High-End am Smartphone?
Und weiter gehts mit einer ebenfalls wunderschönen Streicheraufnahme, den Vivaldi-Cello-Konzerten mit Enrico Dindo. Erneut hebe ich bei der Wiedergabe des unglaublich körperhaft dargestellten Cellos ab. Auch hier verblüfft ein feingezeichneter Obertonbereich mit unglaublich vielen Details. Wie hier der Cellist die Saiten anpackt und seinem Cello eine virtuose Klangorgie entlockt, ist doch sehr bemerkenswert. Zudem werden feinste Zupfer des sehr leisen Begleit-Cembalos kristallklar hörbar. Das zeugt von höchster Auflösung, und dies ohne Schärfe oder Überzeichnung! Diese Detailtreue kenne ich eigentlich nur von elektrostatischen Kopfhörern. Im tiefen Frequenzkeller legen die Kontrabässe ein herrliches Fundament unter diese barocken Klänge. Nicht nur Feinzeichnung ist die Stärke dieses Kopfhörers, auch dessen unerhörte Breitbandigkeit.
Ganz klar, dass sakrale Orgelwerke mit unerhörtem Volumen erscheinen. Punkto Räumlichkeit gibt es Hörer, die noch einen Klacks weiträumiger zum Konzert aufspielen können. Doch die hörbare Breite und Tiefe des Klangbildes ist hier ganz klar von der Aufnahme abhängig. Der Hörer macht keinen künstlichen Raum, sondern stellt die Akustik des Aufnahmeraums dar – klar und ohne zu bluffen. Wie der Hörer den ganzen Frequenzumfang einer grossen Kirchenorgel hörbar macht, kann auch abgebrühte Orgel-Fans begeistern.

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