TESTBERICHT
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Wandnah bevorzugt

Die Kyte sind sehr universell zu platzieren. So fühlen sie sich im Regal oder auf dem Lowboard besonders wohl. Allzu tief sollte man sie jedoch nicht aufstellen, sonst leidet die räumliche Abbildung in die Höhe. Hinten am Gehäuse ist ein stützender (abschraubbarer) Sockel angebracht, der die Schallwand in die Senkrechte bringt. Wir platzierten die zierlichen Kompaktboxen jedoch plan auf rund 55 cm hohen Ständern und goutierten die dadurch entstehende leichte Anwinklung der Schallabstrahlung nach oben hin. Verblüffend gut ist die seitliche Schallausbreitung der Boxen. Man kann die Kyte weit auseinander aufstellen und kommt in den Genuss einer breit aufgefächerten Stereoperspektive ohne jedes Loch in der Stereomitte.

Für eine druckvolle Basswiedergabe stellt man die Rega am besten wandnah auf. Trotz Bassreflexöffnung nach hinten neigt sie überhaupt nicht zum Dröhnen. Im Gegenteil: Einen so sauberen und konturierten Midbass bekommt man in dieser Preisklasse sonst selten zu hören. So verzichtet die Kyte auf die bei Kompaktboxen verbreitete Loudness-Abstimmung. Lautsprecherentwickler setzen gerne auf eine Midbassbetonung, die beim Leisehören für eine angenehme Klangfülle sorgt, bei höherem Pegel jedoch schnell mal unangenehm wird. Die Kyte agiert im Bass zwar eher schlank, dafür im gebotenen Übertragungsbereich sehr impulsschnell und linear.

Die zierliche Hochtonkalotte der Rega Kyte verfügt über ein exzellentes Auflösungsvermögen.Die zierliche Hochtonkalotte der Rega Kyte verfügt über ein exzellentes Auflösungsvermögen.

Die kleine Hochtonkalotte der Kyte verfügt über ein exzellentes Auflösungsvermögen, das fast schon an die Klasse eines Magnetostaten erinnert. Tonal agiert sie keineswegs «britisch diskret» (wie man es in der Vergangenheit vielleicht noch erwartet hätte), sondern ausgesprochen brillant und feinzeichnend. Tonal hinterlässt die Einstiegsbox der Briten insgesamt den Eindruck eines «High-Definition»-Schallwandlers, der eher auf gute Durchhörbarkeit und saubere Impulswiedergabe hin optimiert wurde als auf akustische Strohfeuer-Effekte, die manchmal gefallen, stellenweise aber auch auf die Nerven gehen. So gewöhnt man sich im Musikalltag sehr schnell an die zierlichen Kyte und akzeptiert sie als vollwertige Klangkünstler, die ganz selbstverständlich einen hohen Standard an Wiedergabetreue anbieten.

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