TESTBERICHT
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Edle Zutaten, funktionelles Gehäuse

Die Explosionszeichnung zeigt den hohen Aufwand, den B&W beim neuen Hochtöner betrieben hat. Die Alukalotte wird durch einen Innenring zusätzlich stabilisiert.Die Explosionszeichnung zeigt den hohen Aufwand, den B&W beim neuen Hochtöner betrieben hat. Die Alukalotte wird durch einen Innenring zusätzlich stabilisiert.

Während das Vorgängermodell noch mit zwei 16 cm-Chassis bestückt war, verfügt die zierliche 684 S2 „nur“ noch über zwei 13 cm-Tiefmitteltöner – diese ebenfalls mit B&W-typischer Kevlarmembran. Anstelle eines Phaseplugs kommt eine neu entwickelte, recht massive Staubschutzkalotte zum Einsatz, deren Inneres – von aussen unsichtbar – bis in den Schwingspulenträger hineinreicht und der ansonsten sehr leichten Membran Gewicht und Stabilität verleiht. So zaubert B&W aus dem vergleichsweise kleinen (25-Liter-)Bassreflexgehäuse eine Tieftonwiedergabe bis rund 45 Hz (-6 dB). Die Reflexöffnung zeigt sinnvollerweise nach vorne: So kann man die Standboxen auch wandnah aufstellen, ohne dass zu starke Basspegel die Folge wären.

Interessanterweise handelt es sich bei der 684 S2 um ein echtes 2-Weg- und nicht um ein sogenanntes 2 ½-Weg-System, bei dem einer der beiden Basstreiber nach oben hin früher begrenzt wird. Beide Tiefmitteltöner strahlen also den gesamten Mittenbereich bis zu 4 kHz ab.

Die schlanke, aber doch rund 14 Kilo schwere Standbox ist immerhin 92 cm hoch. Ihre geringe Standfläche birgt das Risiko, dass sie kippt und beispielsweise Kleinkinder, die sich daran aufrichten, in Gefahr bringt. B&W liefert deshalb einen anschraubbaren Sockel mit, der die Kippneigung deutlich verringert. Dieser lässt sich auch mit Spikes bestücken - eine Massnahme, die sich durchaus empfiehlt, denn die beiden Mini-Woofer entwickeln bei entsprechendem Abhörpegel eine erstaunliche dynamische Energie.

Schaut man sich die 684 S2 aus der Nähe an, so entdeckt man einen durchaus sauberen, aber doch eher nüchternen Finish. So kann und will die 600-Serie nicht mit der edlen Haptik der CM-Modelle aus gleichem Hause mithalten. Aber das ist eben genau ihr Markenzeichen: Beste technische Zutaten verpackt in ein funktionelles Gehäuse, welches im Übrigen auch beim lauten Hören keinerlei ungebührliche Resonanzen oder Dröhngeräusche an den Tag legt. Aus der Distanz betrachtet, erfüllt die zierliche Standbox dann durchaus höhere Ansprüche punkto Wohnraumtauglichkeit. Insbesondere die weisse Ausführung mit silbergrauer Frontbespannung integriert sich angenehm unauffällig selbst in moderne Wohnumgebungen.

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