TESTBERICHT
Soundbar-Subwoofersysteme dienten bisher in erster Linie zur Verbesserung des TV-Klangs. Doch das hat sich drastisch geändert. (Bild Denon)Soundbar-Subwoofersysteme dienten bisher in erster Linie zur Verbesserung des TV-Klangs. Doch das hat sich drastisch geändert. (Bild Denon)

Die Soundbars unseres Vergleichs lassen sich in drei Kategorien einteilen: Da sind die Klassiker, die meist von namhaften HiFi-Spezialisten gebaut werden und die mit dem Heimnetzwerk gar nichts am Hut haben. Die zweite Art kann, muss aber nicht per LAN oder WLAN ins Heimnetzwerk integriert werden. Bei der dritten Art geht ohne das Heimnetzwerk rein gar nichts mehr.

Durch die Integration ins Heimnetzwerk werden diese Soundbars zu eigentlichen Media-Centers, und es öffnet sich das riesige Feld von Musikquellen des Internets samt der Multiroom-Möglichkeit. Doch viele Cineasten können auf die Netzwerktauglichkeit verzichten. Es genügt ihnen vollkommen, wenn die Soundbars den Klang des TVs entscheidend verbessern und sozusagen als Gratisbeilage noch Musik via Bluetooth ab Smartphones oder Tablet abspielen können.

Fürs Heimkino gemacht

Ein typisches Soundbar/Subwoofer-Set zur Beschallung des Heimkinos ist im Prinzip nichts anderes als ein aktives Stereo-Lautsprechersystem mit diversen zusätzlichen Features, welche die speziellen Wünsche, die beim Betrieb des Heimkinos auftreten, erfüllen sollen.

So soll sich die Soundbar möglichst unauffällig zum Flat-TV gesellen und der Subwoofer soll diskret irgendwo versteckt werden können. Doch da gibt es Grenzen, denn auch tiefe Töne kann man, wenn auch begrenzt, orten. So stellt man den Subwoofer mit Vorteil nicht irgendwo hinten im Raum, sondern vorne und so nahe wie möglich bei der Soundbar auf. Da der Subwoofer heute in der Regel das Audiosignal kabellos via Bluetooth von der Soundbar erhält, liegt es eigentlich auf der Hand, dass sich diese auch zu Musikquellen – meist ein Smartphone – über Bluetooth verbindet. 

Da man gerade der Dame des Hauses nicht zumuten kann, noch eine weitere Fernbedienung zur Hand zu nehmen, soll die Soundbar auch von der Fernsteuerung des TVs aus bedient werden können. Und last, but not least erwartet man von einer aktuellen Soundbar einen Nachtmodus. Der reduziert den Basspegel und die Dynamik bei Actionfilmen zur nächtlichen Stunde und erhält so die gutnachbarschaftliche Beziehung. Doch da ist die perfekte Schaltung leider noch nicht erfunden worden und die Wirkungen der meisten Nachtmodi, wenn sie überhaupt vorhanden sind, lassen zu wünschen übrig.

Wer einen Fernseher mit HDMI-ARC-Anschluss hat (ARC steht für Audio Return Channel) kann sie – falls die Soundbar das entsprechende HDMI-Gegenstück bereithält – dort direkt anschliessen. Über diesen Ausgang kann der Fernseher Signale nicht nur empfangen, sondern auch senden. So erspart man sich das  bisher notwendige Audiokabel vom Audio-Out des TVs zum Audio-In der Soundbar. Leider verfügen nicht alle Systeme über den sehr sinnvollen HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal.

Übers Ohr gehauen

Einen echten Surroundsound, der die Hörer von allen Seiten her beschallt und der die Akustik unterschiedlicher Konzertsäle überzeugend nachbilden kann, gibt es nur mit 5 Lautsprechern und einem Subwoofer. Dieser 5.1-Klang wird heute mittels diverser und sehr unterschiedlicher Verfahren – hauptsächlich Dolby Digital und DTS – übertragen. Diese Verfahren können mit entsprechendem Aufwand recht audiophil klingen. Doch den meisten Konsumenten ist eine 5.1-Anlage meist zu aufwendig. Einfachere Alternativen sind gefragt, selbst wenn diese weitaus weniger spektakulär klingen.

Dass man von einer vorne aufgestellten Soundbar mit nur zwei oder höchstens drei Kanälen keinen echten Rundum-Surround-Sound erwarten kann, leuchtet ein. Doch die Klangtüftler haben hier tüchtig gearbeitet und hauen das menschliche Gehör richtig übers Ohr. So wird dem Hörer, dank raffinierter elektroakustischer Kniffs, im 3D-Modus eine bemerkenswert grosse Klangbühne vorgegaukelt, die zwar alles andere als puristisch oder gar audiophil ist, aber dennoch beeindrucken kann. 

Dies aber nur dann, wenn man sich genau vor der Soundbar befindet. Sitzt man etwas seitlich, lässt der Raumeffekt drastisch nach. Von der Rückseite her ist schon gar kein Raumeffekt möglich, auch wenn dies von einigen Anbietern behauptet wird. 

Eine Soundbar ist also punkto Raumempfinden gegenüber einer echten 5.1-Anlage immer nur ein Kompromiss.

Canton DM 900 – Klein und sehr fein

Das in Schwarz und Weiss erhältliche DM-900-Soundbar-Subwoofer-System stammt vom HiFi-High-End-Spezialisten Canton. Es ist nicht netzwerktauglich, dafür punkto Verarbeitung und Klang hochstehend.Das in Schwarz und Weiss erhältliche DM-900-Soundbar-Subwoofer-System stammt vom HiFi-High-End-Spezialisten Canton. Es ist nicht netzwerktauglich, dafür punkto Verarbeitung und Klang hochstehend.

Das DM-900-Virtual-Surround-System stammt vom Audiospezialisten Canton und gehört zur Testgruppe der nicht netzwerkfähigen, klanglich hochwertigen Soundbar-Subwoofer-Systeme. Was hier verblüfft, ist die schon fast beängstigend dünne Soundbar, die man liebevoll als "Sound-Spargel" bezeichnen könnte. So wird es hochinteressant zu erfahren, was dieses mit einem Preis von 1190 Franken nicht gerade billige Soundbar-Subwoofer-System klanglich hergeben wird.

Elegant und hochwertig

Einfach und trotzdem umfassend: Die mitgelieferte Fernsteuerung ist sinnvoll gestaltet. Die TV-Fernbedienung kann jedoch die Bedienung des DM-900-Systems ebenfalls übernehmen.Einfach und trotzdem umfassend: Die mitgelieferte Fernsteuerung ist sinnvoll gestaltet. Die TV-Fernbedienung kann jedoch die Bedienung des DM-900-Systems ebenfalls übernehmen.

Diese Soundbar ist nicht nur elegant, sie ist auch tadellos und wertig verarbeitet. Da kommt, trotz der Tatsache, dass hier HDMI-Anschlüsse fehlen, echte Freude auf. Vorhanden sind je ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang sowie ein Analog-Eingang mit Cinch-Buchsen. Weshalb da noch ein Subwoofer-Ausgang vorhanden ist, leuchtet zunächst nicht ganz ein. Der zu diesem System gehörige Subwoofer erhält seine Signale ja per Bluetooth.

Die mitgelieferte Fernbedienung ist recht gross und liegt gut in der Hand. Doch die wichtigsten Funktionen kann auch die TV-Fernbedienung übernehmen. Zu loben ist die Bass/Treble-Klangregelung, mit der das Klangbild den persönlichen Wünschen in einem weiten Bereich angepasst werden kann.

Punkto Raumempfinden gibt es zwei Möglichkeiten: normales Stereo oder Virtual Surround Sound. Schon fast überflüssig zu erwähnen, dass auch dieses Soundbar-Subwoofer-System über Bluetooth mit aptX Verbindung zu Smartphones aufnehmen kann. Dass der Ton absolut synchron mit dem Bild verläuft, garantiert die eingebaute LipSync-Funktion.

