TESTBERICHT
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Publikationsdatum
1. Februar 2020
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MEDIEN

Nach den beiden spiegellosen Vollformatkameras Z 6 und Z 7 bringt Nikon ein Modell im DX-Format. So nennt der Hersteller seinen APS-C-grossen Bildsensor. Ein solcher steckt in der Z 50. Sie ist die erste spiegellose APS-C-Systemkamera von Nikon mit dem neuen Z-Bajonettanschluss. Daran lassen sich, im Gegensatz zur Firma Canon, die in ihren APS-C-Kameras ein kleineres Bajonett verwendet, die Z-Objektive direkt anschliessen. Und mit dem FTZ-Objektivadapter passen auch Nikkor-Objektive mit F-Bajonett aus dem Spiegelreflex-Systemangebot.

Zugegeben, der kleine Sensor sieht schon etwas merkwürdig und verloren aus hinter dem übergrossen Z-Bajonett. Während der Vollformatsensor beinahe den Bajonettring berührt, ist bei der Z 50 noch viel Platz rundherum vorhanden. Durch den vorgegebenen Innendurchmesser von 55 mm mussten die Entwickler das Gehäuse der Z 50 straff um das Bajonett herum bauen, wenn sie es deutlich kleiner und kompakter als die beiden Vollformater haben wollten.

Tatsächlich sieht die Z 50 auf Fotos grösser aus als sie wirklich ist. Als ich sie das erste Mal hochhielt, ist mir gleich das kompakte und leichte Gehäuse aufgefallen. Mit nur 450 g Gewicht und Abmessungen von 126,5 x 93,5 x 60 mm (B x H x T) liegt es sehr gut in den Händen, auch in grösseren. Dazu trägt neben dem rundum bis hin zur Daumenauflage gummierten Griff sicher auch die robuste Magnesiumlegierung für Front und Oberseite des Gehäuses bei. Zudem ist es spritzwassergeschützt.

Die dritte in der Mitte: Die Nikon Z 50 zwischen den beiden Vollformatkameras Z 6 und Z 7. Der Unterschied zum kleineren APS-C-Sensor der Z 50 ist deutlich sichtbar.Die dritte in der Mitte: Die Nikon Z 50 zwischen den beiden Vollformatkameras Z 6 und Z 7. Der Unterschied zum kleineren APS-C-Sensor der Z 50 ist deutlich sichtbar.

Von vorne sieht die Nikon Z 50 wie eine geschrumpfte Z 6 oder 7 aus, nur mit dem Funktionswählrad auf der anderen Seite. Auf der Rückseite erkennt man dann die Unterschiede zu den grossen Modellen an den fehlenden Tasten und dem Verzicht eines zusätzlichen Displays auf der Oberseite.

Trotz der kleineren Abmessungen besitzt die Z 50 wie die Vollformater zwei Einstellräder für die getrennte Einstellung von Blende, Belichtungszeit oder Belichtungskorrektur, je nach Aufnahmemodus. An der Kameravorderseite befinden sich die beiden Funktionstasten F1 und F2, die individuell belegt werden können.

Zwei für die Reise

Im Test hatte ich das Nikon Z-50-Zoom-Kit mit dem Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5-6,3 VR und dem Nikkor Z DX 50–250 mm 1:4,5-6,3 VR. Auf Kleinbildformat umgerechnet (Faktor 1,5) decken die beiden Objektive einen Brennweitenbereich von 24–75 mm und 75–375 mm ab.

Mit aufgesetztem Weitwinkelzoomobjektiv DX 16–50 mm kommt die Z 50 wirklich sehr kompakt daher. Wenn der Objektivtubus eingezogen ist, steht die Optik nur noch 32 mm ab Bayonettauflage vor. Das Gespann passt dann problemlos in eine Manteltasche. Das Telezoomobjektiv DX 50–250 mm ist natürlich etwas länger und mit 11 cm nicht mehr so kompakt, aber mit nur 405 Gramm nach wie vor ein Leichtgewicht.

Beide Objektive besitzen einen schnellen und leisen Autofokus und eingebaute Bildstabilisatoren, in Nikon-Jargon als VR für «Vibration Reduction» bezeichnet. Das ist besonders wichtig beim Fotografieren und für Videoaufnahmen aus der Hand, denn die Nikon Z 50 verfügt im Gegensatz zur Z 6 und 7 über keinen eigenen optischen Stabilisator im Kameragehäuse.

Beide Objektive haben neben dem Zoom- und Steuerring keine weiteren Tasten oder Schalter. Der Bildstabilisator wird im Kameramenü ein- und ausgeschaltet. Mit dem Steuerring wird entweder manuell scharfgestellt oder die im Menü bestimmte Funktion wie Blendensteuerung, Belichtungskorrektur oder ISO-Anpassung ausgeführt.

Das in der Kamera eingebaute Blitzgerät mit Leitzahl 7 (Meter, ISO 100, 20 °C) wird manuell entriegelt und klappt dann hoch. Leider nicht sehr weit, sodass bei bestimmten Objektivlängen ein Schatten beim Fotografieren mit ins Bild kommt. Über den kleinen Blitz lassen sich zusätzliche Blitzgeräte drahtlos steuern und auslösen.

An der Nikon Z 50 lässt sich ein externes Mikrofon anschliessen. Eine Kopfhörerbuchse ist nicht vorhanden.

Zwei für unterwegs: Die beiden Kit-Objektive Nikkor Z DX 50–250 mm 1:4,5-6,3 VR und Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5-6,3 VR decken zusammen einen Brennweitenbereich von 24–375 mm ab (auf Kleinbildformat umgerechnet).Zwei für unterwegs: Die beiden Kit-Objektive Nikkor Z DX 50–250 mm 1:4,5-6,3 VR und Nikkor Z DX 16–50 mm 1:3,5-6,3 VR decken zusammen einen Brennweitenbereich von 24–375 mm ab (auf Kleinbildformat umgerechnet).

Die Nikon Z 50 verwendet den Lithium-Ionen-Akku EN-EL25. Er ist etwas kleiner als die Akkus der Z 6 oder Z 7 und somit nicht mit ihnen kompatibel. Im mitgelieferten Ladegerät kann er unabhängig von der Kamera geladen werden.

Im Lieferumfang befindet sich auch das USB-Kabel UC-E21, das zusammen mit dem optional erhältlichen USB-Charger EH-73P das Laden des Akkus in der Kamera ermöglicht. Gleichzeitiges Betreiben der Kamera und Laden des Akkus ist damit jedoch nicht möglich. Im Gegensatz zu den Vollformat-Modellen besitzt die Z 50 keinen USB-Typ-C-Anschluss.

Ein gedrucktes, 80-seitiges Benutzerhandbuch wird erfreulicherweise mitgeliefert. Wer alle Funktionen und zahlreichen Menüeinstellungen der Kamera erkunden möchte, muss jedoch Englisch beherrschen. Das umfangreiche, über 500 Seiten starke «Reference Manual» lässt sich nur in englischer Ausführung als pdf-Datei von der Nikon-Webseite herunterladen.

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