TESTBERICHT
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Publikationsdatum
11. Dezember 2019
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Die Chora-Modellreihe von Focal kann als Einstiegsdroge interpretiert werden. Preislich sehr erschwinglich für ausgewachsene Passivlautsprecher einer Top-Marke verspricht die Chora auch Kompromisslosigkeit im Rahmen des Möglichen. Der erste Eindruck nach dem Auspacken liess diese relative Kompromisslosigkeit erahnen.

Ich bekam vom Importeur die schwarze Variante mit schwarzem Hochglanzlack an der Frontseite, dunkelgrauer Abdeckung und einer qualitativ überzeugenden Kunststoffbeschichtung an den Seiten und an der Rückwand. Eine Folie zwar, aber sie fühlt sich an wie schwarz eloxiertes Aluminium. Sensationell!

Der eigentliche Hammer ist aber ein massiver Kunststoffsockel, den ich mit den vier mitgelieferten Schrauben an die Bodenplatte des Standlautsprechers Chora 816 schraubte. Verkehrt herum, wie sich später herausstellte. Die Schallwand neigte sich dann beim Aufstellen nach vorne. Kann jedem passieren, aber man merkt es sogleich. Nach korrekter Montage ergibt sich ein beeindruckendes Bild. 

Der Sockel ist gegen hinten leicht geneigt und neigt so auch die Schallwand nach hinten. Der Sockel ist gegenüber der Schallwand einige Zentimeter nach hinten versetzt und ragt auf der Rückseite ein wenig heraus. Seitlich angeschrägt erinnert dieser Sockel ein wenig an die Stealth-Kampfflugzeuge. Mit dem Sockel erzielt dieser im Grunde konventionell gestaltete Standlautsprecher eine schwebende Leichtigkeit. Es ist eine Skulptur, die gleichermassen ansprechend wie unauffällig wirkt.

Man kann auf den Sockel mit seinen Parkett-freundlichen Gummifüssen verzichten und stattdessen einfach die mitgelieferten Spikes an den Boden schrauben. Dann steht die Schallwand präzise senkrecht und derselbe Lautsprecher sieht dann eher gewöhnlich aus. Alleine der Sockel erzielt eine komplett andere und aus meiner Sicht viel attraktivere Optik. Er macht die Chora 816 zu einem totalen Hingucker, ohne Übertreibung.

Ich habe nun bereits so oft das Wort «Sockel» verwendet, dass jeder Google-Nutzer mit Suchbegriff «Sockel» nun diesen Testbericht findet. Das ist so nicht beabsichtigt, aber ich muss noch einen draufsetzen: Ohne Sockel liegt die Hochtonachse bei jedem Hörabstand und Sofa-ähnlicher Sitzgelegenheit auf Ohrhöhe. Dank der Rückwärtsneigung wird aber bei zunehmender Hördistanz eine verbesserte Abstrahlung bewirkt. Das kommt modernen Räumen entgegen, zum Beispiel, wenn der Essbereich weiter hinten im Raum auf diese Weise von einem besseren Musikerlebnis profitiert. Für die normale Hördistanz von etwa drei Metern ergeben sich durch die Neigung keinerlei Nachteile. Empfehlung: Mit Sockel.

Die «Stealth»-Sockel der Chora schonen den Parkettboden, eignen sich dank Rückwärtsneigung auch für weiter entfernte Hörpositionen und erzeugen eine schwebende Anmutung.Die «Stealth»-Sockel der Chora schonen den Parkettboden, eignen sich dank Rückwärtsneigung auch für weiter entfernte Hörpositionen und erzeugen eine schwebende Anmutung.
Bodenansicht mit den klassischen Spikes ohne Sockel für harte Entkopplung und konventionelle Optik. Die Schallwand ist in diesem Fall senkrecht und nicht mehr nach hinten geneigt.Bodenansicht mit den klassischen Spikes ohne Sockel für harte Entkopplung und konventionelle Optik. Die Schallwand ist in diesem Fall senkrecht und nicht mehr nach hinten geneigt.
Der «Stealth»-Sockel, wie ich ihn nenne, mit Gummi-Absorbern und stabil mit vier Imbusschrauben am Lautsprecher befestigt. Auch die Standfestigkeit ist damit besser.Der «Stealth»-Sockel, wie ich ihn nenne, mit Gummi-Absorbern und stabil mit vier Imbusschrauben am Lautsprecher befestigt. Auch die Standfestigkeit ist damit besser.
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