Für unterschiedliche Platzierungen gibt es drei Voreinstellungen: Flat-TV / vor Flat-TV / in Rack oder Regal. Obwohl das Display der Soundbar unter einem Lochgitter versteckt wurde, ist es gut ablesbar. Das Gehäuse dieser Soundbar besteht aus resonanzarmem HDF (Hochdichte Faserplatte) und ist mit 4 Mitteltönern mit 5 cm Durchmesser und zwei 19-mm-Gewebekalotten bestückt.

Qualität vor Quantität

Augenweide: Der tadellos verarbeitete Subwoofer des DM-900-Systems enthält ein hochwertiges Langhubchassis, das in einem geschlossenen Gehäuse ein exzellentes Impulsverhalten garantiert.Augenweide: Der tadellos verarbeitete Subwoofer des DM-900-Systems enthält ein hochwertiges Langhubchassis, das in einem geschlossenen Gehäuse ein exzellentes Impulsverhalten garantiert.

Ebenfalls einen Topeindruck hinterlässt der Subwoofer. Er sieht mit seinen eleganten Alufüsschen aus wie ein echtes High-End-Gerät. Und auch seine Unterseite bietet einen erhebenden Anblick. Das hochwertige 22 cm grosse Langhub-Chassis ist eine wahre Augenweide. Es besitzt eine bemerkenswert grosse Gummi-Umrandung, welche die grossen Auslenkungen der Membran erst ermöglicht.

Eine Bassreflexöffnung, welche die Potenz im Bass verstärken, aber das Impulsverhalten nicht unbedingt verbessern würde, fehlt hier. Canton setzt hier ganz audiophil auf ein geschlossenes Gehäuse und entzerrt den Bass elektronisch. Dies bedeutet Qualität vor Quantität. Der Subwoofer verbindet sich automatisch per Bluetooth mit der Soundbar, lässt sich aber auch per Kabel verbinden.

Messungen

Beim Betrachten der Frequenzschriebe fällt hier auf, dass der Verlauf insgesamt frei von Resonanzen und sehr ausgewogen ist. Zu bemerken ist allerdings eine kleine Betonung des Frequenzbereichs um 800 Hz. Dies ist jedoch ganz und gar nicht klangschädigend und kann einem derart kompakten System zu mehr "Brust" verhelfen. 

Der Bass ist in weitem Bereich regelbar und reicht nicht ganz so tief hinunter wie bei anderen Bassreflex-Systemen. Doch weiss man, dass geschlossene Bassgehäuse zwar einen nicht ganz so pegelstarken Bass wie solche mit Bassreflex bieten, dafür impulstreuer klingen. Die Wirkung der Klangregler ist absolut ausreichend. Gerade im Hochtonbereich kann das Klangbild von hell bis dunkel eingestellt werden. Insgesamt tadellose Messresultate, die einiges an Klangqualität erwarten lassen.

Musik, voluminös und angenehm

Das DM-900-System bietet ganz und gar nicht das aufgrund der extrem schlanken Soundbar vermutete, eher mickrige Klangbild. Ganz im Gegenteil, was da die Canton-Klang-Ingenieure geleistet haben, ist absolut erstaunlich. So erscheinen auch die tiefen Streichinstrumente bei klassischer Musik voluminös und sehr angenehm. 

Die so heiklen Violinen sind frei von Verfärbungen und gut definiert. Wie diese Sound-Spargel, nicht zuletzt dank der Ergänzung durch den Basswürfel, auch einen grossen Konzertflügel in den Abhörraum zaubern kann, ist doch recht erstaunlich.

Bei grossorchestralen Aufnahmen ist die Klangbühne natürlich nicht sehr breit. Da liegt die Versuchung nahe, doch mal auf die Schnelle den Virtual Sound auszuprobieren. Das nun folgende Klangerlebnis ist zwar streng genommen weder puristisch noch audiophil, jedoch absolut beeindruckend. Der Klangkörper eines Sinfonieorchesters erscheint nun plötzlich mit der doppelten Breite und sogar mit einer guten Tiefenstaffelung.

Dies natürlich nur dann, wenn man genau vor dem Balken sitzt. Dasselbe Erlebnis dann auch bei sakraler Orgelmusik. Wie sich hier der Raum öffnet und die Orgel in bemerkenswerter Grösse erscheinen lässt, ist verblüffend. Aber auch bei Jazz, Rock und Pop lässt sich dieses kleine System nicht lumpen und kann kleinere Räume mit einem kraftvollen, breitbandigen Klang beschallen.

Movie-Spektakel

Bei Filmen fragt in der Regel niemand nach einem puristischen Hi-Fi-Klang. Nein, hier ist eine eindrückliche Klangshow gefragt. Und die kann dieses System, dank seinem raffiniert arbeitenden Virtual Sound wahrhaft bieten. Da sind bei guten Filmen Geräusche von weit links oder rechts und auch aus der Mitte und Tiefe zu vernehmen.

Das Ganze wirkt spektakulär und dennoch nicht nervend. Die Sprachverständlichkeit ist tadellos und Dialoge sind, auch wenn sie von Geräuschen gestört werden, gut verständlich. Die Dynamik bei Action-Streifen ist bis zu einem gewissen Pegel ganz beachtlich. Für kleinere Pantoffelkinos reicht die Potenz dieses kompakten Systems sehr gut aus.

Fazit

Das  DM-900-Virtual-Surround-System von Canton bietet eine sehr hochwertig verarbeitete und superkompakte Soundbar samt Subwoofer. Wer ohne Heimnetzwerk und ohne HDMI-Ein- und Ausgänge leben kann, erhält hier ein sehr gut klingendes Musik-Movie-System mit einem wirkungsvollen, virtuellen 3D-Sound.

Harman/Kardon SB26, HiFi fürs Pantoffelkino

Das Soundbar-Subwoofer-System SB26 von Harman/Kardon liefert hifi-mässige Messresultate und klingt ausgewogen, brillant und verfärbungsarm.Das Soundbar-Subwoofer-System SB26 von Harman/Kardon liefert hifi-mässige Messresultate und klingt ausgewogen, brillant und verfärbungsarm.

Das Soundbar/Subwoofer-Set SB26 von Harman/Kardon wurde bereits in einem Einzeltest behandelt (siehe Test "Hi-Fi fürs Pantoffelkino") und muss sich jetzt dem Vergleich zu seiner Konkurrenz stellen. Es kostet 765 Franken und gehört zu den klassischen, sehr seriös gebauten und nicht gerade kleinen Soundbar-Subwoofer-Systemen, die (noch) nicht netzwerktauglich sind.

Die Soundbar kommt mit Gummifüsschen und Wandhalterungen. Ebenfalls liegen ein HDMI und ein optisches Kabel sowie ein Audiokabel für analoge Signale mit Cinch- und Miniklinken-Steckern bei. Ein mitgelieferter IR-Zwischen-Verstärker kommt nur dann zum Einsatz, wenn die Soundbar die Steuersignale der TV-Fernbedienung abdeckt und stört.  

Eine Mini-Fernsteuerung im Scheckkartenformat übernimmt zunächst mal die Steuerung des Soundbar/Subwoofer-Set-SB26-Systems und kann später durch die TV-Fernsteuerung oder ein Smartphone mit der hk-Control-App ergänzt oder gar ganz ersetzt werden.

Die Soundbar verfügt über zwei HDMI-Eingänge und einen HDMI-TV-ARC-Ausgang. Weiter stehen ein optischer Anschluss für Digitalsignale und ein analoger Anschluss mit Cinch-Buchsen zur Verfügung. 

Die USB-Buchse dient lediglich für eventuell kommende Upgrades. Unsichtbar ist der Bluetooth-Eingang für Smartphones und die hk-Remote-App. Mittels eines kleinen Schalters kann die Soundbar klanglich an verschiedene Platzierungen angepasst werden.

