TESTBERICHT
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Hörtests und Fazit

Hörtest 1 – ohne Van-Der-Graaf-Netzteil

Der erste Hördurchgang ohne Van-der-Graaf-Netzteil fand nach einer Einspielzeit von ca. 50 Stunden statt. Digitaler Zulieferer war ein beliebter Streamer, als Verstärker kam mein Arbeitsgerät, der inzwischen eingespielte Aavik I-180, zum Einsatz.

Ich spielte mich durch mein Stamm-Repertoire meiner Qobuz-Test-Playlist. Was sofort auffiel, war das enorme Auflösungsvermögen des Young Mk IV! Er bevorzugt definitiv hochwertige Aufnahmen; schlechtere Aufnahmen werden gnadenlos abgestraft und nicht etwa aufgehübscht. Eine gewisse Verwandtschaft zum erst kürzlich hier getesteten RME DAC war zu hören. Schliesslicht haben ja beide denselben AKM-DAC-Chip. Der M2Tech zauberte aber eine viel grösser Bühne in meinen Hörraum, die musikalische Darbietung hatte schon fast etwas Holografisches. Die Tonalität war eher hell, wie moderne DACs heute klingen. Harsch wurde es aber absolut nie. Der Bass kam gut timbriert und war bruchlos ins Klangbild eingebettet. Meine Neugier auf das Netzteil von Van Der Graaf konnte ich aber nicht allzu lange unterdrücken ... und so geht’s weiter:

Die Ausgänge 1 und 2 des Van-Der-Graaf-Netzteils sind für den Young Mk IV DAC vorgesehen

Hörtest 2 – mit dem externen Van-Der-Graaf-Netzteil

Die Umstellung vom einfachen Stecke- Netzteil auf den Van Der Graaf war in der online verfügbaren Bedienungsanleitung zwar beschrieben, aber ich musste doch noch etwas herumfummeln. Ob das an mir oder der Bedienungsanleitung oder an beidem lag, darüber breiten wir den Mantel des Schweigens.

Die erwähnte Fummelei wurde aber mehr als belohnt! Wow, was war da passiert? Ich erkannte den Young Mk IV nicht mehr. Er benahm sich ohne das Van-Der-Graaf-Netzteil als feinsinniger Musterschüler und wurde nun zum emotionalen Tier – und das im absolut positiven Sinn! Die Musik bekam nun den berühmten Groove und Drive – und sie wurde geerdet. Es schien, als hätte Patricia Barber bei «A Taste of Honey» einfach mehr Luft; und der funky Bass von Brian Bromberg hatte noch mehr Drive. Parallel dazu war mehr Ruhe und Präzision im Klangbild, ohne den holografischen Raum zu verlieren. Der berühmte Fuss-Wipp-Effekt setzte bei mir ein und ich wollte einfach nicht mehr aufhören, mich durch meine Playlist zu hören. Gibt es ein besseres Kompliment?

Fazit

Der Digital/Analog-Wandler M2Tech Young Mk IV aus der italienischen High-End-Schmiede M2Tech hat nicht umsonst einen Geheimtipp-Status! Er ist topaktuell und komplett ausgestattet und zusammen mit dem Van-Der-Graaf-Netzteil wächst er klanglich in absolute High-End-Gefilde. Nicht, dass er ohne das hochwertige Netzteil schlecht wäre, aber das Bessere ist halt immer der Feind des Guten. Ihn ohne optionales Netzteil zu kaufen, kann man zwar machen, aber man verpasst definitiv etwas. Dass man mit demselben Netzteil gleichzeitig auch andere M2Tech-Komponenten klanglich aufwerten kann, macht die zusätzliche finanzielle Investition schon fast zu einem Schnäppchen! Bravo, M2Tech – grazie per la Musica!

Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Modell:
Young Mk IV
Profil:
Komplett ausgestatteter, hochmoderner Digital/Analog-Wandler der mit dem Zusatz-Netzteil Van Der Graaf klanglich absolut High-End ist. Die Fernbedienung und die Lautstärkeregelung runden das tolle Paket ab.
Pro:
- komplett ausgestattet
- Bluetooth Konnektivität
- Fernbedienung
- alle Formate: PCM, MQA und DSD
- kann mit einem hochwertigen Netzteil aufgerüstet werden
Contra:
- Netzteil-Anschluss ist fummelig
- ausführliche Bedienungsanleitung ist nur online verfügbar
Preis:
2,290.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2021
Vertrieb:
Masse:
200 x 200 x 50 mm
Gewicht:
2 kg
Farbe:
schwarz / alu
Analog Output:
Chinch und XLR
Digital Input:
S/PDIF Koaxial (Cinch), AES/EBU (XLR), TOSLINK Optisch und USB-B
Digitale Wortbreite:
32 Bit
Samplingfrequenz:
768 kHz
Wandlerchip:
AKM AK 4497