TESTBERICHT
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«Soft»-Tasten und Selfie-Monitor

Übersicht von oben: Die Nikon Z 50 lässt sich dank ergonomisch gut platzierter Tasten und Drehräder ausgesprochen komfortabel bedienen. Mit dem tiefen gummierten Griff hält man sie sicher in den Händen.Übersicht von oben: Die Nikon Z 50 lässt sich dank ergonomisch gut platzierter Tasten und Drehräder ausgesprochen komfortabel bedienen. Mit dem tiefen gummierten Griff hält man sie sicher in den Händen.

Der APS-C-Sensor der Z 50 bringt eine Auflösung von knapp 21 Megapixel und im 3:2-Seitenverhältnis maximal 5568 x 3712 Pixel grosse Fotos. APS-C-Mitbewerber wie Canon, Fujifilm oder Sony bieten mit 24 und 26 Megapixel noch etwas mehr an Bildauflösung.

Nikon verzichtet bei der Z 50 auf die exotischen XQD-Speicherkarten der Z 6 und Z 7 und verwendet die normalen SD-Karten. Bei SDHC und SDXC leider nur mit UHS-I-Konformität. Der Kartenschacht liegt unten im Kameraboden gleich neben dem Akkueinschub.

Bevor es mit Filmen oder Fotografieren losgehen kann, muss das Objektiv entriegelt und ausgefahren werden. Beim erstem Mal getraut man sich nicht so recht. Man möchte ja nichts beschädigen, und es muss schon etwas kräftiger zugepackt werden, um das Objektiv aus der eingerasteten Position herauszudrehen. Wird die Kamera mit eingezogenem Objektiv eingeschaltet, erscheint eine Warnung im Display.

Die weitere Bedienung geht dafür umso einfacher vonstatten. Nikon-Fotografen werden sich sofort zurechtfinden. Das Menü entspricht dem anderer Nikon-Kameras. Auch die Nikon-typische i-Taste mit vom Benutzer bestimmbaren Anzeige-Optionen ist vorhanden. Durch die beschränkte Fläche auf der Rückseite platzierte Nikon drei «Soft»-Tasten an die rechte Monitorseite. Sie dienen der Anzeigen-Einblendung («DISP») und der Grössenänderung bei Aufnahme und Wiedergabe von Bildern. Beim Videobetrachten kann damit die Lautstärke geregelt werden.

Neben dem Einstellring der Kit-Objektive und der Funktionstaste an bestimmten Objektiven können auch die beiden Funktionstasten vorne an der Kamera, die Belichtungs- und Fokusspeichertaste, die OK- und die Videoaufnahme-Taste vom Benutzer mit verschiedenen Funktionen belegt werden. Damit lässt sich die Z 50 auf die eigene Arbeitsweise hin optimieren.

Wem dies nicht genügt, der speichert seine häufig verwendeten Einstellungen auf die Positionen U1 oder U2 des Funktionswählrads, wo sie dann zum schnellen Abruf bereitstehen. Schliesslich lassen sich ständig gebrauchte Positionen in einem eigenen Menüpunkt «Mein Menü» zusammengefasst unterbringen.

Tastenanpassung: Die Nikon Z 50 lässt sich nach eigenem Geschmack konfigurieren. Neben echten Tasten am Gehäuse sind am rechten Monitorrand drei «Soft»-Tasten hinzugekommen.Tastenanpassung: Die Nikon Z 50 lässt sich nach eigenem Geschmack konfigurieren. Neben echten Tasten am Gehäuse sind am rechten Monitorrand drei «Soft»-Tasten hinzugekommen.

Der elektronische OLED-Sucher der Z 50 hat eine Bilddiagonale von 0,99 cm (0,39 Zoll) und besitzt rund 2,36 Millionen Bildpunkte. Damit lassen sich auch unter greller Sonne Bilder komponieren und nach der Aufnahme überprüfen. Eine automatische Umschaltung zwischen Monitor- und Sucher-Display kann ebenfalls aktiviert werden.

Klappt nach unten

Vlogger, YouTuber und Selfie-Fans werden mit dem Bildschirm des Z 50 wenig Freude haben. Der 8 cm (3,2 Zoll) grosse Touchscreen kann zwar in der Vertikalen geschwenkt werden, lässt sich jedoch nicht nach oben um- oder zur Seite ausklappen, sondern nur nach unten kippen.

«Den nach unten klappbaren Selfie-Monitor hat wohl ein Nikon-Entwickler im Sake-Vollrausch erdacht», so der träfe Kommentar meines Modells, als es die Z 50 in Selfie-Position bringt. Tatsächlich ist dieser Mechanismus alles andere als ideal. Zum einen verhindert er das Umklappen des Bildschirms bei Befestigung der Kamera auf einem Stativ, zum andern sitzt ein angeschraubter Selfie-Stick direkt vor dem Display. Auch die Kamera für ein Selbstporträt schnell mal auf den Tisch stellen ist ohne Hilfsmittel kaum möglich. Wird nun noch ein weitwinkliges Objektiv befestigt, verdeckt dies zusätzlich den oberen Teil des Displays. Genau dort, wo man doch sein Selfie-Gesicht am besten zur Geltung bringt!

Sobald der Bildschirm nach unten geklappt wird, geht die Kamera zudem automatisch in den «Selbstporträt-Modus» über, und so ziemlich alle wichtigen Bedienungselemente funktionieren nicht mehr. Es gibt keine i-Taste oder i-Schaltfläche auf dem Schirm. Und die «Soft-Tasten», die nun auf dem Kopf stehen, sind auch blockiert. Die für Vlogger elementare Anzeige der Tonaussteuerung ist nicht mehr vorhanden. Erst wenn der Bildschirm zurückgeklappt wird, ist auch die normale Bedienbarkeit wieder da.

Fehlkonstruktion: Die Nikon Z 50 ist mit nach unten gekipptem Monitor kaum irgendwo sinnvoll zu befestigen, ohne die Sicht darauf zu beeinträchtigen. Zudem werden im Selbstporträt-Modus viele wichtige Einstellungen blockiert.Fehlkonstruktion: Die Nikon Z 50 ist mit nach unten gekipptem Monitor kaum irgendwo sinnvoll zu befestigen, ohne die Sicht darauf zu beeinträchtigen. Zudem werden im Selbstporträt-Modus viele wichtige Einstellungen blockiert.

Beim Durchblättern des englischen Manuals bin ich dann auf Seite 313 unter «The Setup Menu» auf den Punkt «Self-Portrait Mode» gestossen. Dort lässt sich dieses Bildschirmverhalten ausschalten und die Kamera auch im «Selbstporträt-Modus» wieder normal bedienen. Im deutschen Menü findet man den Punkt unter «System / Selbstportrait-Modus = AUS». In der Kamera-Default-Einstellung steht dieser Punkt unbegreiflicherweise auf «EIN».

Immerhin unterstützt ein einblendbarer Selbstauslöser mit wählbarer Vorlaufzeit und Anzahl Bilder das Aufnehmen von Selbstporträts.

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