Gut bestückt und seriös verarbeitet

Die Soundbar enthält zwei voneinander getrennte Zweiweg-Boxen, die mit je zwei 7,5-cm-Mitteltönern und je einer 2,5-cm-Kalotte bestückt sind.Die Soundbar enthält zwei voneinander getrennte Zweiweg-Boxen, die mit je zwei 7,5-cm-Mitteltönern und je einer 2,5-cm-Kalotte bestückt sind.

Dass die Soundbar über kein Display verfügt, kann man ihr verzeihen, denn ein On-Screen-Display zeigt auf dem TV-Bildschirm die Steuersignaländerungen an. Dies natürlich nur dann, wenn der TV seine Signale via HDMI-Ausgang der Soundbar erhält. Mit ein paar wenigen Manipulationen hat die Soundbar die Signale der TV-Fernbedienung akzeptiert und lässt sich in Sachen Lautstärke und "On-off"-Betrieb steuern.

Die "Harman-Volume-Funktion" soll die Wiedergabelautstärke in zwei Stufen steuern. Zudem soll sie unterschiedliche Lautstärken der verschiedenen Eingangsquellen ausgleichen und verhindern, dass gewisse Passagen, egal ob Sprache oder Musik, zu laut werden. Somit lässt sich die ganze Sache auch als Nachtmodus einsetzen. Der "virtuelle Harman-Display-Surround-Sound" soll auch mit nur zwei Kanälen ein drastisch erweitertes Klangbild liefern.

Gut angepasst ist ganz gewonnen

Der Subwoofer ist mit seinem 25 cm grossen Tieftonchassis und der eingebauten 100-Watt-Endstufe nicht nur ein echter Kraftprotz, er lässt sich auch sehr feinfühlig an die Soundbar anpassen. Während der Pegel an der Scheckkarten-Fernsteuerung eingestellt werden kann, werden am Subwoofer, wie bei einem hochwertigen HiFi-Gerät, die obere Grenzfrequenz und die Phasenlage gewählt. So lässt sich der Übergangsbereich zwischen Subwoofer und Soundbar perfekt realisieren, sodass sich ein homogenes Klangbild ohne das berüchtigte Loch im Midbass ergibt.

Messungen: HiFi- oder Movie-Sound?

Beim Frequenzgang gibt es eine Überraschung: Der Verlauf würde einer professionellen Studiobox alle Ehre machen! Er verläuft extrem linear über den wichtigsten Hörbereich und sogar bis über 20 kHz. Auch zeigen die Messungen, dass der Phasenschalter kein Luxus ist, sondern eine wertvolle Hilfe, um den Klang des Subwoofers nahtlos an die Soundbar anzukoppeln. So geht der SB26, mindestes rein messtechnisch gesehen, mit tüchtigen Vorschusslorbeeren in den Hörtest.

Musik in HiFi-Manier

Das potente Basschassis strahlt nach unten ab, die strömungstechnisch optimal verrundete Bassreflexöffnung nach hinten.Das potente Basschassis strahlt nach unten ab, die strömungstechnisch optimal verrundete Bassreflexöffnung nach hinten.

Bei klassischer Musik lieferte das SB26 einen hell-frischen und sehr obertonreichen Klang. Insbesondere die Streicher kamen mit ausgeprägtem Glanz, aber ohne jeglichen grellen Einschlag. Auch ein grosser Konzertflügel wurde absolut beeindruckend in den Abhörraum gestellt.

Bei grossorchestralen Aufnahmen kam der Subwoofer erstmals so richtig zur Geltung und wurde bezüglich Pegel, Phase und oberer Grenzfrequenz sorgfältig an den Klang der Soundbar angepasst. Was dann zu hören war, erstaunte. Wenngleich die Klangbühne im Stereo-Betrieb nicht als sehr weiträumig empfunden wurde, so überzeugte ein transparenter, ausgewogener und breitbandiger Klang.

Natürlich konnte auch hier der Versuchung nicht widerstanden werden, den eigentlich für Filme gedachten virtuellen Harman-Display-Surround-Sound zu wählen. Und siehe – oder besser – höre da: Die Stereobasis reichte in diesem 3D-Modus bis weit über die eigentlichen Abmessungen der Soundbar hinaus!

Natürlich war unschwer herauszuhören, dass diesem Klangbild ein etwas virtueller Einschlag anhaftete und nicht hundertprozentig audiophil wirkte. Der Show-Effekt auf jeden Fall war grandios! Dasselbe Spiel bei harten Rock- und weiträumigen Pop-Aufnahmen: Satte Bässe, knallige Gitarrenriffs und weiträumige Synthesizerklänge konnten hier auch anspruchsvolle Hörer überzeugen.

Movie-Sound

Bei diversen Filmen zeigt es sich, dass die so wichtige Sprachverständlichkeit als sehr gut bezeichnet werden darf. Da dröhnt und klirrt nichts. Dialoge kommen klar und sehr gut verständlich, auch wenn sie von Umgebungsgeräuschen maskiert werden. Wenngleich man auf nackenhaarsträubende Sounds von der Rückseite her verzichten muss, so ist die Breite und Tiefe des Klangbildes gerade im Surround-Modus absolut verblüffend.

Das SB26 ist aufgrund potenter Chassis und Verstärker in der Lage, auch mittelgrosse Räume mit relativ hohen, unverzerrten Schallpegeln zu versehen.  Und wenn es dann mal zur nächtlichen Stunde eher leise zugehen soll, kann die "Harman-Volume-Funktion" als Night-Modus zum Einsatz kommen. Hier werden allzu laute Knalleffekte im Pegel zurückgeschraubt und ganz leise Stellen etwas angehoben.

Bei diversen Filmen zeigte es sich, dass das Fehlen eines DTS-Decoders kaum als Nachteil gewertet werden muss. Die Soundbar spielte auch Movies mit DTS-Sound problemlos und sehr räumlich  ab. Die Hauptarbeit zum Erzeugen eines virtuellen Raumklangs übernimmt hier ganz offensichtlich – oder besser offen hörbar – der virtuelle Harman-Display-Surround-Sound. 

Fazit

Beim Soundbar-Subwoofer-Set SB26 verzichtet Harman/Kardon auf eine universelle Netzwerktauglichkeit und konzentriert sich dafür umso mehr auf eine klanglich hochwertige Beschallung des Pantoffelkinos samt gutem Bedienkomfort.

Klipsch R-20B – Lasst die Hörner erklingen

Gross und potent: Beim Soundbar-Subwoofer-System R-20B lässt der Audiospezialist Klipsch seine grosse Liebe zu Hörnern immerhin ansatzweise aufblitzen.Gross und potent: Beim Soundbar-Subwoofer-System R-20B lässt der Audiospezialist Klipsch seine grosse Liebe zu Hörnern immerhin ansatzweise aufblitzen.

Klipsch hat eine lange Tradition im Bau von Lautsprechern. Insbesondere das riesige Klipsch-Horn ist zum Symbol für hornbestückte Lautsprecher geworden. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass diese Firma auch bei ihrem Soundbar-Subwoofer-System R-20B das Horn-Image aufblitzen lässt.

Und wie es sich für Klipsch gehört, ist weder die Soundbar noch der Subwoofer klein und zierlich ausgefallen. Auch die Soundbar ist recht gross, gut verarbeitet und ihre Hochtöner besitzen die Klipsch-typischen Tractrix-Hornvorsätze. Diese geben der Schallkeule eine bestimmte Richtung und erhöhen den Wirkungsgrad. Klipsch-Lautsprecher haben schon immer etwas anders als alle anderen geklungen, und so darf man gespannt sein, wie sich dieses Klipsch-Produkt im Test benehmen wird.

