TESTBERICHT
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Publikationsdatum
19. Januar 2023
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Tidal Audio firmiert im hessischen Hürth und wurde 1999 von Jörn Janczak gegründet. Seit der Gründung ist das Ziel und der Anspruch von Tidal Audio, absolut kompromisslose Spitzenqualität zu liefern, egal, ob es sich um die hier getesteten Lautsprecher oder andere Produkte aus dem breiten Sortiment von Tidal Audio handelt.

In Bezug auf Materialgüte und Verarbeitungsqualität widerspiegeln alle Produkte von Tidal Audio das, was Sie von einem Rolls-Royce oder Bugatti erwarten können. Tidal Audio bewegt sich in Luxus-Gefilden und baut sogar Lautsprecher, die exklusiv bei den Bugatti-Händlern stehen, auch in der Schweiz! Entsprechend stolz sind auch die Preise für die Produkte aus einer Manufaktur wie Tidal Audio. Denn für Tidal Audio ist nur das Beste gut genug. Die innovative Entwicklung ohne Kompromisse und mit neusten Technologien, hochwertigen Materialien und hervorragender Verarbeitung haben einfach ihren Preis.

In diesem Testbericht nehmen wir die Tidal-Audio-Lautsprecher Contriva G2 unter die Lupe. Die Bezeichnung «Contriva» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie «zerquetscht». Klanglich ein eleganter Name, aber dem Sinn nach hoffentlich kein schlechtes Omen für den Klang dieser edlen Lautsprecher.

Tidal Audio Contriva

Ein Paar Tidal Audio Contriva G2 kostet in der Ausführung Pianolack «Midnight Black» 78'500 CHF. Die getesteten Lautsprecher in der Ausführung Holzfurnier/Pianolack kosten 86'000 CHF. Im aufgerufenen Preis inbegriffen sind stabile ATP-Flightcases. Die Contriva reist also edel und sicher verpackt.

Die Contriva ist mit den Standfüssen 136 cm hoch, relativ schlanke 27 cm breit und massive 48 cm tief. Die abgerundeten Gehäuseformen und die leichte Rücklage lassen sie schlanker erscheinen, als dies die effektiven Abmessungen ankündigen.

Die Tidal Audio Contriva in ihrer ganzen Pracht in zwei Furnier-Varianten.Die Tidal Audio Contriva in ihrer ganzen Pracht in zwei Furnier-Varianten.

Tidal Audio Contriva: Gehäusetechnologie

Die Tidal Audio Contriva sind bereits äusserlich in puncto Verarbeitung in der «Bugatti-Klasse» unterwegs. Das ganze Gehäuse wirkt wie aus einem Guss und beeindruckt sehr. Das Testmodell in der Ausführung Pianolack Holzfurnier ist massstabsetzend verarbeitet. Das glänzende Holzfurnier bekommt den edlen, wunderschönen 3D-Effekt. Die Fotos können das nicht richtig vermitteln. Nur in Realität kommt dieser Effekt wirklich zu Geltung, denn je näher man dem Lautsprecher kommt, desto eindrucksvoller ist die makellose und hochwertige Gehäuseverarbeitung.

Alle Tidal-Gehäuse sind laut Hersteller so konstruiert, dass sie Energiespeichereffekte auf ein Minimum reduzieren sollen und die mechanischen und akustischen Störkomponenten, die von den Treibern erzeugt werden, absorbieren. MDF, Holz und Aluminium wurden von Tidal Audio geprüft und wieder verworfen. Die erwähnten Materialien verwarf Tidal Audio wegen mangelnder Steifigkeit oder Resonanzabsorption sowie anderen Nachteilen.

Tidal Audio entwickelt darum in Eigenregie das Polyshell-Gehäuse aus den Hightech-Materialien Tiradur und Tiralit. Gemäss Tidal Audio genügen die Gehäusekonstruktion und die verwendeten Materialien in puncto Steifigkeit und Resonanz-Absorbierungsvermögen den Anforderungen. Zudem kann die Aussenschale mit feinsten Holzfurnieren und dem berühmten Pianolack beschichtet werden. Auch ist das verwendete Material gemäss Hersteller völlig resistent gegen jede Art von Feuchtigkeit, was wichtig ist, um eine perfekte Qualität auf Jahrzehnte zu garantieren.

Neben den exklusiven Gehäusematerialien Tiralit und Tiradur betont Tidal Audio auch ihre Mehrkammer-Gehäusekonstruktion: Alle Lautsprechertreiber und Frequenzweichen arbeiten in separaten, abgedichteten Kammern im Lautsprechergehäuse. Die gegenseitige Beeinflussung der Treiber und der empfindlichen Frequenzweiche werden so verhindert.

Links die Gehäusekammern eines Tidal-Lautsprechers, rechts eine Resonanzmessung.Links die Gehäusekammern eines Tidal-Lautsprechers, rechts eine Resonanzmessung.

Aerotune Bassreflex-Öffnungen

Das von Tidal Audio getaufte Aerotune-System besteht aus den zwei auf der Rückseite des Lautsprechers angebrachten Bassreflex-Kanälen, die mithilfe des mitgelieferten Bass-Stopfens noch zusätzlich feingetunt werden können. Der massive Abschlussring der Bassreflex-Öffnung aus handpoliertem Edelstahl ist eines der wunderschönen Details und zeigt die Liebe zum Detail der deutschen Edel-Manufaktur. Dass sich die Edelstahl-Abschlussblenden zudem absolut fest im Gehäuse verankern lassen, ist ein zusätzlicher nicht-kosmetischer Vorteil der Aerotune Bassreflex-Kanäle.

Die edle Chromstahl-Bassreflex-Öffnung.Die edle Chromstahl-Bassreflex-Öffnung.

