5 lässt sich seitlich mit den Lautstärkentasten steuern.
HEOS 3. Jetzt sind wir beim kleinsten Lautsprecher der Familie angelangt, dem HEOS 3. Er kann entweder liegend (wie ein Center-Speaker) oder stehend verwendet werden und misst 13 x 27 x 16 Zentimeter. Ausgestattet ist der kleine Aktivlautsprecher mit einem Doppel Class D-Verstärker, welcher zwei Vollbereichstreiber bedient. Wie auch bei den grösseren Brüdern befindet sich eine 3,5 mm-Klinkenbuchse, sowie ein USB-Anschluss am Gerät. Wenn der HEOS 3 stehend eingesetzt wird, befinden sich die Tasten für die Lautstärke auf der Geräteoberseite. Ebenfalls sehr nützlich ist die Stereofunktion. Per App können zwei HEOS3 Lautsprecher auch ganz einfach zu einem Stereopaar gekoppelt werden.
HEOS AMP. Neben den Aktivlautsprechern gehört auch ein klassischer Verstärker mit Netzwerkanbindung zum Portfolio von Denons HEOS. Mit dem HEOS AMP können alle beliebigen Passivlautsprecher HEOS tauglich gemacht werden. Der Verstärker liefert 100 Watt Leistung und verfügt neben dem analogen Cincheingang zusätzlich über einen optischen Eingang.
HEOS LINK. Mit dem HEOS LINK wird der heimische AV-Receiver oder jeder beliebige Verstärker zu einer HEOS Komponente. Der HEOS Link wird entweder koaxial, optisch oder per analogem Cinch-Anschluss an die bestehende HiFi-Anlage angeschlossen.
HEOS EXTEND. Damit das Vergnügen von HEOS auch in alle Räume kommt, bietet Denon gleich auch noch einen Netzwerkrepeater an, welcher dann benötigt wird, wenn das Wireless nicht genügend weit kommt. Natürlich kann das Netzwerk auch mit anderen Geräten ausgebaut werden, falls gewünscht.
Die Einrichtung

Für den avguide.ch Test haben wir ein HEOS 7, ein HEOS 5 sowie ein HEOS 3 zur Verfügung. Ohne grössere Vorbereitung werden die Komponenten ausgepackt und aufgestellt. HEOS 3 am Netzwerkkabel im Büro, HEOS 5 und 7 per Wireless im Schlaf- respektive Wohnzimmer. Ausser dem Gerät, Kurzanleitung und Netzteil sowie einem Netzwerk- und einem Klinkenkabel findet sich nichts in der Verpackung. Innert zehn Minuten sind alle drei Geräte am Strom und bereit. Nur noch schnell die HEOS App (gratis für iOs und Android) aufs Mobile laden und schon kann der Spass losgehen.
So einfach wie sich das jetzt anhört, geht das Einrichten dann auch von statten. Die App einmal gestartet, können die Räume hinzugefügt werden. Der HEOS 3, welcher per Kabel ans Netzwerk angeschlossen ist, wird bereits erkannt und kann schon mit Musik bespielt werden. Für die Einrichtung des HEOS 5 und 7 werde ich von der App aufgefordert, das Handy per Klinkenkabel mit dem Lautsprecher zu verbinden. Sofort wird das Gerät erkannt, dann müssen nur noch das Netzwerkpasswort sowie der Raumname eingegeben werden und schon sind Gerät zwei und drei bereit für den vollen Musikgenuss. Die ganze Einrichtung inklusive Softwareupgrade dauerte weniger als 45 Minuten.
Das HEOS-System funktioniert nicht nur im 2,4 GHz-Bereich, sondern auch im 802.11n Band im 5 GHz-Bereich. Dabei läuft alles im Hintergrund ab, der User muss sich dabei um nichts kümmern.
Ein grosser Unterschied zu anderen Multiroom-Systemen ist die komplett offengelegte Steuerung. So kann das System auch leicht mit Hausautomatisierungssystemen wie EIB, XNX oder Crestron verwendet werden.
Der Betrieb

Ohne Hausautomatisierung wird das System komplett über die HEOS App gesteuert. Die App wurde sehr einfach programmiert. So findet man unter dem ersten Reiter alle installierten Geräte (Räume) und kann diese nach Lust und Laune mit Musik bespielen. Dabei kann auf Streaming-Dienste wie Spotify, tuneIn oder Napster, auf den eigenen Netzwerkspeicher (NAS) oder aber auf die Musik auf dem Handy zugegriffen werden. Jedem Gerät lässt sich so eine andere Musikquelle zuweisen.
Möchte man verschiedene (oder alle) Räume mit der gleichen Musik bespielen, so können diese einfach per Drag & Drop gruppiert werden - und schon schallt die selbe Musik durchs ganze Haus – und das praktisch verzögerungsfrei.
Jedes Gerät hat, wie bereits erwähnt, einen 3,5 mm Klinken- sowie einen USB-Anschluss. Über diese beiden Anschlüsse kann ebenfalls Musik abgespielt werden - und das nicht nur in dem Raum wo das Gerät steht, sondern im ganzen Netzwerk.
Im Test habe ich einen Vorverstärker und einen Plattenspieler direkt an den analogen Anschluss des HEOS 3 angeschlossen und konnte so die Schallplatten im ganzen Haus geniessen. Das funktioniert sogar, wenn mit dem Gerät, an welchem die analoge Quelle angeschlossen ist, etwas anderes wiedergegeben wird.
Ideal für Familien: Jeder kann seine eigene HEOS-App auf dem Telefon oder dem Tablet installieren und darauf seine eigenen Playlists konfigurieren und unabhängig voneinander abspielen. Um den Umgang mit Logins für Streaming-Dienste zu erleichtern, bietet Denon den HEOS-Account an, welcher alle Login-Daten speichert. So muss man sich nicht immer neu einloggen. Das System kann aber gut auch ohne solchen Account betrieben werden.
User, die iTunes Match verwenden und nicht alle Lieder auf dem Handy gespeichert haben, haben leider das Problem, dass die Lieder zwar in der HEOS-App angezeigt werden, aber nicht abgespielt werden können. Eine Fehlermeldung erscheint in der App. Möchte man den Song hören, muss zuerst das Lied von der Cloud synchronisiert werden. Hier wäre ein Direktlink für den Download in der HEOS-App wünschenswert.
Die Lautstärke lässt sich für jeden Raum einzeln oder bei gruppierten Räumen auch zusammen regeln.
Das HEOS-System unterstützt die Audioformate MP3, WMA, AAC, FLAC sowie unkomprimierte WAV-Dateien. Hochaufgelöste Formate wie zum Beispiel DSD werden nicht unterstützt.
Der Sound


Das Fazit
Denon ist mit HEOS zwar auf einen fahrenden Zug aufgesprungen, hat aber mit ihrer Auslegung eines Multiroom-Systems absolut überzeugt. Das sehr einfache Handling und die Top Soundqualität überzeugt auf der ganzen Linie. Zwar sind die einzelnen Komponenten nicht ganz günstig (HEOS 7: 729 Fr., HEOS 5: 469 CHF, HEOS 3: 369 CHF, HEOS AMP: 629 CHF, HEOS Link: 429 CHF und HEOS EXTEND 129 CHF), trotzdem wird der ambitionierte Musikhörer begeistert sein. Vor allem kann mit einem oder zwei Räumen angefangen und dann das System immer wieder erweitert werden. Neben den bisher verfügbaren Geräten hat Denon für 2015 den sukzessiven Ausbau der HEOS-Familie angekündigt. Wir freuen uns auf weiteren Zuwachs!
Heos: Herstellervideo