Hornbestückte Soundbar

Die Soundbar kann vor den TV gestellt, aber auch an die Wand gehängt werden. Punkto Ausrüstung und Anschlüsse ist dieses nicht netzwerktaugliche Sound-System sehr einfach gehalten. Da gibt es keine HDMI-Ein- und Ausgänge, was wahrhaft zu bedauern ist. Zum Anschluss von Schallquellen sind lediglich analoge Eingänge mit Cinch-Buchsen und ein optischer Digitaleingang vorhanden. Ob das genügt, muss jeder selber entscheiden. Dass Klipsch der Qualität verpflichtet ist, beweist diese Firma mit dem Bluetooth-aptX-System für die hochwertige Musikwiedergabe ab Smartphones etc. Vermissen kann man auch ein komfortables Display. Mittels einer LED wird lediglich der 3D-Betrieb angezeigt.
Mitgeliefert werden Gummifüsse, Netzteil für die Soundbar, ein optisches Kabel und eine Mini-Fernsteuerung. Die Soundbar ist lernfähig und kann die Signale der TV-Fernsteuerung lernen. So lässt sich mindestens die Lautstärke und das Ein und Ausschalten per TV-Fernsteuerung vornehmen.

Subwoofer

Gross und potent: Das 25,4 cm grosse Chassis sitzt in einem Bassreflexgehäuse. Auf der Rückseite finden wir kein Bassreflexrohr, sondern ein Bass-Reflex-Schlitz samt Pegelregler für den Bassbereich.Gross und potent: Das 25,4 cm grosse Chassis sitzt in einem Bassreflexgehäuse. Auf der Rückseite finden wir kein Bassreflexrohr, sondern ein Bass-Reflex-Schlitz samt Pegelregler für den Bassbereich.

Auch der Bass beeindruckt mit seiner Grösse und dem stattlichen Bass-Chassis. Regelbar ist hier lediglich der Pegel, jedoch nicht die Phase oder gar die obere Grenzfrequenz. Leider gab unser Testexemplar zunächst einen sonderlichen Geruch ab, der gerade die Dame des Hauses störte. Eine Rückfrage beim Schweizer Importeur ergab, dass es sich jedoch um einen Einzelfall handelt. Unser Testgerät hatte sich vermutlich in einem Kellerübungsraum einer Rockband mit seinem charakteristischen Geruch aufgehalten.

Messungen

Der Frequenzgang verläuft ausgewogen und linear bis über 20 kHz. Eine leicht ansteigende Tendenz zu hohen Frequenzen hin ist allerdings zu erkennen. Der Subwoofer ist in einem sehr weiten Bereich bezüglich Pegel einstellbar. Ganz klar zeigt es sich, dass der Frequenzgang bei gewähltem 3D-Sound gerade in der so wichtigen Mittellage recht unruhig wird. Wie sich das klanglich äussert, wird der Hörtest zeigen.

Musik, vital und anspringend

Mit einem äusserst vitalen, anspringenden Klang lässt dieses Soundbar-Subwoofer-System sowohl anspruchsvolle Klassik wie auch swingenden Jazz erklingen. Während Streicher nicht gerade seidenfein, aber auch nicht gerade kratzbürstig erscheinen, werden die Trompete von Harry James und der Klang seiner gesamten Big-Band mit überzeugender Dynamik und beeindruckendem Volumen in den Abhörraum gestellt. So klingt die Soundbar frisch und breitbandig und auch sehr räumlich. Noch räumlicher wird die Klangbühne bei gewähltem 3D-Modus und reicht dann bis weit über die Soundbar hinaus. Leider erhält der Klang aber einen nasalen, gepressten Einschlag, den die Messresultate ja bereits angedeutet hatten. Also bleibt man bei reinem Musikhören besser im normalen Stereo-Modus und staunt, was das System für eine Klipsch-typische Dynamik bringen kann.

Movies mit Powersound

Im 3D-Modus erscheint die Klangbühne bei guten Soundtracks sehr weiträumig. Wie schon bei Stereo-Musikaufnehmen gehört, wirkt der Klang nicht mehr ganz so ausgewogen, was aber gerade bei Geräuschen und auch bei Dialogen kaum stört. Es sei denn, es handle sich um einen typischen Musik-Streifen mit einem anspruchsvollen Konzert. In diesem Falle wählt man mit Vorteil den klangneutraleren Stereo-Betrieb und verzichtet auf eine grosse Klangbühne. Bei knalligen Action-Szenen kann das System ganz gewaltig auftrumpfen. Gerade der Subwoofer lässt die Wände und Scheiben des Pantoffelkinos erzittern und die Soundbar lässt Hubschrauber und Jet-Geräusche sowie Harley-Davidson-Motorensound greifbar nahe erscheinen.

Fazit

Klipsch-mässig sehr dynamisch klingendes Soundbar-Subwoofer-System mit sehr begrenzten Anschlussmöglichkeiten, gutem Stereo-Klang und nur mässig guten Leistungen im 3D-Modus.

Dali Kubik One – ist auch eine Soundbar

Bei der Kubik One verzichtet der Hersteller auf einen separaten Subwoofer. Die relativ grosse und mit knapp 10 kg Lebendgewicht sehr schwere Soundbar ist ein Vollbereichs-Lautsprecher und reproduziert somit auch den Bass. Bei der Kubik One verzichtet der Hersteller auf einen separaten Subwoofer. Die relativ grosse und mit knapp 10 kg Lebendgewicht sehr schwere Soundbar ist ein Vollbereichs-Lautsprecher und reproduziert somit auch den Bass.

Die Kubik One des dänischen Lautsprecherspezialisten Dali ist in erster Linie ein guter aktiver Lautsprecher zum Musikhören und hat eher "zufälligerweise" die Form einer Soundbar. Dass er ganz und gar keine "normale" 08/15-Soundbar ist, merkt man nicht nur am stattlichen Preis von 1190 Franken. Bei der Kubik One verzichtet der Hersteller auf einen separaten Subwoofer. Die relativ grosse und mit knapp 10 kg Lebendgewicht sehr schwere Soundbar ist ein Vollbereichs-Lautsprecher und reproduziert somit auch den Bass. Wird dieser schwere Soundbalken an die Wand montiert, sollte der Spezialist herbeigerufen werden, denn im Falle eines Falles...

Audiophiler Soundbalken

Die Kubik One ist mit hochwertigen Chassis bestückt. Das Gehäuse besteht hier nicht als Plastik oder MDF, sondern aus einem hochqualitativen Aluminium-Profil.Die Kubik One ist mit hochwertigen Chassis bestückt. Das Gehäuse besteht hier nicht als Plastik oder MDF, sondern aus einem hochqualitativen Aluminium-Profil.

Die Kubik One ist absolut hochwertig bestückt. Da kommen erstklassige Kalottenhochtöner mit Gewebemembranen und bei den beiden 13-cm-Bass-Mitteltönern Membranen aus einer ultraleichten und ultrastabilen Holz-Papier-Faser-Technik zum Einsatz.

Das Gehäuse besteht weder aus Plastik noch aus Spanplatten, sondern aus teurem Aluminium. Das garantiert, dass das hier vorhandene Volumen fast voll und ganz für die klanglichen Vorzüge verwendet werden kann. Vier Digitalverstärker, richtiger mit Class-D-Verstärker benannt, liefern insgesamt 100 Watt Sinus, also echte Dauerleistung. Ganz und gar audiophil empfiehlt Dali eine Einspielzeit von nicht weniger als 50 Stunden. Erst dann soll die Kubik One ihre volle Klangpracht offenbaren.

Als Anschlüsse findet man hier neben zwei optischen auch einen analogen Eingang mit Cinch-Buchsen und einen mit 3.5-Mini-Klinken-Buchse. Die Fernsteuerung ist ein sehr kleines Schmuckstück und aufgrund ihres stabilen Metallgehäuses ist sie verblüffend schwer! All die Funktionen dieser Fernsteuerung gibts dann auch auf der Oberseite der Soundbar.

Messungen

Das Messprotokoll zeigt sofort: Das ist eine audiophile HiFi-Box und kein typischer Home-Cinema-Lautsprecher mit Show-Effekt. Der Verlauf ist sehr linear und zeigt keine Resonanzen. Der Bass reicht sehr tief hinunter und am oberen Ende spielen die Hochtöner bis über 20 kHz zum brillanten Konzert auf. Der Bass ist je nach Platzierung mit +/- 2 dB anpassbar.

