TESTBERICHT
Seite 2 / 2

Heimkino-Check

Ich habe mir Ausschnitte aus dem aktuellen Netflix-Angebot angehört. Serien und Filme. Mich interessierte der Gesamteindruck und besonders Dolby Atmos. Die Wirkung der Atmos-Technologie ist mit der Bar 800 von JBL eindrücklich und hebt sich deutlich vom klassischen Surround-Format ab. Der Raum füllt sich glaubhaft dreidimensional mit Sound, Dialogen und Geräuschen. Man wird mit Atmos besser in die Handlung hineingezogen. Ich habe aber auch Unterschiede gehört: Der Atmos-Mix der Soundtracks ist bei weitem nicht immer gleich gut und eindrücklich. Daran kann das Wiedergabesystem nichts ändern.

Dolby Atmos via Netflix.Dolby Atmos via Netflix.

Die Sprachverständlichkeit ist ausgezeichnet. Das Geschehen ist tonal ausgeglichen und sogar erstaunlich transparent. Manchmal vernahm ich Geräusche, zum Beispiel ein leises Knacken irgendwo von hinten rechts aus dem Off. Das war beeindruckend realistisch.

Die Lautstärke des Subwoofers regelt man am besten mit dem Equalizer auf der App. Wie man in einem der Screenshots sehen kann, habe ich den Bassbereich stark reduziert. Er war immer noch laut, aber regte den Raum weniger stark an. Man kann das einigermassen regeln. Es gäbe aber bestimmt Verbesserungspotenzial – zum Beispiel mit einem separaten Subbass-Equalizer und der Möglichkeit, die Phase zu drehen.

Insgesamt ist die Wiedergabe von Filmsoundtrack überzeugend gelungen. Filme mit Dolby Atmos anzuschauen, ist ein besonders grosses Vergnügen. Ich konnte mich auf dem Sofa auch nach links oder rechts verschieben. Es blieb dabei: ein gutes Kinoerlebnis für alle Teilnehmer auf diesem Sofa.

HiFi-Check

Ich brauchte meinen bevorzugten Streamingdienst Qobuz einfach nur in der App anzuwählen und mein Login einzugeben. Dann hatte ich Zugriff auf «meine» Musik, und zwar auch in Hi-Res.

Ansprechende Album-Ansicht des Streamingdienstes Qobuz.Ansprechende Album-Ansicht des Streamingdienstes Qobuz.

Ich war echt verblüfft, wie der Einbezug der Rear speaker die Stereo-Basis, also das breite Panorama erzeugte. Es bildete sich eine gelungene Klangbühne heran. Die Instrumente und Stimmen waren gut zu orten, auch ganz passabel in der Tiefe und sie blieben nicht diffus im Raum. Das Geschehen war fassbar und natürlich. Auch klassische Musik am Beispiel der neu gemasterten Aufnahme von Mozarts Violinsonaten von 1963 mit Clara Haskil und Arthur Grumiaux überzeugte. Es klang verblüffend «richtig» und es berührte mich emotional.

Die King's Singers ertönten sowohl als ganzes Ensemble als auch in die einzelnen Sänger unterteilt richtig gut und schön – mit viel Raum und Artikulation. Brandi Carlile sang wunderschön, mit viel Rock und ein wenig Pomp untermalt. Ich senkte den Bass noch etwas weiter ab, nahm ihm ein wenig Volumen, damit er seine Aufgabe mit etwas mehr Disziplin wahrnahm. Das Ergebnis war dann wirklich mehr als anständig.

Drei Musikbeispiele beim HiFi-Hörtest: HiRes 24Bit/96kHz.Drei Musikbeispiele beim HiFi-Hörtest: HiRes 24Bit/96kHz.

Backgrund-Musik beim Abendessen: Unser Esstisch ist gut 5 Meter vom primären Schallfeld entfernt. Es klang dort bei leiseren Pegeln ausgeglichen und «dinnertauglich». Man konnte sich gut unterhalten und die Musik im Hintergrund blieb angenehm anregend in ihrer Wirkung und nicht störend. Das ist eine wichtige Eigenschaft, denke ich.

Fazit

Das Bar 800 Soundsystem von JBL ist clever gemacht, lässt sich einfach in Betrieb setzten und unterstützt die enorm vielen Möglichkeiten des Streamings von Musik, Podcasts und Filmen sehr vollständig. Das Heimkino-Erlebnis ist eindrücklich, und gerade dank Dolby Atmos – abhängig vom Soundmix – überzeugend.

Die Musikwiedergabe von Stereoaufnahmen ist die eigentliche Überraschung: Man kann mit dem Soundsystem Musik natürlich und emotional berührend in den Raum zaubern. Wenn man keine besonderen Ansprüche hat, kann das System eine HiFi-Anlage durchaus ersetzen und ihr bis zu einem gewissen Grad das Wasser reichen.

Der Subwoofer hat seine Grenzen, die man mit beherzter Anwendung des Equalizers auf der App aber doch entscheidend zum Guten hin verschieben kann. Das Bar 800 Soundsystem lässt sich im Raum auch optisch gut unterbringen.

Das Bar 800 Atmos Soundbar-System von JBL mit Soundbar, Subwoofer und 2 flexiblen Rear speaker ist eine Empfehlung wert.Das Bar 800 Atmos Soundbar-System von JBL mit Soundbar, Subwoofer und 2 flexiblen Rear speaker ist eine Empfehlung wert.
Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2:
STECKBRIEF
Modell:
Bar 800 Pro
Profil:
Die Soundbar Bar 800 von JBL (Herman) ist ein cleveres 5.1.2-Soundsystem für TV-Sound und Musikwiedergabe. Das System unterstützt Dolby Atmos mit indirekter Abstrahlung der Atmos-Kanäle und 2 Rear speaker, die bei Nichtgebrauch zwecks Laden der Akkus an die Soundbar angedockt werden können.
Pro:
Sehr clevere Rear-speaker-Lösung
Verblüffend gute Stereo-Musikwiedergabe
Beeindruckendes Heimkino-Erlebnis mit Dolby Atmos
Praktische JBL One App
Contra:
Das Set-up geht auch ohne App, jedoch suboptimal
Der Subwoofer klingt sehr voluminös
Preis:
700.00 CHF
Hersteller:
JBL
Jahrgang:
2022
Vertrieb:
Gewicht:
15 kg
Farbe:
Schwarz
Airplay:
Ja
Bluetooth:
Ja
Netzwerkanschluss:
Ja
Audioauflösung (max.):
24/96
Digital Input:
USB, Toslink (optical)
Digital Output:
HDMI (eARC)
HDMI:
HDMI (eARC), HDMI
HDMI Audio Rückkanal:
ja
Musikdienste:
Amazon Music, Tidal, Qobuz, Napster, Internetradio
Remote App:
JBL One
Verstärkerleistung 8 Ohm:
720 Watt