Ausleger und Standfüsse «Vario»

Die vier Fuss-Streben sind aus massivem Aluminium und CNC-gefräst. Sie können schwarz lackiert oder auf Hochglanz poliert geliefert werden. Dazu kann man jeden Ausleger parallel oder schräg montieren. Selbstverständlich werden auch diese massiven Metallteile in Handarbeit in Deutschland gefertigt. Optional können für die Ausleger spezielle, fünfteilige Vario-Absorberfüsse aus Chromstahl dazu geordert werden.

Das edle «Schuhwerk» der Tidal Contriva.Das edle «Schuhwerk» der Tidal Contriva.

Chassis und Weiche

Das Hochton-Chassis

Die Contriva verfügt über einen exklusiven Accuton-30-mm-Hochtöner mit einer reinen Diamant-Membran. Er ist nicht nur der grösste Diamant-Hochtöner der Welt, Tidal Audio war auch die erste Firma überhaupt, die einen 30-mm-Diamant-Hochtöner einsetzte. Die Kalotte selber ist in einem massiven Gehäuse aus poliertem Edelstahl verbaut, was für eine optimierte Resonanzkontrolle sorgen soll.

Was uns zudem die Website von Tidal Audio verrät: Dieselbe Diamant-Hochtöner-Technologie wird auch im exklusivsten Auto der Welt, dem Bugatti Chiron, verwendet – Genaueres bleibt wohl Firmengeheimnis.

Die edle Keramik-Kalotte muss hinter Gittern spielen. Klanglich ist absolut keine Beeinträchtigung hörbar.Die edle Keramik-Kalotte muss hinter Gittern spielen. Klanglich ist absolut keine Beeinträchtigung hörbar.

Das Mittelton-Chassis – Accuton TACM-170

Die exklusive BCC-Treibertechnologie (BCC = Black Coated Ceramic) von Tidal Audio ist das Ergebnis einer mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen Accuton und Tidal Audio. Es ist exklusiv nur in Tidal-Audio-Lautsprechern zu finden. Die Membran selbst ist eine speziell beschichtete schwarze Keramikmembran und verwendet einen «Short Coil / Long Gap»- Neodym-Motor, der perfekt auf die hermetisch abgedichtete und asymmetrisch gestaltete Mitteltonkammer der Contriva abgestimmt ist. Eingebettet in einen speziell geformten Ring aus handpoliertem, massivem Edelstahl, um Reflexionen des Schutzgitters zu vermeiden, ist dieser Treiber absolut kompromisslos in Sachen Leistung und Zuverlässigkeit.

Die verbauten Accuton-Keramik-Chassis: Chromstahl als Korbmaterial sieht man auch nicht alle Tage.Die verbauten Accuton-Keramik-Chassis: Chromstahl als Korbmaterial sieht man auch nicht alle Tage.

Die Tiefton-Chassis – Accuton TACW-220

Auch die beiden in der Tidal Audio Contriva eingesetzten 9-Zoll-Tiefton-Chassis sind exklusive BCC-Treiber und gemäss Hersteller nur in der Tidal Audio Contriva zu finden. Die Treiber wurden speziell für Tidal Audio entwickelt, um in der belüfteten Basskammer mit ihrem relativ grossen Innenvolumen extrem tief, schnell und ohne Kompression zu spielen – und das vom niedrigsten bis zum höchsten Wiedergabepegel.

Der kräftige Neodym-Antrieb der Accuton-Treiber ermöglicht zudem eine sehr lange und lineare Auslenkung der beidseitig beschichteten schwarzen Keramikmembran. Sie besteht aus einem der bisher härtesten und dennoch leichtesten Membran-Materialien.

Die drei verbauten High-End-Chassis, hier in einem Pianolack-schwarzen Gehäuse.Die drei verbauten High-End-Chassis, hier in einem Pianolack-schwarzen Gehäuse.

Die Contriva-Frequenzweiche

Eine Frequenzweiche ist bekanntlich sehr resonanzempfindlich und wird darum von Tidal Audio in einer hermetisch abgeschirmten Kammer verbaut. Dass Tidal Audio bei den Frequenzweichen nur die edelsten und damit teuersten Bauteile verwendet, können Sie sich vielleicht vorstellen. Tidal-Mastermind Janczak lässt sich auch hier nicht lumpen. Reinkupferfolien-Kondensatoren und Spulen gleichen Kalibers, Silber-Kohle-Widerstände: Die Elite der feinsten und langzeitstabilsten Bauteile wurden in der Tidal-Contriva-Frequenzweiche verbaut.

Die Frequenzweiche und ihre edlen Bauteile – danach wird sie vergossen und ist in einem separaten Abteil untergebracht.Die Frequenzweiche und ihre edlen Bauteile – danach wird sie vergossen und ist in einem separaten Abteil untergebracht.

Contriva-Vario-Terminal

Wie alle Tidal-Lautsprecher verfügt auch die Contriva über exklusive Polklemmen aus reinem Silber. Die komplexe Konstruktion aus faserverstärktem Polymer vermeidet jedes induktive, elektromagnetische Feld. Als Leiter verwendet Tidal Audio reines Silber, um dank geringstmöglichem Widerstand keine Verluste oder Veränderungen des eingehenden Musiksignals zu riskieren.

Das Contriva-Vario-Terminal ermöglicht wahlweise Single-Amping, passives Bi-Amping oder aktives Bi-Amping. Der Pegel des Diamant-Hochtöners kann geregelt werden. Im Hörtest war die Einstellung des Hochtöners in der Stellung neutral. Mit den beiden Tidal-Ferios-Mono-Endverstärkern war Single-Amping angesagt.

Das Contriva-Terminal.Das Contriva-Terminal.
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