Musik

Das Kubik-One-Soundbar-System kann auch ohne TV als hochwertiger Aktivlautsprecher für reinen Musikbetrieb eingesetzt werden.Das Kubik-One-Soundbar-System kann auch ohne TV als hochwertiger Aktivlautsprecher für reinen Musikbetrieb eingesetzt werden.

Bei anspruchsvoller Klassik zeigt dieser Klangbalken sofort seine Klasse: hell, frisch und mit tadelloser Feinzeichnung bringt er Kammermusik. Die hohen Streicherlagen wirken wohl sehr hell, aber nicht unangenehm grell. Bis tief hinunter erklingt der Kontrabass beim "Forellen-Quintett" von Franz Schubert. Und dies absolut ohne Subwoofer! Egal ob Klavier, Gesang, oder gewaltig brausende Orgelmusik, die Kubik One beweist immer wieder aufs Neue, dass sie eine sehr gute, kompakte Aktivbox ist. Und wenns dann hart auf hart bei rockigem Sound zugeht, zeigt die Kubik One, dass sie ganz und gar nicht zimperlich ist. Dann knallen die Gitarren-Riffs und Drum-Kicks durch den Abhörraum, dass es eine wahre Freude ist.

Movie

Die Kubik One lässt den Sound guter Soundtracks "nur" stereofon, also ohne zusätzliche Klangshow erklingen. Ist der Sound gerade bei älteren Filmen grell und nicht sehr angenehm, kommt das auch so beim Hörer an. Da gibt es keine "Klangaufbesserer", die künstlich etwas Raum und Schmeichelsound hinzuzaubern.  Dafür wirkt der Klang bei guten Soundtracks authentisch, sauber und absolut vital. Die Soundbar kann verblüffend hohe Pegel abgeben und ist vor Überlast gut  geschützt.

Fazit

Pantoffelkino für Klang-Puristen! Die Kubik One ist keine typische 08/15-Soundbar. Obwohl sie von Smartphones & Co. via Bluetooth und ab PC/Mac via USB-Port angesteuert werden kann, ist sie weder netzwerktauglich, noch hat sie die TV-typischen HDMI-Anschlüsse oder gar einen 3D-Modus. Die Kubik One ist eine wirklich gute Aktivbox, die jedoch auch im Pantoffelkino eingesetzt werden kann.

Sony HT-NT5 2.1 – Offenherzig!

Die Sony-Soundbar HT-NT5 kommt sehr offenherzig daher und zeigt ihr Chassis auch auf Werbefotos demonstrativ. Das sieht sehr gut aus und lässt einiges erwarten.Die Sony-Soundbar HT-NT5 kommt sehr offenherzig daher und zeigt ihr Chassis auch auf Werbefotos demonstrativ. Das sieht sehr gut aus und lässt einiges erwarten.

Die Sony-Soundbar HT-NT5 kommt sehr offenherzig daher und zeigt ihre Chassis auch auf Werbefotos demonstrativ. Das sieht sehr gut aus und lässt einiges erwarten. Natürlich gibts auch eine Abdeckung, welche, bei liegender Platzierung, wenigstens die nach oben strahlenden recht winzigen Chassis abdeckt. Doch die beiden nach vorne gerichteten Hochtöner sind neugierigen Kinderhänden schutzlos ausgeliefert. Somit platziert man die Soundbar mit Vorteil für Kinder unerreichbar etwas höher oder montiert sie mit dem mitgelieferten Montagematerial an die Wand. Die beiden bei liegender Platzierung nach oben strahlenden Chassis geben ihren Schall nun nach vorne ab, die beiden – sonst vorne montierten Hochtöner – nach unten.

Hübsch ist der Anblick des Subwoofers und seinem wunderschönen, trompetenartigen Bass-Trichter. Dieser verhindert bei dieser Bassreflexöffnung Blasgeräusche bei grossen Membranauslenkungen wirkungsvoll. Bezüglich Fertigung liegt diese Soundbar auf dem Niveau einer guten Massenproduktion.  Mitgeliefert werden neben Material für die Wandmontage eine Fernsteuerung und lediglich ein optisches Kabel. Für ein HDMI-Kabel muss man selber sorgen.

Soundbar und Woofer

Über das Erscheinungsbild der beiden Schallwandler wurde bereits geschrieben. So kommen wir zu den Anschlussmöglichkeiten. Da ist erstens mal die Netzwerktauglichkeit zu erwähnen. Und für den Anschluss ans Heimnetzwerk mit all ihren Vorzügen wie Napster Co. und Multiroom gibts neben WLAN auch einen Ethernet-Anschluss für Freunde der Kabelverbindungen.

Des Weiteren kommen neben einem optischen Eingang zwei HDMI-Eingänge und ein HDMI-ARC-Ausgang zum Einsatz. Dabei soll gerade die 4K-Technik optimal berücksichtigt werden. Zudem gibts einen analogen und einen USB-Anschluss. Last, but not least ist eine Verbindung via Bluetooth zu geeigneten Playern auch via NFC möglich. Die Sony-App "SongPal" dient zum Steuern kompatibler Audiogeräte von Sony über ein Smartphone/iPhone. Mit dieser App lassen sich dann diverse Einstellungen vornehmen wie Klang, Musikdienste, Wiedergeben von Musik übers Heimnetzwerk, Multiroom-Einstellungen etc.

Sony-Trümpfe

Die Chassis der Sony-Soundbar können mit einer Abdeckung vor neugierigen Kinderhänden geschützt werden. Doch die vorderen/unteren Hochtöner bleiben offen. Die Soundbar kann liegend aufgestellt oder an die Wand gehängt werden.Die Chassis der Sony-Soundbar können mit einer Abdeckung vor neugierigen Kinderhänden geschützt werden. Doch die vorderen/unteren Hochtöner bleiben offen. Die Soundbar kann liegend aufgestellt oder an die Wand gehängt werden.

Die Sony-Werbetexter legen sich bei der Anpreisung dieses Soundbar-Systems ganz tüchtig ins Zeug und beschreiben dieses System mit: 2.1-Kanal-Soundbar mit High-Resolution-Audio/Wi-Fi. So arbeiten die Wandler des Systems tatsächlich mit 96 kHz/24 Bit. Zudem soll es dank dem DSEE-HX-Upscaling möglich sein, die Qualität von CDs und MP3-Stücken auf ein weitaus höheres klangliches Niveau zu bringen. Die abgeschnittenen Obertöne oberhalb von 20 kHz sollen wieder hinzugefügt werden. Doch warten wir erst mal die avguide.ch-Messungen und den Hörtest ab. High-Resolution-Audio soll zudem auch dank Drei-Weg-Lautsprechern und sechs diskreten Verstärkern möglich werden.

In Sachen Multiroom kann Sony ebenfalls auftrumpfen: "Übertragen Sie Ihre Musik im ganzen Haus mit SongPal Link. Hören Sie Ihre Lieblingssongs mit der Multi-Room-Funktion der SongPal-App überall im Haus. Mit SongPal Link können Sie ausgewählte Soundbars und Lautsprecher von Sony zu einer Gruppe zusammenfassen und anschliessend Musik in mehreren Räumen übertragen". Zur räumlichen Projektion des Klangbildes meint Sony: "S-Force PRO Front-Surround für Sound wie im Kino". Auch in Sachen Bluetooth verspricht Sony klangliche Verbesserungen. So soll es dank der LDAC-Technik von Sony möglich sein,  qualitativ hochwertigen, "kabellosen Sound in Hi-Resolution-Manier" via Bluetooth zu geniessen.

Die Fernsteuerung

Die Fernsteuerung ist nicht vom mickrigen Mini-Scheckkarten-Typ, sondern ein von Sony auch unter der Typenbezeichnung RT-AH240E separat angebotenes Gerät.  Da sind Tasten für ClearAudio+ (soll bei jedem Klangmaterial die richtige Tonbalance herstellen), SoundField (div. vorgegebene Klang/Räumlichkeits-Einstellungen), Voice (Verbesserung der Sprachverständlichkeit), Night (Nachtmodus), Lautstärkeregelung für den Subwoofer und etliche mehr zu finden.

Messungen

Die Messungen des Frequenzganges zeigen sofort, dass hier keine HiFi-Forderungen erfüllt werden wollen. Die Soundbar alleine also ohne Subwoofer startet ihren Einsatz erst ab 250 Hz. Es ist ein Problem, einen Subwoofer bis hinaus zu dieser Grenzfrequenz zu ziehen. Der Frequenzverlauf der Soundbar ist alles andere als linear. Deutlich macht sich ein Anstieg bei 1.5 kHz bemerkbar und oberhalb 5 kHz fällt der Frequenzgang steil ab – und dies bei einem System, das für High-Resolution geeignet sein soll!

Die Hochtöner sind also etwas schwach auf der Brust und es ist deshalb ein eher brillanzarmer Klang zu erwarten. Der Subwoofer selber geht bis tief in den Keller. Die Sound-Programme unterscheiden sich nicht gross im Frequenzverlauf. Es wird also vor allem mit Phasenverschiebungen gearbeitet, um mehr Raum zu erzeugen, was eigentlich lobenswert ist.

Die Voice-Funktion verläuft wie folgt: Auf der Stellung +1 wird der Bereich um 2 kHz um 3 dB angehoben, auf Stellung +2 wird auch noch der gesamte Tonbereich von 2 kHz bis rund 8 kHz angehoben, was auch Zischlaute hervorhebt und sogar für die Wiedergabe von brillanzarmer Musik verwendet werden kann. Insgesamt kein linearer HiFi-Schallwandler, sondern eher ein Konsumgerät mit Schikanen.

Mässig gute Musikwiedergabe

Sowohl die Soundbar wie auch der Subwoofer sehen recht technophil aus. Doch spielen sie nicht sehr linear – also highfidel – zum Konzert auf und machen im Heimkino eine deutlich bessere Figur.Sowohl die Soundbar wie auch der Subwoofer sehen recht technophil aus. Doch spielen sie nicht sehr linear – also highfidel – zum Konzert auf und machen im Heimkino eine deutlich bessere Figur.

Bei anspruchsvoller klassischer Musik, aber auch bei Jazz, bringt das System einen akzeptablen, aber ganz gewiss nicht hifi-mässig oder gar audiophil angehauchten Klang. Die Klangverfärbungen sind tolerabel, das System wirkt etwas mittenbetont, was für eine Soundbar gar nicht schlecht ist und den Klang klar und präsent macht.

Wenn es aber um Verfärbungsfreiheit und Klangdefinition geht, kann auch das Umschalten auf ClearAudio+ nicht viel helfen. Diese Pseudo-Klangverbesserungs-Schaltung erhöht vor allem die Lautstärke, eine echte Verbesserung ist beim besten Willen nicht festzustellen. Der steile Abfall im Hoch- und Obertonbereich macht den Klang matt, es fehlt an Feinzeichnung. Wer dem Klang dennoch mehr Brillanz verpassen will, kann dies mit der Voice-Einstellung +2 tun. Aber highfidel klingt das auch dann nicht.

Der Übergang von Soundbar zu Subwoofer glückt hier auch bei unterschiedlicher Platzierung des Subwoofers nicht perfekt. Dies führt, nicht zuletzt aufgrund der sehr kleinen Mitteltönern der Soundbar, zu einem etwas unterbelichteten Mibass, was gerade einem Flügel die Kraft und Vitalität in den unteren Lagen nimmt. Erhöht man den Pegel des Subwoofers, verstärkt sich wohl der Tiefbass, aber leider nicht der Übergangsbereich zwischen Soundbar und Woofer. Weniger stört das bei Rock und Pop, wo das System bis zu mittleren Pegeln mit gehörigem Dampf aufspielen kann.

Die voreingestellten Sound-Programme klingen bei der Wiedergabe von stereofoner Musik recht unterschiedlich. Gegenüber dem Standardprogramm erscheint eine Kirchenorgel auf Movie doch recht viel räumlicher. Punkto Klangcharakter verändert sich nicht viel, jedoch bezüglich der räumlichen Projektion. Hier wird genial getrickst und die Sony-Klangtüftler zeigen hier beachtliches Können. Im Klartext: Hier geht es nicht um eine hochpräzise, puristische Musikwiedergabe, sondern um einen beeindruckenden Show-Effekt.

Movie-Sound

Die grosse Stunde schlägt bei diesem Soundbar-Subwoofer-System ganz klar im Pantoffelkino. Bei BluRay-Discs wie "Avatar" oder auch Movies mit DTS-Ton wie "Jenseits von Afrika" überzeugt nicht nur der Ton, sondern auch die Räumlichkeit. Hier zeigen sich auch die Unterschiede der Soundtracks. Während die Klangbühne auf Standard eher mickrig daherkommt, erscheint bei gewählter Movie-Funktion  ein von der Soundbar gelöster, echt weiträumiger Klang. Frei im Raum schwebend kommen Geräusche des Urwaldes oder von Fluggeräten.

Die Dynamik ist gut und die Sprachverständlichkeit ebenfalls. Bei knalligen Action-Szenen kann das System bis zu mässig hohen Schallpegeln auch im Bass Überzeugendes leisten. Die Funktion "Voice " entpuppt sich als eine simple Höhenanhebung, welche die Sprachverständlichkeit tatsächlich erhöhen kann. Der Nightmodus reduziert lediglich den Basspegel. Ausser dieser Bassabsenkung passiert hier rein gar nichts und die erhoffte Reduktion der Dynamik bleibt aus.

Fazit

Die Sony HT-NT5 ist ein netzwerktaugliches Soundbar-Subwoofer-System, das seine Aufgaben im Pantoffelkino sowie im Heimnetzwerk samt Multiroom gut erfüllt, bei der reinen Wiedergabe von anspruchsvoller Musik aber trotz grosser Versprechungen nicht gerade highfidel, also klangneutral wirkt.

Panasonic SC-ALL70T – Sound überALL

Die netzwerkfähige Panasonic-SC-ALL70T-Soundbar arbeitet als einziges System dieses Vergleichs mit einem 3.1-System. Ob ihr das zum Sieg verhilft, zeigt der Test.Die netzwerkfähige Panasonic-SC-ALL70T-Soundbar arbeitet als einziges System dieses Vergleichs mit einem 3.1-System. Ob ihr das zum Sieg verhilft, zeigt der Test.

Der Anwendungsbereich der SC-ALL70T-Soundbar von Panasonic geht weit über das Pantoffelkino hinaus. Dank der Netzwerktauglichkeit und entsprechenden Zusatzlautsprechern der Panasonic-ALL-Serie, kann es auf ein echtes 5.1-Surround-System ausgebaut und auch als Mediazentrale in ein Multiroom-System eingefügt werden. Dies zu einem überaus günstigen Preis von 551 Franken.

Soundbar als Mediazentrale

Die Lautsprecher dieser liegend oder hochkant an die Wand montierbaren, dreikanaligen (!) Soundbar mit ihren totalen Verstärkerleistung von immerhin 210 Watt sind links, in der Mitte und rechts angebracht. Echter 5.1-Surround-Sound ist durch zwei zusätzliche, hinten positionierte ALL2-Lautsprecher per Funk möglich. Zum System mitgeliefert werden Infrarot-Repeater, eine Scheckkarten-Fernbedienung und Wandhalterung samt Schrauben. Wird die Soundbar liegend betrieben, ist ihr Display kaum noch ablesbar.

An Anschlüssen sind hier zu finden: ein HDMI-Eingang, der natürlich auch 4K-Material verarbeitet, einen HDMI-ARC-Ausgang sowie ein optischer Digitaleingang. Neben einer LAN-Buchse (Ethernet) stehen WLAN, Bluetooth und NFC-Empfänger zur Verfügung. Die Soundbar verarbeitet Audioformate wie Stereo-PCM, MP3, AAC, WAV oder FLAC. 

Mit der Panasonic-Music-Streaming-App lassen sich Lautsprecher der Panasonic-ALL-Serie koppeln und gruppieren und so das ganze Haus gezielt beschallen. So kann der Sound des TV-Geräts zum Beispiel auch in die Küche auf einen ALL-Lautsprecher geleitet werden. Mit der VIERA Link HDAVI Control kann das System zudem mit Panasonic-VIERA-TVs Verknüpfungen eingehen. Mit diversen voreingestellten Sound-Menüs lässt sich das Klangbild dem persönlichen Geschmack anpassen. Insgesamt sind diese Menüs aber eher Spielereien als echte Klangverbesserer.

Subwoofer

Der sehr leichte Subwoofer entspricht guter Massenfertigung und dem überaus günstigen Preis dieses Systems.Der sehr leichte Subwoofer entspricht guter Massenfertigung und dem überaus günstigen Preis dieses Systems.

Dieser bemerkenswert leichte Subwoofer, an dem es nichts einzustellen gibt, besitzt ein nach unten strahlendes Basschassis samt der dazugehörigen Bassreflexöffnung. Somit ist das ein sogenanntes Downfiring-System, was über die Qualität aber eigentlich kaum etwas aussagt. Der Pegel wird mittels der Scheckkarten-Fernbedienung in 4 Stufen an die Soundbar angepasst. Der Subwoofer macht einen etwas billigen Eindruck und entspricht guter Massenfertigung. Hier macht sich der schon fast unglaublich günstige Preis dieser Kombination halt doch bemerkbar.

Messungen

Die Frequenzgänge unterscheiden sich, ob die Soundbar liegend oder hochkant betrieben wird. Das wird sich auch klanglich äussern. Der Frequenzverlauf ist bis zu 10 kHz recht linear, wenn die Lautsprecher liegend betrieben werden. Hochkant platziert, verläuft der Frequenzgang recht unruhig. Der Subwoofer ist mit seinen drei Pegelstufen gut an die Soundbar anpassbar. Bei den Soundmenüs wird der Frequenzgang je nach Programm verändert: Bei Music zum Beispiel wird ganz einfach der Bass abgehoben. Dabei klingen die diversen Menüs unterschiedlich laut, was man locker hätte anpassen können. Rein messtechnisch gesehen entspricht die Soundbar gewiss nicht einem HiFi-Lautsprecher, doch bei einer Soundbar können die Resultate genügen.

Musik

Anspruchsvolle Musik erklingt bei liegender Platzierung nicht sehr verfärbungsarm, aber auch nicht unangenehm. Doch da bestehen zu echten HiFi-Boxen deutlich hörbare, qualitative Unterschiede. Wird die Soundbar liegend betrieben, resultiert ein etwas diffuser, aber sehr räumlicher Klang.

Hochkant an der Wand montiert, wirkt der Sound nicht mehr so angenehm, dafür präsenter und recht akzeptabel. Mittels der Klangprogramme kann der Klang recht gut dem persönlichen Geschmack angepasst werden. So zum Beispiel auf Music, wo der Bass deutlich angehoben wird. Dies kann sich bei eher bassarmen Aufnahmen positiv, bei anderen aber auch negativ äussern.

Der Subwoofer geht bis tief in den Keller. Seine Impulse kommen jedoch eher weich, aber noch befriedigend präzis. Der 3D-Modus funktioniert auch bei Stereo bemerkenswert gut. Klar ist das eine Spielerei, aber eine wirkungsvolle.

Movies

Wird die Soundbar liegend platziert, scheint der Klang direkt aus dem TV-Bild zu kommen, ja sogar über das Bild hinauszuragen.Wird die Soundbar liegend platziert, scheint der Klang direkt aus dem TV-Bild zu kommen, ja sogar über das Bild hinauszuragen.

Der Klang erscheint, wie schon bei der reinen Musikwiedergabe festgestellt, leicht diffus, dafür vollkommen von der Soundbar gelöst. Gute Soundtracks kommen weiträumig und mit guter Tiefenstaffelung zur Geltung. Der Bass wirkt nicht gerade knochentrocken, aber recht tief. Die Sprachverständlichkeit ist trotz dem leicht diffusen Einschlag gut. Bei dementsprechend guten Movies entsteht ein überzeugendes cineastisches Erlebnis.

Direkter und präsenter wird der Klang, wenn die Soundbar an die Wand gehängt wird und somit die Zuhörer direkt anstrahlt. Der angenehm weiche Klang, der bei liegender Platzierung gefällt, wird härter, aber auch klarer. Und das ist nur reine Geschmacksache, was man als angenehmer empfindet. Wer relativ nahe an der Soundbar sitzt, sollte die liegende Aufstellung bevorzugen. Für grössere Hördistanzen empfiehlt sich die Montage an die Wand. Auch etwas höhere, aber gewiss nicht brachiale Pegel sind für das System kein Problem. So konnte es an einem Vereinsanlass einen kleinen Saal mit dem Soundtrack des Jahresrückblick-Videos vollkommen ausreichend beschallen.

Fazit

Topmodernes, gut ausgestattetes und netzwerkfähiges Soundbar-Subwoofer-System mit guten Ausbaumöglichkeiten für Multiroom-Anwendungen. Nicht gerade highfidele, aber doch akzeptable klangliche Eigenschaften zum reinen Musikhören und bemerkenswert gute Leistungen im Pantoffelkino.

Denon Heos Home Cinema – Dem Heimnetzwerk verpflichtet

Denon Heos Home Cinema gehört zu einer grossen multiroomfähigen Lautsprecherfamilie und lässt sich nur via App im Heimnetzwerk einsetzen.Denon Heos Home Cinema gehört zu einer grossen multiroomfähigen Lautsprecherfamilie und lässt sich nur via App im Heimnetzwerk einsetzen.

Als einziges Soundbar-Subwoofer-System dieses Vergleichs läuft hier ohne die Integration ins Heimnetzwerk rein gar nichts! Das ist aber leicht verständlich, wenn man weiss, dass dieses Soundbar-Subwoofer-System zur grossen, multiroomtauglichen Heos-Familie von Denon gehört.

Und auch als einziges Soundbar-Subwoofer-System dieses Vergleichs kommt das Heos Home Cinema ohne eine eigene Fernsteuerung daher. Doch das erscheint den Denon-Leuten auch absolut sinnvoll. Für was hat denn jeder ein Smartphone oder dergleichen, wo man die entsprechenden Apps raufladen und dann die unglaublichsten Gerätekombination voll und ganz steuern kann? Also iPhone her und die Denon-Heos-App heruntergeladen. Es folgt eine genaue Anweisung, wie man sich ins heimische Netzwerk einwählt. Nach wenigen Minuten ist man auch dort gelandet und kann nach Herzenslust agieren. Um die Dame des Hauses aber nicht zu verwirren, kann man die Lautstärke des Heos-Systems auch per TV-Fernbedienung regeln.

Bemerkenswerte innere Werte

Die gut verarbeitete Soundbar kommt mit je einem HDMI-, einem optischem, einem analogem Cinch auf Miniklinken-Kabel sowie einem Audio-Einrichtungskabel. Es kann vor den TV gestellt oder an die Wand gehängt werden und unterscheidet sich rein optisch nicht wesentlich von der Konkurrenz. Es sind die inneren Werte, die sie so besonders und auch so kontaktfreudig machen. So sind auf der Rückseite der Soundbar folgende Anschlüsse zu finden: HDMI in und out, Koaxial, Optical, Aux analog, Ethernet und USB.  

Als innere Werte sind zudem die 4-Class-D-Endstufen, die hochwertigen ovalen Mitteltöner und die Soft-Dome-Hochtöner zu erwähnen. Decoder für Dolby Digital, Dolby Digital Plus und DTS sind vorhanden. Auch bei den möglichen Audioformaten glänzt das System mit MP3, WMA, AAC, FLAC, ALAC sowie unkomprimierten WAV-Dateien. Zudem werden folgende Abtastraten berücksichtigt: 32; 44,1 und 48 kHz. Der zierlich kompakte Subwoofer ist sehr  sauber verarbeitet. Mit seinen abgeschrägten Kanten und der gut geformten Bassreflexöffnung macht er einen wertigen Eindruck.

Die App

Die Heos-App übernimmt via WLAN die ganze Steuerung der Heos-Lautsprecher und öffnet die Tür zur Musikwelt des Internets.Die Heos-App übernimmt via WLAN die ganze Steuerung der Heos-Lautsprecher und öffnet die Tür zur Musikwelt des Internets.

Die Heos-App ermöglicht nach dem Einfügen ins Heimnetzwerk die komplette Steuerung der Soundbar samt aller eventuell noch im selben Netzwerk angeschlossenen Heos-Lautsprecher. Mittels dieser App betätigt man neben den komfortablen Multiroom-Einstellungen diverse Grundeinstellungen, den Equalizer und natürlich die für den Cineasten vorrangig zu wählenden Sound-Modi Musik oder Movie, den Night Mode und den Dialog Enhancer.

All die weiteren Möglichkeiten hier zu erwähnen, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Allerdings wurde das verwendete iPhone 5s bei längerem Betrieb recht warm und der Batteriepegel sank, wenn nicht immer wieder auf Standby geschaltet wurde, flott gegen null.

Messungen

Der Verlauf des Frequenzgangs ist bemerkenswert linear und zu hohen Frequenzen hin leicht abfallend. So ist ein verfärbungsarmes, punkto Brillanz eher gemässigtes Klangbild zu erwarten. Doch gleichzeitig zeigte der Frequenzschrieb, dass mittels Klangregler sowohl Höhen als auch Tiefen gut beeinflusst werden können. Der Pegel des Subwoofers lässt sich in einem weiten Bereich regeln und ist bereits in der Grundeinstellung dezent angehoben. Insgesamt sehr seriöse Messresultate, die klanglich einiges erwarten lassen.

Musik

Denon Heos Home Cinema macht auch im heimischen Konzertsaal eine sehr gute Figur.Denon Heos Home Cinema macht auch im heimischen Konzertsaal eine sehr gute Figur.

Bereits die ersten Paar Takte mit anspruchsvoller Klassik zeigen es: Dieses System klingt sauber, warm und sympathisch. Da sind keine groben Verfärbungen zu hören, der Klang wirkt edel und fein gezeichnet. So lässt sich auch Klassik mit Freude anhören und lockerer Jazz kommt leichtfüssig, trotzdem vital und dynamisch. Sehr schön, wie brillant der Trompetensatz bei Bigbands aufspielen kann, ohne bei höherer Lautstärken durch Aggressivität zu nerven.

Bei hardrockigen Sounds wirkt das System dann eher brav. Wer etwas mehr Pep im Sound wünscht, kann hier zur Klangregelung auf der App zugreifen. Der Bass aus dem kleinsten Subwoofer dieses Vergleichs kommt wohl tief, aber eher weich. Bezüglich Klangvolumen und Pegelfestigkeit liefert er in normalen Abhörräumen ein absolut ausreichendes Bassfundament.

Movie

Gespannt war man natürlich auf den hoch angepriesenen Movie-Sound. Während andere Hersteller eine fast unglaublich weiträumige virtuelle Klangbühne hinzaubern können, bleibt das Denon-System diskret. Es bringt wohl mehr Raum und Atmosphäre, doch Geräusche von weit links und rechts sind keine zu vernehmen. Doch während die virtuell stark aufgepeppten 3D-Klang-Programme der Konkurrenz bisweilen nerven können, bleibt das hier Gehörte immer angenehm und erstaunlich natürlich. Obwohl die Sprachverständlichkeit bereits im Normal-Modus gut ist, bringt der Dialog Enhancer nochmals eine leichte Verbesserung. Der Night-Modus schliesslich greift recht aktiv ins Geschehen ein, reduziert den Bass und auch die Dynamik. Sehr leise eingestellt, kann man hier auch zur nächtlichen Stunde Action-Streifen mit Knalleffekten anhören, ohne die Nachbarn zu stören.

Fazit

Das Heos Home Cinema gehört zur grossen Familie der netzwerk- und multiroomfähigen Heos-Lautsprecherfamilie von Denon. Es ist klanglich hochwertig und sauber verarbeitet. Wie alle Heos-Lautsprecher kann es nur ins Heimnetzwerk eingebunden zur grossen Show aufspielen.

Schluss-Fazit

Wie schon eingangs erwähnt, lassen sich die hier getesteten Soundbar-Subwoofer-Systeme in drei Gruppen einteilen. Die Soundbars der ersten Gruppe sind nicht netzwerkfähig und werden allesamt von namhaften HiFi-Spezialisten mit Tradition angeboten. Sie bieten denn auch alle eine bemerkenswert gute Klangqualität, dies sowohl bei reinem Musikhören als auch im Pantoffelkino.

Cantons DM-900-Soundbar-Subwoofer-System ist mit einem Preis von 1190 Franken nicht gerade billig und bietet keine HDMI-Anschlüsse. Dafür glänzt dieses unglaublich kompakte, mit Liebe und Sorgfalt verarbeitete System durch tadellosen Klang und einen echt beeindruckenden 3D-Raumeffekt.

Mit einem Klipsch-typischen, vital anspringenden Klang wartet das recht korpulente und zu einem Preis von 999 Franken angebotene R-20B-Soundbar-Subwoofersystem auf. Auch dieses System bietet keine HDMI-Anschlüsse und klingt bei Musik und im Heimkino sehr vital und kraftvoll. Lediglich der 3D-Modus lässt klanglich zu wünschen übrig.

Die SB26-Soundbar von Harman/Kardon kostet 765 Franken, ist zwar nicht netzwerktüchtig, verfügt jedoch über HDMI-Anschlüsse und lieferte den linearsten Frequenzgang. Ihr Subwoofer ist wie ein echtes HiFi-Gerät an die Soundbar anpassbar. Dementsprechend präzise, ja geradezu hifi-würdig ist der Klang.

Die Dali Kubik One ist eigentlich ein sehr guter aktiver und bemerkenswert schwerer HiFi-Lautsprecher zu einem Preis von 1199 Franken, der fast zufälligerweise die Form einer Soundbar hat und ohne Subwoofer auskommt. Er bietet nicht die heimkinotypischen Features wie 3D-Klang, Nachmodus oder Dialog-Verbesserer, klingt dafür hifi-mässig gut.

Dank den entsprechenden Zusatzlautsprechern der ALL-Serie kann das SC-ALL70T von Panasonic auf ein echtes 5.1-Surround-System erweitert werden. Mit seiner Netzwerktauglichkeit kann es aber auch als Mediazentrale in einem Multiroom-Setup dienen. Die sehr vielseitige Soundbar bekommt man zu einem überaus günstigen Preis von 551 Franken.

Obwohl die Sony-Soundbar HT-NT5 für 829 Franken als "2.1-Kanal-Soundbar mit High-Resolution-Audio/Wi-Fi" angepriesen wird, stellt sie aufgrund ihres relativ früh abfallenden Hoch- und Obertonbereichs ihr High-Resolution-Prädikat infrage. Im Heimkino bei Movie-Sounds macht die universell einsetzbare und netzwerktaugliche Soundbar eine klar bessere Figur als beim Anhören anspruchsvoller Musik.

Zur dritten Gruppe gehört das Heos-Home-Cinema-System von Denon. Es kostet 849 Franken und funktioniert nur im Heimnetzwerk. Dieses topmodere Soundbar-Subwoofersystem gehört zu einer grossen Familie von netzwerk- und multiroomtauglichen Lautsprechern und bietet sowohl bei reinem Musikhören als auch im Heimkino einen ausgewogenen, sauberen und angenehmen Klang.